Mittelschwaebische Nachrichten
Wahlforscher sieht Laschet vorne
Augsburg Trotz schwindender Sympathiewerte sieht die Forschungsgruppe Wahlen in Mannheim Armin Laschet als ersten Anwärter auf das Kanzleramt. Da die Union vermutlich die stärkste Fraktion stellen werde, sei der CDU-Chef quasi automatisch der Favorit, betont der Leiter der Forschungsgruppe, Matthias Jung, im Interview mit unserer Redaktion. „Wobei: So richtig ist Wahlkampf bei Laschet ja noch gar nicht erkennbar.“Nach dem „Deutschlandtrend“der ARD käme er bei einer Direktwahl des Kanzlers nur noch auf 20 Prozent – ein Minus von acht Prozentpunkten binnen eines Monats. Der SPD-Mann Olaf Scholz liegt bei 35 Prozent, die Grüne Annalena Baerbock bei 16 Prozent.
Ein bisschen wundern darf man sich schon über die Mitteilung der Bayerischen Staatsforsten, bei der Jagd in ihren Revieren ab 1. April 2022 auf bleihaltige Munition zu verzichten. Erstens muss man fragen: Warum erst jetzt? In einigen Bundesländern ist die Verwendung dieser Munition längst verboten, weil sie insbesondere eine Gefahr für Greifvögel darstellt. Zweitens muss man fragen: Warum erst ab April kommenden Jahres? Was möglich und sinnvoll ist, sollte sofort getan werden.
Dass Jägern der Verzicht auf ihre klassische Munition nicht in jeder Situation leichtfällt, ist bekannt. Insbesondere bei Schüssen auf große Distanz ist bleihaltige Munition überlegen, weil sie schwerer ist, somit weiter trägt und deshalb mehr Sicherheit bietet, Tiere waidgerecht zu erlegen. Die Debatte, ob es ein komplettes Verbot sein muss oder ob Ausnahmen gemacht werden können, ist noch nicht abgeschlossen. Es ist eine Abwägung zu treffen. Verantwortungsbewusste Jäger werden dies ohnehin tun.
Noch größer als bei den Jägern ist bisher der Widerstand bei den Fischern. Sie nutzen Bleigewichte zum Auswerfen, zum Austarieren von Schwimmern und um ihre Köder möglichst punktgenau am Gewässerboden zu platzieren. Die unmittelbare Gefahr, dass Fische oder andere Tiere verlorenes Blei mit der Nahrung aufnehmen, besteht zwar angeblich nicht. Trotzdem sollten auch sie sich umstellen. Erstens kann es prinzipiell nicht gut sein, potenziell giftiges Material in Gewässern zu hinterlassen. Und zweitens gibt es auch hier bereits brauchbare Alternativen.
Jäger wie Fischer verstehen sich auch als Naturschützer und sollten danach handeln.