Speckreiter mussten vor Unwetter kapitulieren
Die 28. Auflage des historischen Speckreitens des Röbeler Ponysportvereins lief gut und vor bestens gefüllter Zuschauerkulisse – bis der Himmel seine Schleusen öffnete.
BOLLEWICK – Wenn die beschauliche Spitzkuhner Straße in Bollewick stöhnen könnte – sie hätte es gewiss getan, denn für eine Verkehrsleistung wie am Pfingstmontag war sie nie gedacht gewesen. Doch die rund 3000 Zuschauer, die nach Angaben des veranstaltenden Ponysportverereins Röbel zum traditionellen Speckreiten nach Bollewick gekommen waren, mussten ja schließlich zum Ort des Geschehens gelangen.
Und sie bekamen ein abwechslungsreiches Programm geboten, das um 11 Uhr mit einer Hindernisfahrt
von Sulkys begann. Springreiten, Flachrennen, Tonnenreiten – bei den diversen Disziplinen zeigten die Reiterinnen und wenigen Reiter verschiedenen Alters, was sie und ihre wiehernden Sportfreunde draufhaben. Wer Hunger oder Durst bekam, fand am Rande des Areals eine breite Auswahl von Leckerem.
Nicht nur die Verpflegung, die ganze Veranstaltung scheint den Pferdefreunden der Region immer mehr zu schmecken. Während sich am Feld-Horizont Auto dicht an Auto drängte, hatte es sich der Großteil des Publikums auf Klapp- und Campingstühlen neben der Rasen-Arena bequem gemacht.
„Das ist schon Wahnsinn, was hier abläuft und wie das alles gewachsen ist. Für einen kleinen Verein wie unseren mit gut 100 Mitgliedern ist das eine Riesen-Sache“,
freute sich Dierk Kroeger vom Ponysportverein Röbel, welcher das offene Reitund Fahrturnier organisiert. So eine Veranstaltung sei nur mit der Unterstützung zahlreicher fleißiger Helfer und Sponsoren realisierbar.
Ein Erfolg war das Turnier auch für die kleinen und großen Reiter des Gastgebers. Obwohl die Aufregung beim Heimspiel vor so einem Riesen-Publikum spürbar war, wie Dierk Kroeger berichtete, machten sie dem Vereinsmotto „Mein Leben ist ein Ponyhof“– zu lesen auf zahlreichen blauen TShirts – alle Ehre.
Nach diversen Wettbewerben, bei denen es für Mensch auf Tier unter anderem neun Tonnen schnell, eng und fehlerfrei zu umrunden galt, sollte beim Hauptrennen der wichtigste Preis des Tages vergeben werden. Doch da hatte der Wettergott offenbar Einwände: Nach einem
Gewitter und Starkregen entschlossen sich die Verantwortlichen, die Veranstaltung abzubrechen. Das Risiko auf dem rutschigen nassen Rasen war für Pferd und Reiter schlicht zu hoch.
Den Preis, einen DreikiloSpeck, beschloss man, zwischen den Siegerinnen der Flachrennen auf Haflingern und Kleinpferden aufzuteilen. So konnten sich Lucie Gutzeit vom Reit- und Fahrverein Strameuß und Emma Karnatz vom veranstaltenden Verein über jeweils drei Pfund Speck freuen - bleibt zu hoffen, dass die jungen Frauen keine Veganerinnen sind.
Die Verlosung der Tombolapreise wird ebenfalls im Nachgang durchgeführt und die Gewinnnummern in der Presse bekannt gegeben. „Nächstes Jahr werden wir das Speckreiten jedenfalls erneut organisieren“, verspricht Dierk Kroeger.