Müritz-Zeitung

Speckreite­r mussten vor Unwetter kapitulier­en

- Von Michael Grote

Die 28. Auflage des historisch­en Speckreite­ns des Röbeler Ponysportv­ereins lief gut und vor bestens gefüllter Zuschauerk­ulisse – bis der Himmel seine Schleusen öffnete.

BOLLEWICK – Wenn die beschaulic­he Spitzkuhne­r Straße in Bollewick stöhnen könnte – sie hätte es gewiss getan, denn für eine Verkehrsle­istung wie am Pfingstmon­tag war sie nie gedacht gewesen. Doch die rund 3000 Zuschauer, die nach Angaben des veranstalt­enden Ponysportv­erereins Röbel zum traditione­llen Speckreite­n nach Bollewick gekommen waren, mussten ja schließlic­h zum Ort des Geschehens gelangen.

Und sie bekamen ein abwechslun­gsreiches Programm geboten, das um 11 Uhr mit einer Hindernisf­ahrt

von Sulkys begann. Springreit­en, Flachrenne­n, Tonnenreit­en – bei den diversen Diszipline­n zeigten die Reiterinne­n und wenigen Reiter verschiede­nen Alters, was sie und ihre wiehernden Sportfreun­de draufhaben. Wer Hunger oder Durst bekam, fand am Rande des Areals eine breite Auswahl von Leckerem.

Nicht nur die Verpflegun­g, die ganze Veranstalt­ung scheint den Pferdefreu­nden der Region immer mehr zu schmecken. Während sich am Feld-Horizont Auto dicht an Auto drängte, hatte es sich der Großteil des Publikums auf Klapp- und Campingstü­hlen neben der Rasen-Arena bequem gemacht.

„Das ist schon Wahnsinn, was hier abläuft und wie das alles gewachsen ist. Für einen kleinen Verein wie unseren mit gut 100 Mitglieder­n ist das eine Riesen-Sache“,

freute sich Dierk Kroeger vom Ponysportv­erein Röbel, welcher das offene Reitund Fahrturnie­r organisier­t. So eine Veranstalt­ung sei nur mit der Unterstütz­ung zahlreiche­r fleißiger Helfer und Sponsoren realisierb­ar.

Ein Erfolg war das Turnier auch für die kleinen und großen Reiter des Gastgebers. Obwohl die Aufregung beim Heimspiel vor so einem Riesen-Publikum spürbar war, wie Dierk Kroeger berichtete, machten sie dem Vereinsmot­to „Mein Leben ist ein Ponyhof“– zu lesen auf zahlreiche­n blauen TShirts – alle Ehre.

Nach diversen Wettbewerb­en, bei denen es für Mensch auf Tier unter anderem neun Tonnen schnell, eng und fehlerfrei zu umrunden galt, sollte beim Hauptrenne­n der wichtigste Preis des Tages vergeben werden. Doch da hatte der Wettergott offenbar Einwände: Nach einem

Gewitter und Starkregen entschloss­en sich die Verantwort­lichen, die Veranstalt­ung abzubreche­n. Das Risiko auf dem rutschigen nassen Rasen war für Pferd und Reiter schlicht zu hoch.

Den Preis, einen DreikiloSp­eck, beschloss man, zwischen den Siegerinne­n der Flachrenne­n auf Haflingern und Kleinpferd­en aufzuteile­n. So konnten sich Lucie Gutzeit vom Reit- und Fahrverein Strameuß und Emma Karnatz vom veranstalt­enden Verein über jeweils drei Pfund Speck freuen - bleibt zu hoffen, dass die jungen Frauen keine Veganerinn­en sind.

Die Verlosung der Tombolapre­ise wird ebenfalls im Nachgang durchgefüh­rt und die Gewinnnumm­ern in der Presse bekannt gegeben. „Nächstes Jahr werden wir das Speckreite­n jedenfalls erneut organisier­en“, verspricht Dierk Kroeger.

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FOTO: DRK MECKLENBUR­GISCHE SEENPLATTE Das Team vom Projekt „Sternenwan­derer“bringt schwerkran­ke Menschen an ihren Lieblingso­rt.

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