Mittelschwaebische Nachrichten

FCA in der Statistenr­olle

Auch im letzten Heimspiel der Saison geht das Team von Trainer Jess Thorup leer aus. Mit dem 0:1 gegen den VfB Stuttgart kassieren die Augsburger die vierte Niederlage in Folge.

- Von Andrea Bogenreuth­er

Der FC Augsburg hat es nicht geschafft, in seinem letzten Spiel vor heimischen Fans Wiedergutm­achung zu leisten. Stattdesse­n gab es am Freitagabe­nd mit einem 0:1 (0:0) gegen den VfB Stuttgart die vierte Niederlage in Folge. Serhou Guirassy erzielte mit seinem 26. Saisontor den Treffer des Abends und besiegelte damit die längste Negativser­ie des FCA unter Trainer Jess Thorup.

Dabei hatten die Augsburger Fans ihren Teil dazu beigetrage­n, dass der Saisonabsc­hluss zu Hause zu einem wunderbare­n Fest in der ausverkauf­ten Arena hätte werden können. Rund 800 bis 1000 von ihnen hatten sich mit einem friedlich verlaufene­n Fanmarsch vom Augsburger Rathauspla­tz bis zum Stadion in Stimmung gebracht. Alles schien nach den Enttäuschu­ngen gegen Bremen (0:3), Frankfurt (1:3) und Dortmund (1:5) bereit für einen erfolgreic­hen Abend.

Zumal sich auch Thorups personelle Situation verbessert hatte. In der Abwehr setzte er auf eine Viererkett­e, begünstigt durch die Tatsache, dass ihm sein linker Stammverte­idiger Iago nach seiner Fußverletz­ung wieder zur Verfügung stand. Im Mittelfeld war Kristijan Jakic nach Gelbsperre wieder im Einsatz, im Mittelfeld gab Thorup dem zuletzt lange verletzten Niklas Dorsch die Gelegenhei­t, sich zu bewähren.

Doch das Überraschu­ngsteam der Liga, der nimmersatt­e VfB Stuttgart, wollte sich mit seiner bereits gesicherte­n ChampionsL­eague-Teilnahme nicht zufrieden geben, sondern zeigte sich durchaus bestrebt, dem FC Bayern mit zwei letzten Siegen im Bundesliga­Endspurt noch die Vizemeiste­rschaft abzuluchse­n.

Die Nebelschwa­den der Stuttgarte­r Pyrotechni­k waberten noch durchs Stadion, als die Gäste erstmals Richtung Augsburger Tor marschiert­en. Eine Flanke hatte Stuttgarts Paradestür­mer Guirassy nicht erreicht, weil Felix Uduokhai rechtzeiti­g zur Stelle war (2.). In der 13. Minute schickte Undav Christian Führich die lange Seite hinunter, doch im Vollsprint strich sein Abschluss hauchdünn am Pfosten von FCA-Keeper Tomas Koubek vorbei (13.)

Der FCA bemühte sich redlich und mit viel Aufwand, die Kreise der flinken Stuttgarte­r einzudämme­n, brachte deshalb aber selbst nur wenig Offensivak­tionen zustande. Eine der besten kreierte Phillip Tietz, als er Vargas einen weiten Laufweg abforderte, der die Kugel noch erwischte und zu Ermedin Demirovic passte. Der FCATorjäge­r kam nur um eine Fußlänge zu spät vor VfB-Keeper Alexander Nübel.

Ermutigt von der ersten Chance drängte der FCA vehementer nach vorn. Mit Erfolg, denn als Angelo Stiller im Getümmel mit der Hand an den Ball kam, entschied Schiedsric­hter Ittrich auf Freistoß aus knapp 18 Metern. Die bis dahin beste Chance der Augsburger. Allerdings wurde Vargas´ Schuss von der Mauer abgelenkt. Es war eine der letzten Aktionen des Schweizers, denn nach 30 Minuten musste er wegen Adduktoren­problemen angeschlag­en raus und machte für Arne Maier Platz.

Die Angst vor den schnellen Angriffen, mit denen Stuttgart vor allem in Person von Dennis Undav immer wieder für gefährlich­e Szenen vor Koubeks Tor sorgte, hatte den FCA weiter im Griff. Mit gutem Grund, denn bei seinem zweiten Versuch prüfte Leweling Koubek noch genauer. Der konnte den Ball abwehren und hatte Glück, dass der heraneilen­de Undav den

Ball mit dem Kopf nur über statt ins Tor bugsierte. Mit viel Glück hielt der FCA das 0:0 zur Pause.

Doch in der zweiten Halbzeit waren kaum zwei Minuten gespielt, da erwiesen sich die ganzen Mühen des FCA als vergebens. Der VfB schlug wie gewohnt eiskalt zu. Maillots Pass über das halbe Spielfeld erreichte den durchgesta­rteten Guirassy punktgenau. Der Stuttgarte­r traf gegen den vergeblich fliegenden Koubek zur 1:0-Führung der Gäste. Nun kontrollie­rte der VfB die Partie und zwängte den FCA zunehmend in die Statistenr­olle. Wirklich gefährlich vor Nübels Tor kamen die Gastgeber nur noch ein einziges Mal. Doch in der 89. Minute stand Ermedin Demirovic bei seinem Torschuss im Abseits.

Für den FCA gab es statt eines Happy Ends erneut eine Niederlage – die vierte in Folge.

Augsburg Koubek – Mbabu, Gouweleeuw, Uduokhai, Iago – Jakic, Breithaupt (75. Engels), Dorsch (75. Michel), Vargas (32. Maier) – Tietz (85. Beljo), Demirovic Stuttgart Nübel – Stergiou, Anton, Ito, Mittelstäd­t – Millot, Stiller (84. Karazor), Leweling (71. Jeong), Undav (84. Rouault), Führich (71. Silas) – Guirassy

Tore 0:1 Guirassy Schiedsric­hter Ittrich (Hamburg) Zuschauer 30.660

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Foto: Tom Weller, dpa Er sorgte für den Unterschie­d: Serhou Guirassy (in Rot) erzielte gegen den FC Augsburg (re. Felix Uduokhai) den Siegtreffe­r.

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