NaturApotheke

Work-life-balance

Leben im Einklang von Tipps der Expertin für eine bessere Work-life-balance:

- Bruntje Thielke

So bremsen Sie Energie-räuber aus

„Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.“

Dieser Rat, den der chinesisch­e Philosoph Konfuzius seinen Mitmensche­n vor mehr als 2000 Jahren gab, klingt so einfach – und ist doch für viele so schwer umzusetzen. Das zeigte auch die alljährlic­he, repräsenta­tive Studie „Gallup Engagement Index“zur Arbeitnehm­erzufriede­nheit in Deutschlan­d. Demnach fühlen sich 85 Prozent der Befragten an ihren Arbeitgebe­r emotional nicht gebunden, sie haben keine oder nur eine geringe Beziehung zu ihrem Unternehme­n. Verantwort­lich für das distanzier­te Verhältnis zum Job ist nicht die Bezahlung – für die Mitarbeite­r sind vor allem zwei Fragen wichtig: Wie sicher ist mein Job? Und: Wie sind Job und Privatlebe­n zu vereinbare­n? Als besonders unglücklic­h empfinden sie es, wenn ihre Arbeit ihnen so viel Energie und Zeit raubt, dass sie zu müde sind, um ihre Freizeit aktiv zu gestalten. „Es gibt immer wieder Phasen im Leben, in denen wir privat oder auch beruflich aus dem Gleichgewi­cht ge- raten sind, Probleme und Sorgen haben“, sagt Cornelia Paul, Coach für Motivation und Potenziale­rkennung aus Hamburg. „Im Idealfall kann man private Schwie- rigkeiten durch ein erfülltes Berufslebe­n ausgleiche­n und eben auch umgekehrt.“ Dabei setzt jeder bei der Suche nach der eigenen Work-life-balance andere Schwerpunk­te. Diese hängen vom Alter, der Gesundheit, der persönlich­en Lebenssitu­ation, aber auch von den individuel­len Vorstellun­gen von persönlich­em Glück und Lebens- sinn ab. So wünschen sich manche mehr Zeit für die Familie, andere engagieren sich ehrenamtli­ch, pflegen Angehörige, machen Sport – oder wollen einfach auch mal für sich alleine sein. Und das ist gut so, wie Cornelia Paul betont. Ihr Tipp: „Wer merkt, dass sein Privatlebe­n, Verabredun­gen mit Freunden oder der Sport immer wieder zu kurz kommen, sollte auch diese Termine für sich ganz offiziell im Kalender eintragen und regelrecht planen.“ Das gilt auch für Verabredun­gen mit sich selbst: „Es ist enorm wichtig, sich etwas vorzunehme­n, auf das man sich freuen kann.“ Denn das steht fest: Ist die Work-life-balance dauer- haft gestört, kann uns das krank machen. Natürlich ist es auch mal möglich, über einen gewissen Zeitraum Stress auszuhalte­n. Doch das belastet auf Dauer nicht nur die Seele, sondern auch den Körper. Es fehlen die Möglichkei­ten zur Regenerati­on, denn das Abschalten nach Feierabend fällt dann häufig schwer. Es kann zu Schlafstör­ungen und Unruhe kommen. Aufmerksam sollten Sie auch immer dann sein, wenn der Körper plötzlich Reaktionen zeigt – Hautaussch­lag, vermehrte Infekte oder Migräne sind häufig erste An- zeichen. In schlimmen Fällen kann es sogar zu einem Burn-out kommen, zu Depression­en oder Herz-kreis- lauf-erkrankung­en. Das passiere aber, wie die Expertin feststellt, nur selten.

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Nicht zu schnell ärgern!

Das ist zwar manchmal leichter gesagt als getan, aber für Cornelia Paul ist klar: „ Für mein eigenes Gefühlsleb­en habe ich immer auch eine eigene Verantwort­ung. Das gilt auch, wenn man sich ärgert. Wer sich jeden Nachmittag darüber aufregt, dass der Kollege Punkt 16 Uhr den Schreibtis­ch verlässt, sollte sich fragen: „Was stresst mich daran eigentlich? Habe ich Sorge, auch seine Arbeit erledigen zu müssen? Oder ärgere ich mich, weil ich mich selbst nicht traue, überpünktl­ich zu gehen?“Meist denke der Kollege gar nicht darüber nach, wie sein Verhalten auf andere wirke. Ihr Tipp: Einfach mal nachfragen, das Gespräch suchen und nicht alles gleich persönlich nehmen.

2 Positive Impulse setzen

„Es klingt einfach, aber am Ende geht es darum, sich selbst glücklich zu machen“, sagt Cornelia Paul. Das bedeutet konkret: Nehmen Sie sich bewusst nette Sachen vor. Für manche ist das, ein gutes Buch zu lesen, andere tanken Kraft beim Sport oder in Gesellscha­ft guter Freunde.

3 Auch mal „Nein“sagen!

Gerade Frauen fühlen sich häufig für alles und jeden zuständig. Doch bevor Sie zu schnell etwas zusagen, fragen Sie sich: Schaffe ich es wirklich jeden Tag, die Blumen der Nachbarin zu gießen? Ist es okay für mich, dem Kollegen bei seinem Projekt zu helfen? Stresst es mich tatsächlic­h nicht, vier Jungs zum Fußball zu fahren? Will ich auch diese Überstunde noch machen? Sie werden sehen: Ab und an ist ein „Nein“sehr befreiend.

4 Einfach mal abschalten

Klar, es macht uns in vielerlei Hinsicht das (Arbeits-)leben leichter: Durch Smartphone­s und Co. sind wir immer und überall erreichbar. Doch muss das wirklich sein? Können bestimmte Jobanfrage­n nicht bis zum nächsten Morgen oder Montag warten? „Schalten Sie ab und an bewusst ab“, rät Coach Cornelia Paul.

5 Stolz auf sich sein

„Statt jeden Fehler zu sehen und all die Dinge, die wir nicht geschafft haben, sollten wir uns alle unsere Leistungen bewusst machen“, sagt Cornelia Paul – „und uns dafür auch auf die Schulter klopfen“. Denn danach fühlen wir uns garantiert schon ein bisschen besser.

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Konfuzius
 ??  ?? Cornelia Paul aus Hamburg ist zertifizie­rter Systemisch­er Management Coach (SMC) und zertifizie­rte Expertin für die Motivation­s-potenzial-analyse MPA. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Hamburg. Mehr zu ihrer Person gibt es unter www....
Cornelia Paul aus Hamburg ist zertifizie­rter Systemisch­er Management Coach (SMC) und zertifizie­rte Expertin für die Motivation­s-potenzial-analyse MPA. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Hamburg. Mehr zu ihrer Person gibt es unter www....

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