Selbstheilung Was unseren inneren Arzt aktiviert
zur Selbstheilung
Wenn wir uns in den Finger schneiden, können wir fast zusehen, wie sich die kleine Wunde wieder verschließt. Gegen die Wirkung von starker Sonneneinstrahlung schützt sich unsere Haut durch Bräunung. Und gebrochene Knochen können wieder zusammenwachsen. Und ganz von uns unbemerkt wehrt der Körper rund um die Uhr Bakterien, Viren und Parasiten ab, erneuert Zellen, repariert Gewebe und Organe. All diese Vor- gänge funktionieren ohne Medikamente – allein durch Selbstheilungskräfte. Von ihnen wusste sogar schon Hippokrates von Kos vor mehr als 2000 Jahren: „Die wirksamste Medizin ist die natürliche Heilkraft, die im Inneren eines jeden von uns liegt”, stellte der Grieche, der als Begründer der Medizin gilt, fest. Die Bedeutung des „inneren Doktors“wird allerdings oft zugunsten der enormen Errungenschaften von Schulmedizin und Pharmazie vernachlässigt. Wenn der Rücken schmerzt, die Haut verrückt spielt oder Anderes aus der Balance gerät, ist „der Glaube an eine Heilung von außen“sehr stark, sagt die Gesund- heitsexpertin Brigitte Hamann. Die Autorin zahlrei- cher Ratgeber (siehe Buchtipp S. 26) beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Phänomen Selbstheilung, das längst durch medizinische Forschungen und Stu- dien belegt ist. Sie ist überzeugt, dass man eine große Zahl von Krankheiten in den Griff bekommen kann, ohne einen Arzt aufsuchen zu müssen. Denn was vielen, die auf Tabletten & Co. setzen, nicht bewusst ist: „Die eigentliche Heilung geschieht niemals nur durch eine Behandlung oder Medikamente, sondern durch unsere Selbstheilungskräfte“, so Hamann. Und wir können viel tun, um sie zu stärken. Allen voran mit einer gesunden Ernährung, die der Kraftstoff schlechthin für unsere körpereigenen Reparaturme- chanismen ist. „Eine Ernährungsumstellung kann wahre Wunder bewirken”, sagt Brigitte Hamann. Was also soll man essen, um sich fit zu fühlen und sein Immunsystem bestmöglich zu stärken? Den ei- nen, optimalen Speiseplan gibt es nicht. Unter- schiedliche Trends und Diäten werden empfohlen, die sich teilweise widersprechen – insbesondere hin- sichtlich tierischer Produkte und Kohlenhydrate. Unstrittig unter Experten ist aber, dass „frisches Obst und Gemüse Körper, Seele und Geist ins Lot brin- gen“, weiß Brigitte Hamann. Wissenschaftlich belegt ist allerdings auch, dass der Anteil an gesunden Nährstoffen und Vitaminen im (konventionellen) Obst und Gemüse dramatisch gesunken ist. Um durch den Verzehr von Äpfeln, Brokkoli, Beeren & Co. den eigentlichen Bedarf zu decken, müsste man riesige Mengen zu sich nehmen oder das „Grünzeug“ konsequent aus Bio- oder Eigenanbau beziehen. Für wen das nicht praktikabel ist, der sollte bestimmte Produkte gezielt in seine Ernährung einbauen. Die folgenden zehn Nahrungs(ergänzungs)mittel, die Brigitte Hamann empfiehlt, sind wahre Motoren für unsere Selbstheilungskräfte.
Die zuverlässigsten Garanten für unsere Gesundheit sind keine Ärzte, keine Pillen – es ist die Fähigkeit unseres Körpers zur Regeneration. Wie Sie diesen lebenswichtigen Motor aktiv unterstützen können, erfahren Sie in diesem Report Wenn der Körper aus der Balance gerät, ist der Glaube an eine Heilung von außen sehr stark Der Anteil an Nährstoffen und Vitaminen in konventionellem Obst und Gemüse ist gesunken
1 WASSER
Es spült den Organismus durch, regt den Stoffwechsel an, löst Schlacken. Eine (Heiß-)wasser-trinkkur ist eine der einfachsten Gesundheitsmaßnahmen: Kochen Sie am besten gleich morgens mindestens einen Liter Leitungswasser zehn bis 15 Minuten lang auf dem Herd ab und füllen es in eine Thermoskanne. Trinken Sie dann über den Tag verteilt schluckweise davon. Heißhungergefühle nehmen ab, die Verdauung wird reguliert, Nervosität und Anspannung lassen nach. Extra-tipp: Frischer Ingwer – während des Kochens ins Wasser gerieben – stärkt die Abwehr!
