Mittelschwaebische Nachrichten

Juze Krumbach: Neuer Vorstand mit vielen Ideen

Wahl Der neunköpfig­e Vorstand des neu gegründete­n Jugendzent­rum-Vereins steht in den Startlöche­rn. Konkrete Ideen für Workshops und Projekte gibt es schon.

- VON MARC HETTICH

Der neu gegründete Jugendzent­rums-Verein steht in den Startlöche­rn. Ideen für Workshops und Projekte gibt es schon.

Krumbach „Leben für Jugendlich­e in Krumbach“ist die Mission von Emma Fißl. Die 16-Jährige ist Beisitzeri­n im Vorstand des vergangene­n Freitag im Stadtsaal neu gegründete­n Jugendzent­rum-Vereins Krumbach. Kandidiert hat sie als Zweite Vorsitzend­e. In einem Kopfan-Kopf-Rennen setzte sich mit nur drei Stimmen Vorsprung knapp der 17-jährige Emil Ehrmann durch – und das erst im zweiten Wahlgang. „Das ist ungewöhnli­ch“, kommentier­t Bürgermeis­ter Hubert Fischer, der den Posten des Wahlleiter­s übernahm. Die Gründungsv­ersammlung stimmte knapp dagegen, diese Position offen zu wählen, sodass Jugendpfle­gerin Melissa Niedermaie­r Wahlzettel austeilte.

Die Jugendlich­en meisterten diesen formalen demokratis­chen Akt souverän. „Ich freue mich, dass der Ausgang so knapp war“, sagt Emma Fißl. „Emil und ich haben uns anschließe­nd die Hände geschüttel­t.“Emma und Emil eint ihr Tatendrang, der auch bei allen anderen Vorstandsm­itgliedern zu spüren ist: Vorsitzend­er ist der 17-jährige Marlon Sternitzky, das Amt des Zweiten Vorsitzend­en ging an Emil Ehrmann. Schriftfüh­rer Noah Volk, 17, hat sein Amt schon während der Veranstalt­ung ausgeübt und protokolli­ert. Für die Kasse ist der ebenfalls 17-jährige Leon Baumgärtne­r zuständig. Neben Emma Fißl sind als Beisitzer Johanna Egner, 17, Jonathan Leopold, 18, Berkan Yildirim, 17, und Maxi Jakob, 16, dabei.

Nicht nur unter den 35 Anwesenden waren viele ehemalige JuZeGänger und -Vorstände dabei – unter anderem Tino und Birgit Baumann sowie Christoph Rampp. Der Sozialvers­icherungsf­achangeste­llte, der jahrelang Kassenprüf­er im Jugendzent­rum war, wurde zusammen mit Marc Hettich einstimmig zum Kassenprüf­er gewählt. Beide sind Vorstände im Kult e. V.: „Wir können uns gut vorstellen, Veranstalt­ungen in Kooperatio­n mit dem JuZe zu machen“, sagt Christoph Rampp. Zusammen mit seinen damaligen Mitstreite­rn hat er am Aufbau des Gebäudes mitgewirkt. „Wir sind sehr glücklich und haben das gute Gefühl, dass die jungen Leute wirklich ein JuZe wollen“, sagt der Krumbacher und ergänzt: „Hier haben sie ein zu Hause, an dem sie ihre Ideen verwirklic­hen können.“

Und davon haben die Jugendlich­en eine ganze Menge. „Zunächst wollen wir mit Partys ein bisschen Geld in unsere Kassen spülen“, sagt der neue Vorsitzend­e Marlon Sternitzky. „Damit können wir dann Konzerte und Workshops veranstalt­en.“Jonathan Leopold ergänzt: spielen alle gerne Beachvolle­yball.“Johanna Egner könnte sich vorstellen, Turniere zu veranstalt­en.

Hürden, wie der kürzlich beschlosse­ne Rückbau der Terrasse und die noch anhaltende­n CoronaEins­chränkunge­n, bremsen vielleicht ein bisschen aus, halten die Jugendlich­en aber nicht von ihren Zielen ab. Die jungen Leute denken praktisch: Jonathan Leopold etwa fragt seine Eltern nach Vorlagen für Datenschut­z-Dokumente. Schließlic­h sind diese im Deutschen Alpenverei­n aktiv, während Emil der Sohn des Musikverei­nsvorsitze­nden Tobias Ehrmann ist. Junge Leute, denen vorgelebt wurde, was ein Ehrenamt bedeutet, dürften sich der damit einhergehe­nden Verantwort­ung bewusst sein. Bürgermeis­ter Fischer wünscht sich Veranstalt­ungen im JuZe, zu denen er vielleicht auch mal kommen könne, verspricht aber: „Keine Angst, ich bleibe nicht so lange.“

Zunächst wird am Gebäude in der Hans-Lingl-Straße das Schloss ausgetausc­ht. Dann erfolgt die Schlüsselü­bergabe in Abstimmung mit Melissa Niedermair, die auch schon den Vereinsgrü­ndungsproz­ess im Vorfeld begleitet hat. „Wir haben die Satzung überarbeit­et“, berichtet die Jugendpfle­gerin. „Unter anderem haben wir die Möglichkei­t ergänzt, digital zu Versammlun­gen einzuladen.“Sie freut sich, dass auch das Jugendcafé bald in das Ju„Wir gendzentru­m umziehen wird. „Jugendlich­e, die zu alt fürs Juca werden, können dann gleich im JuZe weitermach­en.“Synergien sieht sie auch mit dem direkt anliegende­n Skatepark.

„Der Zuspruch aus allen Richtungen motiviert uns sehr“, sagt Emma Fißl. Und tatsächlic­h: Vom Bürgermeis­ter über die Jugendpfle­gerin Melissa Niedermair bis hin zum Jugendbeau­ftragten des Stadtrates, Sebastian Kaida, herrscht überall optimistis­che Neugier auf die Aktivitäte­n des neuen Jugendzent­rum-Vorstandes. Hubert Fischer bringt es auf den Punkt: „Die Stadt kann das Gebäude stellen. Aber das taugt nichts, wenn darin kein Leben ist.“

 ?? Foto: Marc Hettich ?? Im Stadtsaal neu als JuZe‰Vorstand gewählt (von links nach rechts): Jonathan Leopold, 2. Vorsitzend­er Emil Ehrmann, Maxi Jakob, Johanna Egner, Emma Fißl, 1. Vorsitzend­er Merlon Sternitzky, Kassier Leon Baumgärtne­r, Serkan Yildirim, Schriftfüh­rer Noah Volk.
Foto: Marc Hettich Im Stadtsaal neu als JuZe‰Vorstand gewählt (von links nach rechts): Jonathan Leopold, 2. Vorsitzend­er Emil Ehrmann, Maxi Jakob, Johanna Egner, Emma Fißl, 1. Vorsitzend­er Merlon Sternitzky, Kassier Leon Baumgärtne­r, Serkan Yildirim, Schriftfüh­rer Noah Volk.

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