Wann ist der Arztbesuch Pflicht?
Ein Großteil der Rückenschmerzen kann mit Bordmitteln gelindert werden. Ab zum Arzt aber heißt es, wenn:
Rückenschmerzen trotz Wärme, Dehnung und Massage anhalten.
die Probleme immer wieder auftreten.
man immer häufiger zu Schmerzmitteln greift.
die Bewegung stark eingeschränkt ist oder der Schmerz ausstrahlt, etwa in die Hände oder ins Bein. Dann sind Nerven in Mitleidenschaft gezogen.
es zu Missempfindungen (Brennen, Kribbeln, Schwäche) an Armen oder Beinen kommt.
im Zusammenhang mit dem Schmerz plötzlich Inkontinenz auftritt (Notarzt rufen!).
Wann muss eine OP sein?
Keine Frage, moderne Operationsmethoden sind ein Segen. Bandscheibenschäden können heute in vielen Fällen sogar minimalinvasiv therapiert werden. Und wenn die Gefahr besteht, dass dauerhafte Nervenschäden entstehen, ist die OP das Mittel der Wahl. Allerdings: Eine Erhebung der Techniker Krankenkasse (TK) kam jüngst zu dem Schluss, dass viel zu schnell operiert wird. 85 Prozent der Operationen bei Rückenpatienten seien überflüssig, so die Untersuchung. Als Patient ist man in der Zwickmühle: auf der einen Seite die Aussicht auf rasche Linderung der Beschwerden, auf der anderen Seite die möglichen Risiken und Komplikationen einer OP. Ratsam ist es auf jeden Fall, eine zweite Meinung einzuholen, bevor man sich entscheidet. Die Krankenkasse hilft bei der Facharztsuche weiter.
Phytotherapie
Gegen Rückenschmerzen sind auch Kräuter gewachsen. Nachweislich muskelentspannend wirken zum Beispiel heiße Bäder mit Melisse oder Latschenkiefer-zusätzen. Ätherische Öle, die sowohl entzündungshemmend als auch entspannend wirken, sind Rosmarin-, Johanniskraut- und Eukalyptusöl. Wann hilft’s? Vor allem bei Verspannungen. Sinnvoll ist es, die schmerzenden Partien erst zu massieren (mit einem neutralen Massageöl) und anschließend ein Öl mit ätherischen Zusätzen aufzutragen. In der Apotheke gibt es auch fertige Mischungen. Kosten: wenige Euro.