Mittelschwaebische Nachrichten
Der Orgelbauer greift zur Orgelweihe in die Tasten
Weihbischof Florian Wörner kam zur Orgelweihe nach Neuburg/Kammel. Die Königin der Instrumente soll künftig auch bei Konzerten in der Kirche erklingen
Neuburg/Kammel „Sie klingt zur Ehre Gottes, zur Freude der Menschen und zur Feier des Gottesdienstes“, so Florian Wörner. Der Weihbischof gab der restaurierten Kirchenorgel in der Neuburger Pfarrkirche seinen Segen. Und er stellte fest: „Die Orgel ist frisch und gut erholt, sie ist größer und erklingt mächtiger als je zuvor.“Nach der Weihe erlebten die Gottesdienstbesucher ein einzigartiges Klangerlebnis. 1158 Pfeifen der Orgel gepaart mit dem Gesang des Neuburger Kirchenchores verliehen Besuchern ein „Gänsehautgefühl“.
Der Besuch des Augsburger Weihbischofs im Kammelmarkt Neuburg war etwas Besonderes. Rund um das Rathaus wehten bei angenehmen Temperaturen die Fahnen. Corona und mieses Sommerwetter waren für einen Moment vergessen. Die Musikkapelle spielte einen flotten Marsch. Der Weihbischof genoss dies sichtlich. Die Schülerinnen Ina Wiest und Sofia Jonscher begrüßten Wörner mit einem Verslein. Bürgermeister Markus
Dopfer bat ihn, sich ins Goldene Buch des Marktes einzutragen. Wörner zeigte sich über diese Ehre überrascht. Schnell sichtete er noch weitere Einträge in diesem Buch. Mittlerweile waren auch Neuburgs Pfarrer Michael Kinzl und Dekan Klaus Bucher eingetroffen. Die Plätze in der Pfarrkirche waren, soweit es die Corona-Situation zulässt, gefüllt. Wörner betonte, dass die Orgel wichtiger Begleiter des Glaubens sei. „Es ist gut, wenn man die Orgel häufig benutzt, sie muss in Bewegung bleiben“, sagte Wörner. So sei es auch mit dem Glauben an Gott, der in Schwung gehalten werden müsse. „Geben wir so mächtig und klangvoll wie die Orgel erklingt, die Antwort auf unseren Glauben“, forderte Wörner die Gläubigen auf. „Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen, wir haben für das Geld das Optimale herausgeholt“, freute sich Neuburgs Pfarrer Michael Kinzl. Der Dank des Geistlichen galt den vielen Spendern.
„Die notwendigen Mittel sind schneller als gedacht zusammengekommen.“Als Erster setzte sich Chorleiter Wolfgang Härtl nach der Weihe an den Spieltisch. Bereits im Vorfeld hatte er betont, dass die Weihe der restaurierten Orgel ein besonderer Moment in seinem 40-jährigen ehrenamtlichen Engagement als Chorleiter sei. Sofort war zu spüren, dass die neue Klangfülle der Königin der Instrumente dem Gotteshaus eine besondere Note verleiht. Danach überließ er die Tasten auch den beiden Organisten Maria Härtl und Markus Dopfer. Die Weihe wurde mit der Messe „Missa breve in C“von Charles Gounod und dem „Laudate Dominum“von Wolfgang Amadeus Mozart musikalisch umrahmt. Wie pompös, klanggewaltig, leise und gefühlvoll die Orgel mit ihren 24 Registern sein kann, zeigte zum Ausklang Orgelbauer Martin Geßner aus Weißenhorn, der selbst in die Tasten griff. Künftig sollen mit der Orgel nicht nur Gottesdienste begleitet werden, sondern auch Konzerte im Gotteshaus mit Musikern aus der Region stattfinden.