2 ÖLE & FETTE
Sie sind elementar wichtig für unsere Gesundheit. Neuere Studien belegen sogar, dass gesättigte Fettsäuren nicht prinzipiell schlecht sind – im Gegenteil: Kokosfett/-öl hat trotz seines hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel, weniger Kalorien als andere Fette, kurbelt den Stoffwechsel an, verbessert die Gehirnfunktion und wirkt hautstraffend. Es eignet sich gut zum Braten – ohne einen Kokosgeschmack zu hinterlassen! Beim wichtigen Verzehr von mehrfach ungesättigten (essentiellen) Fettsäuren ist entscheidend, dass der Anteil an Omega-3-fettsäuren deutlich höher ist als der an Omega-6-fettsäuren. Bei Hanföl, das inzwischen als eines der besten Speiseöle gilt, ist dieses Verhältnis optimal. Es trägt unter anderem zur Stärkung des Immunsystems bei, regeneriert Zellen und wirkt entzündungshemmend. Und schließlich Krill-öl: Es wird aus einem winzigen Antarktis-krebs gewonnen und enthält neben Omega-3-fettsäuren eines der stärksten Antioxidantien: Astaxanthin. Ein wahres Lebenselixier für Zellen, Gehirn und Nerven! Krill-öl gibt es in Kapselform.
3 GERSTENGRAS
Ein grünes Blattgemüse der Superlative, das das Risiko für Entzündungen, Infektionen und sogar Krebs senken kann: Gerstengras enthält zum Beispiel fünfmal so viel Eisen wie Spinat und Brokkoli, siebenmal so viel Vitamin C wie Orangen und jede Menge Zink. Das Antioxidans Proanthocyanidin schützt unsere Zellen vor freien Radikalen und Toxinen. Gerstengras ist als Tabletten oder Pulver erhältlich.
4 MORINGA OLEIFERA
Der Meerrettichbaum kommt aus Indien und soll nach ayurvedischer Lehre über 300 Krankheiten heilen. Längst wächst Moringa Oleifera in fast allen tropischen und subtropischen Regionen. Aufgrund seiner hohen Anteile an Proteinen, Vitaminen, Mineralstoffen und Aminosäuren gilt er als Wunderbaum. Vor allem das Antioxidans Zeatin, das in enormen Mengen vorhanden ist, soll beim Menschen den Alterungsprozess verlangsamen und die Bioverfügbarkeit vieler Vitalstoffe erhöhen. In Tablettenform erhältlich.
5 ALGEN
Mikroalgen wie Chlorella und Spirulina gelten als grünes Superfood schlechthin. Ihre stark entgiftende Wirkung ist dem hohen Chlorophyllgehalt zu verdanken. Außerdem enthalten Mikroalgen alle acht essenziellen Aminosäuren sowie viele Mineralien – perfekte Energie-booster für unsere Zellen! Tipp: Chlorella und Spirulina – als Tabletten oder Pulver erhältlich – jeweils drei Monate lang im Wechsel einnehmen. Beim Kauf auf Bio-qualität achten!
6 ZISTROSE
Sie gilt selbst unter Ärzten und Heilpraktikern noch als Geheimtipp: Die Zistrose ist die polyphenolhaltigste Pflanze Europas, wie das Lefo-institut für Lebensmittel- und Umweltforschung in Ahrensburg herausgefunden hat. Polyphenole – auch in Rotwein und Grüntee enthalten – sind sekundäre Pflanzenstoffe, die für den Erhalt der Vitalität stehen. Hinzu kommen Cineol, das gerade in der Erkältungszeit Beschwerden im Nasen-, Rachen- und Lungenbereich lindert, sowie Eugenol (antibakteriell und entzündungshemmend). Zur Immunabwehr am besten täglich eine Tasse Zistrose-tee trinken!
7 ALOE ARBORESCENS
Aus der Gattung Aloe ist Aloe vera am bekanntesten. Jetzt rückt Aloe arborescens immer stärker ins Blickfeld: als Heilpflanze, die das Immunsystem stärkt, die Verdauung reguliert und den Stoffwechsel anregt. Kein Wunder, denn die „Baum-aloe“enthält mehr als doppelt so viele phytotherapeutische Inhaltsstoffe wie Aloe vera. In der Klosterheilkunde Brasiliens wird sie seit langem gegen Krankheiten, allen voran Krebs, eingesetzt. Empfohlen wird die innere Anwendung, zum Beispiel als Trinkgel.
8 ACEROLA-KIRSCHE
Die ursprünglich aus Mexiko stammende Steinfrucht sieht unseren Kirschen nur ähnlich, ist aber nicht mit ihnen verwandt und viel gesünder: Acerola ist einer der besten Vitamin-c-lieferanten der Welt – und somit vor allem eine wertvolle Stärkung des Immunsystems. Unglaublich: 50 Mal so viel Vitamin C wie in Orangen oder Zitronen steckt in den eher sauer schmeckenden Früchten! Ihnen werden außerdem antientzündliche und harntreibende Eigenschaften zugeschrieben. Acerola gibt es als Saft, Extrakt oder auch als Tabletten.