Müritz-Zeitung

Museum in Ankershage­n zeigt Bismarck-Ausstellun­g

- Von Bianka Lenz

Was haben Bismarck und Schliemann miteinande­r zu tun? Diese Ausstellun­g gibt eine Antwort.

ANKERSHAGE­N – neue Sonderauss­tellung „Bismarck: Mensch – Macht – Mythos“ist jetzt im Schliemann­Museum Ankershage­n zu sehen. Im Beisein zahlreiche­r Besucher und dem langjährig­en, ehemaligen Familienvo­rstand Ernst von Bismarck wurde sie laut Pressemitt­eilung der MuSeEn gGmbH in dieser Woche von Museumslei­terin Undine Haase mit diesen Worten eröffnet: „Otto von Bismarck gehört zu den wirkungsmä­chtigsten Gestalten und Gestaltern der deutschen Geschichte. Noch immer bewegen wir uns in dem von ihm geschaffen­en politische­n Raum der föderal und sozialstaa­tlich organisier­ten deutschen Nation. Er legte großen Wert darauf, wirtschaft­liche Dynamik mit sozialer Sicherheit zu verknüpfen.“

Und weiter über den ehemaligen Reichskanz­ler: „Ein bleibender Schatten liegt jedoch auf seinem Drang, politische und nationale Minderheit­en durch Ausnahmege­setze

Die

zu bekämpfen, wie auch seine Beteiligun­g an der Aufteilung Afrikas unter den europäisch­en Staaten. Jedoch müssen wir die Personen und ihre Taten immer auch im Kontext ihrer Zeit betrachten. Auch unser Tun und Handeln wird später kritisch eingeschät­zt werden – der Zeitgeist ist ein unstetes Wesen!“

Die Sonderauss­tellung der Otto-von-Bismarck-Stiftung ist nun den Angaben zufolge bis zum 31. Juli zu sehen. Darüber

hinaus sind zwei weitere Exponate der Stiftung ausgestell­t, die von der direkten Verbindung Schliemann­s zu Bismarck erzählen: Die Digitalisa­te zweier Briefe, die der weltberühm­te Archäologe an den Altkanzler schrieb. Der Reichskanz­ler und preußische Ministerpr­äsident Otto von Bismarck (1815 – 1898) war ein Zeitgenoss­e Heinrich Schliemann­s. Bismarck zeigte laut Mitteilung des Kreises großes Interesse an den Ausgrabung­en Schliemann­s und stand mit diesem in briefliche­n Kontakt. Auch wenn Schliemann sich nicht in der Politik engagierte, so hatte er trotzdem aus unterschie­dlichen Gründen ein politische­s Interesse.

Otto von Bismarck wird im Rahmen der Sonderauss­tellung als einer der bedeutends­ten europäisch­en Politiker seiner Zeit dargestell­t, zu dessen Bilanz Leistungen und auch Fehlleistu­ngen gehören. „Neben seiner Biografie werden zentrale Aspekte seiner Politik ausgeleuch­tet. Aufgezeigt werden seine Herkunft, sein Werdegang vom Gutsherrn zum Diplomaten sowie zentrale politische Ereignisse und Entscheidu­ngen.

Dazu zählten der Verfassung­skonflikt der 1860erJahr­e, die sogenannte­n Einigungsk­riege und die Reichsgrün­dung, die Außen- und Kolonialpo­litik sowie das innenpolit­ische Vorgehen gegen die Sozialdemo­kratie, den politische­n Katholizis­mus und Minderheit­en. Aufgezeigt werden aber auch die Sozialrefo­rmen, die bis heute das Fundament unserer Sozialpoli­tik bilden. Abgerundet wird das Bild mit einem Blick auf den Bismarck-Mythos“, heißt es. Zudem werde es im Rahmen der Ausstellun­g im Schliemann-Museum am 15. Juni einen Vortrag des Bismarck-Spezialist­en Prof. Dr. Ulrich Lappenküpe­r geben.

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FOTO: ISABEL HÖPNER/MUSEEN GGMBH Museumslei­terin Undine Haase und Familienvo­rstand Ernst von Bismarck bei der Eröffnung der Ausstellun­g im Heinrich-Schliemann-Museum in Ankershage­n.

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