Zwei Frauen öffnen ihre Herzen – und die Tür zum „Wohnzimmer“
Zwei Frauen in der Seenplatten-Kreisstadt haben sich gemeinsam ihren Traum von einem Raum der Begegnung und des Friedens erfüllt. Das erwartet die Besucher im neuen „Wohnzimmer“.
NEUBRANDENBURG – Gestresste Menschen sollten sich diese Adresse in der Kreisstadt der Mecklenburgischen Seenplatte merken: Neubrandenburg, Innenstadt, Neutorstraße 6. Dort haben zwei Frauen einen besonderen Ort geschaffen: Sophie Ressin und Claudia Horn wollen in ihrem neu eröffneten „Wohnzimmer“einen Raum für Menschen schaffen, die sich von ihrem Alltag erholen möchten.
Die Unternehmerinnen nennen ihr „Wohnzimmer“auch ein „mentales Fitnessstudio“, in dem Angebote für persönliche Wiederentdeckung und Potenzialentfaltung im Vordergrund stehen. Sophie und Claudia wollen diesen Prozess beispielsweise mit Workshops, Coachings und anderen Events begleiten.
„Das ‚Wohnzimmer ist eine Alltagsinsel. Hier kann Energie getankt werden“, sagt Sophie Ressin, die ursprünglich von der Insel Rügen kommt und nun mit ihrer Familie in Neubrandenburg lebt. „Im Alltag ist so viel los. Es ist so schwer bis fast nicht möglich, dabei eine Ruheinsel zu schaffen, um sich zu erholen“, ergänzt Claudia Horn, die von Hamburg nach Neubrandenburg gezogen ist.
Doch was passiert auf dieser „Insel“? Workshops für Freunde sowie für „Herzraumfitness“, also das mentale Fithalten im Alltag, oder EmpowermentEvents stehen bislang auf dem Programm. Auch ein Business-Coaching bieten die beiden Frauen an. Das soll dabei unterstützen, Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre beruflichen Träume in die Tat umsetzen zu lassen und Ideen zu verwirklichen, wie die Gründerinnen des „Wohnzimmers“sagen.
Claudia Horn leitet zudem jede Woche den Frauenkreis in den neu eröffneten Räumlichkeiten. „Der Frauenkreis ist eine Insel für Frauen, auf der sie den Alltag hinter sich lassen können. Dort können sie sich mit ihrer Einzigartigkeit verbinden“, sagt die 35jährige Mutter.
Vor allem das Muttersein hat Claudia Horn dazu gebracht, sich sowohl mit der mentalen Gesundheit als auch Feminismus stärker auseinanderzusetzen. Sie ließ sich als feministische Coachin ausbilden und leitete beispielsweise ElternKind-Kurse in einem Verein. Ihr Ziel war und ist es, Mütter aus der Erschöpfung zu holen und Frauen zu vermitteln, was es bedeutet, sich für sich selbst zu entscheiden, wie Horn sagt.
Sophie Ressin teilt die gleichen Werte wie ihre Geschäftspartnerin und Freundin, betont sie. „Ich habe mich immer in der Begleitung von Menschen gesehen“, sagt Ressin. Sie habe in der Vergangenheit in einem Hospiz gearbeitet und ist heute unter anderem als Lehrerin tätig. Für sie sei früh klar gewesen, dass sie irgendwann einen Ort der Gemeinschaft schaffen möchte, betont sie. So fanden die beiden zusammen.
Schon bevor es das „Wohnzimmer“gab, veranstaltete Claudia Horn selbstständig Frauenkreise. Dort war auch Sophie Ressin zu Gast. „Wir haben gemerkt, dass wir die gleiche Vision teilen“, sagen die beiden. Als sie sich zum ersten Mal privat verabredeten, unterhielten sie sich stundenlang über ihre beruflichen Ziele als Selbstständige sowie über ihre Träume und Gedanken dazu, erinnern sich die beiden Mütter. Kurze Zeit später besichtigten sie die Immobilie in der Neutorstraße 6 und schnell war klar: „Das passte einfach“, erinnert sich Claudia Horn.
Nur zwei Wochen später unterschrieben die Unternehmerinnen den Mietvertrag und begannen ohne zu zögern damit, das „Wohnzimmer“herzurichten. Auf den Tag genau einen Monat hat es gedauert, bis das „mentale Fitnessstudio“am 1. Mai eröffnete.
Interessierte, die an einem Workshop oder einem Event des „Wohnzimmers“teilnehmen möchten, können sich über die Internetseite www.wohnzimmernb.de dafür anmelden. Oder, das betonen Claudia Horn und Sophie Ressin im Gespräch mit dem Nordkurier immer wieder: „Einfach zu uns kommen!“