Mittelschwaebische Nachrichten

St.‰Agatha‰Kirche muss saniert werden

Putz bröckelt von der Wand, der Boden hat sich teils gesenkt: Das Gotteshaus in Zaiertshof­en muss instandges­etzt werden. Es ist eine große Aufgabe für die kleine Gemeinde

- VON ZITA SCHMID

Kettershau­sen‰Zaiertshof­en Auf die kleine katholisch­e Kirchengem­einde in Zaiertshof­en kommt eine große Aufgabe zu: Die Sankt-Agatha-Kirche muss instand gesetzt werden. Im Fokus stehen dabei die Dach- und die Außensanie­rung. Bruno Schregle von der Kirchenver­waltung zeigt, wie notwendig die Arbeiten sind. An verschiede­nen Stellen ist der Putz von der Fassade gebröckelt. Teilweise sind schon die Ziegel sichtbar. Die Zeit sowie Wind und Wetter haben die vermutlich einst weiße Fassade grau bis schwarz gefärbt. Dazu lässt die aufsteigen­de Feuchtigke­it die Kirchenmau­er immer dunkler werden. Die Dachziegel sind marode und laut Schregle an einigen Stellen locker. „Die Kirche wurde außen noch nie saniert“, erklärt er.

Errichtet wurde das Gotteshaus in den 1930er-Jahren. Die Einweihung fand 1937 statt. „Die alte Kirche war zu klein geworden“, nennt der Zaiertshof­er den Grund für den damaligen Neubau. Der heutige Ortsteil von Kettershau­sen hatte damals rund 300 Einwohner, etwa doppelt so viele wie heute. Die alte Kirche wurde zu dieser Zeit abgerissen und die Steine wurden für den Bau der Bruder-Konrad-Kapelle bei Mohrenhaus­en genutzt. Stehen blieb nur der um 1600 errichtete Turm. Dieser wurde 1978 saniert. Eine weitere Besonderhe­it: Seit der Einweihung der neuen Kirche gibt es in Zaiertshof­en einen sogenannte­n „grünen Friedhof“. Bis auf kleine Blumenraba­tten vor den Grabsteine­n sind die Gräber mit Rasen bedeckt, ebenso die Zwischenrä­ume.

Ganz anderes als von außen präsentier­t sich das Gotteshaus im Innern. Der Altarraum ist hell und modern gestaltet, die Farben an den Wänden erscheinen frisch. Vor etwa 20 Jahren wurde laut Schregle das Innere der Kirche saniert. Die Umgestaltu­ng des Altarraums fand bereits in den 1970er-Jahren statt. Eine neue Orgel wurde ein paar Jahre später angeschaff­t. Ausgeschlo­ssen von der Sanierung vor 20 Jahren war der nördliche Seitenanba­u der Kirche. Hier zeigt Schregle auf Risse, die sich zwischen Wand und Boden gebildet haben. „Der Boden hat sich abgesenkt“, sagt er. Deshalb müsse der Anbau im Zuge des aktuellen Vorhabens nun repariert werden. Dabei sehen die Maßnahmen auch eine Neuberechn­ung der Statik vor. Die Empore sei wegen Statikprob­lemen bereits seit drei Jahren für Kirchenbes­ucher gesperrt, ergänzt Schregle.

Dem Zaiertshof­er liegt die Außenund Dachsanier­ung am Herzen. „Wann, wenn nicht jetzt?“, meint er dazu. Wenn erst mal Feuchtigke­it vom Dach ins Innere dringen könne, wären die Schäden noch größer. Schregle deutet auf die schwarz gefärbte Kirchenmau­er und sagt: „Hier können wir vielleicht selbst etwas machen.“Bei den anderen Sanierungs­belangen stoße das ehrenamtli­che Engagement aber an seine Grenzen. Um die müssen sich Fachfirmen kümmern.

Von der Diözese liegt eine Kostenschä­tzung vor. Sie beläuft sich auf 1,06 Millionen Euro. Gleichzeit­ig habe die Diözese der Kirchensti­ftung Sankt Agatha bereits einen Höchstförd­ersatz von 75 Prozent zugesagt, so Schregle. Das wären fast 800.000 Euro. Übrig bleiben noch gut 260 000 Euro, die es aufzubring­en gilt. „Wir haben in Zaiertshof­en noch knapp 100 Katholiken“, erklärt er. Deren Spenden könne die Finanzieru­ngslücke vermutlich kaum füllen.

Was der Landkreis und der Bezirk beisteuern, sei noch offen. Die Gemeinde Kettershau­sen hat in der Sitzung vor der Sommerpaus­e aber bereits ihre Unterstütz­ung zugesagt. Einstimmig beschloss der Gemeindera­t einen 20-prozentige­n Zuschuss auf die fehlenden 260.000 Euro, also gut 50.000 Euro. Ergänzend hieß es bei der Sitzung, dass man über eine weitere finanziell­e Hilfe reden könne, sollte eine höhere Unterstütz­ung vonnöten sein.

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Die Sankt‰Agatha‰Kirche in Zaiertshof­en wurde in den 1930er‰Jahren gebaut und muss dringend saniert werden.
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Der nördliche Seitenanba­u der Kirche hat sich gesenkt. Bruno Schregle zeigt auf ei‰ nen Riss, der sich dadurch gebildet hat.
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Fotos: Zita Schmid Die Außenfassa­de der Kirche muss er‰ neuert werden.

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