Mega-Brückenbau in Waren bringt Sperrung und Sprengung mit sich
Im August starten die Arbeiten an der Warener MegaBaustelle. Das hat Folgen für das Heilbad und ganz Norddeutschland.
WAREN – Waren wird einen großen Knall erleben. Denn am 18. Januar 2025 rücken Profis an, um einen Teil der Bahnbrücke wegzusprengen. An diesem Tag wird kein Fahrzeug über die Brücke rollen und eine große Sperrzone eingerichtet. Dies ist eines der verschiedenen Themen zum geplanten Brückenneubau, über die das Staßenbauamt Neustrelitz am Dienstagnachmittag beim Pressegespräch nur wenige Meter neben der 50 Jahre alten Brücke informiert hat. Mitte August startet das Bauprojekt, das mit einem Kostenrahmen von 28 Millionen Euro das teuerste Vorhaben in Waren seit der Wende ist. Als Termin für die Fertigstellung wird das erste Halbjahr 2028 angegeben.
Das Bauvorhaben wird in zwei große Bauabschnitte geteilt. Im ersten Bauabschnitt wird zunächst die Brücke „Nord“zurückgebaut. Das sind die zwei Fahrspuren, die von Neubrandenburg aus stadteinwärts führen. Der Verkehr wird dann in beide Fahrtrichtungen über die Brücke „Süd“, also die Fahrspuren, die stadtauswärts führen, umgeleitet. Was nämlich nach einer Brücke aussieht, sind in Wirklichkeit zwei Brücken, die nebeneinander verlaufen. Die neue Brücke hingegen wird ein Bauwerk sein. Nach der Fertigstellung des ersten Teilstückes des neuen Brückenbauwerkes wird der Verkehr in beiden Fahrtrichtungen über dieses neue Teilstück geführt. Dies betrifft auch den Fußgänger- und Radverkehr.
Danach erfolgt der Rückbau der Brücke „Süd“und die Fertigstellung des zweiten
Teilstückes des neuen Brückenbauwerkes. Der Abbruch der beiden vorhandenen Bauwerke erfolgt durch eine sogenannte Auswurfsprengung der Brückenpfeiler: Die jeweiligen beiden Pfeiler der Brücken werden gesprengt und der Überbau kontrolliert auf ein Kiesbett geführt. Für die Sprengung wird die Brücke und ein Sicherheitsradius einen Tag komplett gesperrt. Möglich, dass auch Anwohner dann zeitweise ihre Wohnungen verlassen müssen.
Während der gesamten Bauzeit wird der Verkehr auf dem 250 Meter langen Brückenabschnitt nicht mehr in beide Richtungen zweispurig, sondern nur noch einspurig sein. Auf diesem Abschnitt rollen täglich etwa 21.200 Kfz rüber und damit etwa doppelt so viele Autos wie auf durchschnittlichen Bundesstraßen. Nicht möglich ist während der Bauarbeiten das Linksabbiegen in die Mecklenburger Straße in Richtung Papenberg und das Linksabbiegen in die Gievitzer Straße. Die wird zur Sackgasse. Nur bis zum Friedhof und zur Tischlerei kann man noch fahren. Starke Auswirkungen hat der Brückenbau auch für den Personenverkehr und den Gütrerverkehr der Deutschen Bahn. Die gibt mit den genehmigten Sperrfenstern auch den Takt für das gesamte Projekt vor. So wird es vom 10. Januar bis zum 7. März eine Vollsperrung des Bahnabschnitts geben. In dieser Zeit ist zwischen Neustrelitz und Waren Schienenersatzverkehr eingeplant. Für die Deutsche Bahn ist die Sperrung besonders schmerzlich, weil auch an der Strecke zwischen Berlin und Hamburg gearbeitet wird und die Strecke Berlin Rostock als Entlastungsstrecke dienen soll. Die zweite Vollsperrung für die Bahn wird dann im November 2026 erfolgen.