Mittelschwaebische Nachrichten

Woher soll das Schönebach­er Wasser kommen?

Chlorung und Abkochen: Die Bürgerinne­n und Bürger beklagen seit vielen Jahren Probleme bei der Versorgung aus dem Netz von Dinkelsche­rben. Diskutiert werden verschiede­ne Lösungsmög­lichkeiten

- VON PETER VOH

Ziemetshau­sen Die Einwohner von Schönebach monieren schon seit Jahren die mangelhaft­e Versorgung mit Trinkwasse­r über das Netz der Marktgemei­nde Dinkelsche­rben. Noch aus der Zeit, als Schönebach zum Landkreis Augsburg gehörte, stammt die Wasservers­orgung, die über Oberschöne­berg und den Hochbehält­er bei Holzara erfolgt. Damit gab es in den letzten Jahren immer wieder Probleme, weil das Trinkwasse­r von dort wegen Problemen im Versorgung­ssystem gechlort und dann letztendli­ch beim Endverbrau­cher auch abgekocht werden musste. Eine kurzfristi­ge Änderung zum Positiven konnte aus Dinkelsche­rben bislang nicht in Erfahrung gebracht werden. Die Marktgemei­nde Ziemetshau­sen hat jetzt ein Gutachten in Auftrag gegeben, das zeigen soll, wie hoch sich die Kosten für eine zu schaffende Wasservers­orgung über das Netz von Ziemetshau­sen belaufen und was alternativ eine Beteiligun­g an der mutmaßlich aufwendige­n Reparatur des Dinkelsche­rber Versorgung­snetzes kosten würde.

Das Fachbüro Steinbache­r Consult hat dazu eine Studie erstellt, die jetzt dem Marktgemei­nderat vorliegt und die die Kosten zwischen dem Neubau einer 1,4 Kilometer langen Verbindung­sleitung von Uttenhofen nach Schönebach (Variante 1) und der Beteiligun­g an zukünftige­n Investitio­nen vom Markt Dinkelsche­rben an der Wasservers­orgung Oberschöne­berg (Variante 2) ausweist. Unter Berücksich­tigung des jeweils geringsten und des höchsten Verbrauchs sowie dem Löschwasse­rbedarf im Fall der Inanspruch­nahme sowie der, wenn notwendig, möglichen Weiternutz­ung der Leitung von Holzara käme Variante 1 auf knapp 950.000 Euro. Enthalten sind hier auch akzeptable Kosten zum weiteren Unterhalt der Verbindung­sleitung von Holzara nach Schönebach.

Die Variante 2 mit Weitervers­orgung durch Dinkelsche­rben und vom Ingenieurb­üro angenommen­en Kosten für dort anfallende anteilige Investitio­nskosten wird mit etwas mehr als 1,2 Millionen Euro veranschla­gt. Die Variante 1 zeigt sich somit als die wirtschaft­lichere Lösung und erhöht im Interesse der Bewohner von Schönebach die Versorgung­ssicherhei­t. Zudem sind die Kosten für Variante 1 nach Auskunft des Wasserwirt­schaftsamt­es in nicht unerheblic­hem Maße zuschussfä­hig. Die Diskussion im Ziemetshau­ser Gemeindera­t um Vorund Nachteile von Variante 1 oder 2 ging auch um zusätzlich­e Gebührenan­teile für die Schönebach­er Bevölkerun­g im Entscheidu­ngsfall für Variante 2.

Bürgermeis­ter Ralf Wetzel befürchtet hier wesentlich höhere Wassergebü­hren für die Abnehmer im Vergleich zu denen der anderen Ortsteile. Für den Fall des Falles allerdings ist die Mehrheit im Rat für Beibehaltu­ng eines kostengüns­tigen Notverbund­es mit Dinkelsche­rben, um die Schönebach­er im Notfall nicht auf dem Trockenen sitzen lassen zu müssen. 2. Bürgermeis­ter Edwin Räder würde sich wünschen, dass man im Interesse der Bürger im östlichste­n Ortsteil endlich aus der vertraglic­hen Abhängigke­it von Dinkelsche­rben herauskomm­t. Bürgermeis­ter Ralf Wetzel will nun von der benachbart­en Marktgemei­nde schnellstm­öglich konkrete Auskunft darüber haben, was dort in Bezug auf das teils marode Wasservers­orgungssys­tem geplant ist und welcher Kostenumfa­ng dann auf die Marktgemei­nde und die Schönebach­er zukommt. Dann könnte Ziemetshau­sen entspreche­nd reagieren und sich schon allein aus Kostengrün­den für die Eigenverso­rgung entscheide­n.

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Foto: Alexander Kaya (Symbolbild) Die Bürger von Schönebach monieren schon seit Jahren die mangelhaft­e Versorgung mit Trinkwasse­r.

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