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Trendsport Wandern; Gesundheitsbewusstsein; Smartwatch
Stundenlang bergauf, bergab, über Stock und Stein: Wandern war nie so beliebt wie heute. Klaus Erber weiß, warum – drei Fragen an den Vorsitzenden des Deutschen Wanderinstituts.
Naturapotheke: Ist Wandern ein neuer Trendsport?
Klaus Erber: Das angestaubte Image von Wanderern mit roten Strümpfen und Karohemden ist tatsächlich Vergangenheit. Wandern ist heute für Leute aller Altersgruppen ein tolles Naturerlebnis, ob im Urlaub oder in der Freizeit. Der sportliche Ehrgeiz steht meist gar nicht im Vordergrund – was zählt, ist der Genuss.
Was hat diesen Wandel bewirkt? Früher entwickelten Wandervereine und -gruppen ihre Routen. Die waren für Fremde oft schwer nachvollziehbar ohne sich zu verlaufen. Inzwischen sind die Markierungssysteme viel verständlicher, nicht zuletzt aufgrund der Unterstützung durch Internet und Apps. Insgesamt hat sich das touristische Angebot enorm entwickelt. So hat das Deutsche Wanderinstitut 650 Wege in Deutschland und einigen Nachbarländern zertifiziert. Unter dem Label „Premium-weg“findet man dann Routen mit besonders hohem Erlebniswert. Das heißt, die Strecken sind gezielt danach ausgewählt, dass sie neben Wald und Feld auch Höhepunkte wie Gewässer, schöne Aussichten oder Steinbrüche bieten. Sie folgen also einer Dramaturgie. Wir fangen an, sogar Stadtwanderungen mit ins Programm zu nehmen: Da kann man die jeweilige Stadt von ihren grünen Seiten her erschließen.
Was ist das Gesunde am Wandern? Den größten Anteil hat die psychische Komponente: zur Ruhe zu kommen, Ausgleich zum Alltagsstress finden. Daneben empfehlen viele Mediziner die moderate Bewegung gezielt bei vielen Gesundheitsproblemen, etwa Herz-kreislauf
Beschwerden.
Infos und Routen: www.wanderinstitut.de