Mittelschwaebische Nachrichten
Mehr Normalität an Mariä Himmelfahrt
Warum der Wallfahrtsdirektor über den aktuellen Bescheid des Landratsamtes für Maria Vesperbild erleichtert ist
Maria Vesperbild Mehr Normalität, das ist der Wunsch vieler Bürger und Bürgerinnen in Zeiten der Corona-Pandemie. Einen deutlichen Schritt in diese Richtung praktiziert das Landratsamt Günzburg mit seinem Genehmigungsbescheid für das Pontifikalamt und die Lichterprozession an Mariä Himmelfahrt am schwäbischen Wallfahrtsort Maria Vesperbild. Wie Wallfahrtsdirektor Monsignore Erwin Reichart auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte, gibt es weder eine verordnete Obergrenze für die Teilnehmer noch eine Maskenpflicht. In der Begründung des Landratsamtes heiße es, dass der derzeit niedrige Inzidenzwert im Landkreis und die wachsende Zahl vollständig Geimpfter eine derartige
Lockerung der Auflagen für eine Veranstaltung im Freien zuließen. Er sei sehr erleichtert, erklärt der Wallfahrtsdirektor. Er habe wie bei den vorangegangenen Lichterprozessionen mit einer Begrenzung auf 500 Teilnehmer und Teilnehmerinnen und einer Maskenpflicht bei der Bewegung der Gläubigen gerechnet. Im vergangenen Sommer hätten zahlreiche ehrenamtliche Helfer die große Wiese vor dem Altar noch mit vielen Punkten versehen, um Abstandsregeln unbedingt einhalten zu können. Das sei ein enormer Aufwand gewesen, auf den man nun verzichten könne. Insgesamt aber habe er bislang ausschließlich positive Erfahrungen mit den CoronaSchutzmaßnahmen gemacht. Die Teilnehmer an Pontifikalamt und Lichterprozession hätten sich ausnahmslos diszipliniert verhalten. Das Abstandsgebot und auch die anderen Anordnungen seien von den Gläubigen als Gebote der christlichen Nächstenliebe verstanden und praktiziert worden.
Protest oder Provokationen gegen die Verordnungen habe es keine gegeben. Der Wallfahrtsdirektor geht davon aus, dass Abstände weiterhin konsequent eingehalten werden, die Lockerungen von allen Beteiligten als positiv empfunden würden. Gerade in Pandemie-Zeiten sei es wichtig, die Freude am Glauben und an der tiefen geistlichen Begegnung in großer Gemeinschaft erleben zu dürfen.
Erstmals zelebriert der Augsburger Bischof Dr. Bertram Meier das Pontifikalamt in Maria Vesperbild am Hochfest der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel. Er freue sich auf den hohen Gast, sagt Monsignore Erwin Reichart. All seine bisherigen Begegnungen mit Bertram Meier, der am 6. Juni 2020 zum Bischof von Augsburg geweiht wurde, seien von einem offenen, freundschaftlichen und kooperativen Geist geprägt gewesen. Der 61-jährige
Augsburger Oberhirte gilt als volksnah und weltläufig zugleich. In der Diözese war er unter anderem als Kaplan, Pfarrer in Neu-Ulm und Regionaldekan tätig. Studium und Promotion absolvierte er an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, wo er in den Jahren von 1996 bis 2002 die deutsche Abteilung beim Vatikanischen Staatssekretariat leitete.
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Termin Das Pontifikalamt zelebriert der Augsburger Bischof Dr. Bertram Meier am 15. August um 19 Uhr am Altar beim Eingang zur Mariengrotte. Die anschließende Lichterprozession über den Schlossberg endet in der Mariengrotte mit dem bischöflichen Segen und der Papsthymne. Eine besondere Attraktion wird wieder der große Blumenteppich in der Grotte sein.