Mittelschwaebische Nachrichten
Woher soll das Schönebacher Wasser kommen?
Chlorung und Abkochen: Die Bürgerinnen und Bürger beklagen seit vielen Jahren Probleme bei der Versorgung aus dem Netz von Dinkelscherben. Diskutiert werden verschiedene Lösungsmöglichkeiten
Ziemetshausen Die Einwohner von Schönebach monieren schon seit Jahren die mangelhafte Versorgung mit Trinkwasser über das Netz der Marktgemeinde Dinkelscherben. Noch aus der Zeit, als Schönebach zum Landkreis Augsburg gehörte, stammt die Wasserversorgung, die über Oberschöneberg und den Hochbehälter bei Holzara erfolgt. Damit gab es in den letzten Jahren immer wieder Probleme, weil das Trinkwasser von dort wegen Problemen im Versorgungssystem gechlort und dann letztendlich beim Endverbraucher auch abgekocht werden musste. Eine kurzfristige Änderung zum Positiven konnte aus Dinkelscherben bislang nicht in Erfahrung gebracht werden. Die Marktgemeinde Ziemetshausen hat jetzt ein Gutachten in Auftrag gegeben, das zeigen soll, wie hoch sich die Kosten für eine zu schaffende Wasserversorgung über das Netz von Ziemetshausen belaufen und was alternativ eine Beteiligung an der mutmaßlich aufwendigen Reparatur des Dinkelscherber Versorgungsnetzes kosten würde.
Das Fachbüro Steinbacher Consult hat dazu eine Studie erstellt, die jetzt dem Marktgemeinderat vorliegt und die die Kosten zwischen dem Neubau einer 1,4 Kilometer langen Verbindungsleitung von Uttenhofen nach Schönebach (Variante 1) und der Beteiligung an zukünftigen Investitionen vom Markt Dinkelscherben an der Wasserversorgung Oberschöneberg (Variante 2) ausweist. Unter Berücksichtigung des jeweils geringsten und des höchsten Verbrauchs sowie dem Löschwasserbedarf im Fall der Inanspruchnahme sowie der, wenn notwendig, möglichen Weiternutzung der Leitung von Holzara käme Variante 1 auf knapp 950.000 Euro. Enthalten sind hier auch akzeptable Kosten zum weiteren Unterhalt der Verbindungsleitung von Holzara nach Schönebach.
Die Variante 2 mit Weiterversorgung durch Dinkelscherben und vom Ingenieurbüro angenommenen Kosten für dort anfallende anteilige Investitionskosten wird mit etwas mehr als 1,2 Millionen Euro veranschlagt. Die Variante 1 zeigt sich somit als die wirtschaftlichere Lösung und erhöht im Interesse der Bewohner von Schönebach die Versorgungssicherheit. Zudem sind die Kosten für Variante 1 nach Auskunft des Wasserwirtschaftsamtes in nicht unerheblichem Maße zuschussfähig. Die Diskussion im Ziemetshauser Gemeinderat um Vorund Nachteile von Variante 1 oder 2 ging auch um zusätzliche Gebührenanteile für die Schönebacher Bevölkerung im Entscheidungsfall für Variante 2.
Bürgermeister Ralf Wetzel befürchtet hier wesentlich höhere Wassergebühren für die Abnehmer im Vergleich zu denen der anderen Ortsteile. Für den Fall des Falles allerdings ist die Mehrheit im Rat für Beibehaltung eines kostengünstigen Notverbundes mit Dinkelscherben, um die Schönebacher im Notfall nicht auf dem Trockenen sitzen lassen zu müssen. 2. Bürgermeister Edwin Räder würde sich wünschen, dass man im Interesse der Bürger im östlichsten Ortsteil endlich aus der vertraglichen Abhängigkeit von Dinkelscherben herauskommt. Bürgermeister Ralf Wetzel will nun von der benachbarten Marktgemeinde schnellstmöglich konkrete Auskunft darüber haben, was dort in Bezug auf das teils marode Wasserversorgungssystem geplant ist und welcher Kostenumfang dann auf die Marktgemeinde und die Schönebacher zukommt. Dann könnte Ziemetshausen entsprechend reagieren und sich schon allein aus Kostengründen für die Eigenversorgung entscheiden.