Weide (Salix)
Sie ist die Mutter der Aspirin: Aus der Rinde der Weide kann Salicin gewonnen werden, das Schmerzen stillt und Fieber senkt. Daraus ist die heutige Acetylsalicylsäure entstanden. Kaum ein anderes Heilmittel hat so eine lange Tradition wie die Weidenrinde: Ob im alten Ägypten, bei den Römern, Germanen oder Kelten – die Weide hatte einen festen Platz in der Pflanzenheilkunde. Neben Salicin enthält sie reichlich Gerbstoffe, Aldehyde und Flavonoide. Im Frühjahr werden die jungen Zweige gesammelt, ihre Rinde geschält, geschnitten und getrocknet, um sie dann für die Heilung einzusetzen. Übrigens: Weltweit existieren 400 verschiedene Weidensorten. Die Rinde der Weide kann Fieber senken, Entzündungen stoppen und Schmerzen lindern. Damit ist sie sowohl bei rheumatischen Beschwerden, bei Kopfschmerzen und fiebrigen Infekten eine pflanzliche Alternative zu herkömmlichen Schmerzmitteln – und vor allem bei einer langfristigen Behandlung angebracht. Wichtig zu wissen: Weidenrinde-präparate sind nicht für Kinder unter zwölf Jahren oder Schwangere zu empfehlen. Drei bis vier Gramm (etwa ein Teelöffel) geschnittene oder pulverisierte Weidenrinde (aus der Apotheke) mit 250 Millilitern kaltem Wasser ansetzen, zum Kochen bringen, zehn Minuten ziehen lassen und abseihen. Über den Tag verteilt insgesamt drei Tassen davon trinken. Der Tee hat sich auch bewährt bei Fieber oder Kopfschmerzen.
Fichte (Picea)
Wer jetzt gerade unter Frühjahrsmüdigkeit leidet, dem kann die Fichte helfen. Schon im Mittelalter wurden ihre Triebe und Nadeln in der Kräuterheilkunde eingesetzt. Sie kommt vor allem gegen Bronchitis zum Einsatz, stärkt aber mit ihrem hohen Vitamin C-gehalt grundsätzlich das Immunsystem. Weitere Wirkstoffe, mit denen die Fichte aufwarten kann: Harz, ätherische Öle, das Glykosid Picein, Gerbstoffe und Vitamine.
So wirkt der Baum:
Viele Sportler kennen Fichtennadelöl – es hilft bei Muskelschmerzen und lindert Muskelkater. Doch auch bei Erkältungskrankheiten kann die Fichte unterstützend eingesetzt werden; bei Erkrankungen der Atemwege ist sie mit ihrer antibakteriellen und schleimlösenden Wirkung hilfreich. Auch die Wundheilung kann sie anregen.
Rezeptur für einen Hustentee:
Für einen schleimlösenden und wohltuenden Tee einen Teelöffel Fichtentriebe in 250 Milliliter Wasser aufkochen und etwa fünf Minuten gut durchziehen lassen. Abseihen und langsam trinken.
Vollbad gegen Muskelschmerzen:
Wer unter Muskel- oder Gelenkschmerzen leidet, dem kann ein Vollbad Linderung verschaffen. Fichtennadel-öl aus der Apotheke nach Anleitung ins Wasser geben und 15 Minuten darin baden. Die Durchblutung wird angeregt, der Schmerz gemildert.