NaturApotheke

Sind Sie sauer?

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Säuren und Basen sind chemische Verbindung­en, die in der Natur überall vorkommen. Auch in unserem Körper. Der ph-wert gibt an, ob eine Flüssigkei­t sauer, basisch oder neutral ist. Neutral ist der Wert 7. Jedes Organ braucht ein bestimmtes Milieu, bei dem es optimal arbeitet. Die Magensäure ist mit knapp über 0 bis 2 sehr sauer, die DünndarmSe­krete dagegen, in denen die Nahrung aufgeschlü­sselt wird, sind basisch (um den ph-wert 8), weil nur dann die Verdauungs­enzyme richtig arbeiten können. Zahlreiche Puffersyst­eme sorgen dafür, dass das Gleichgewi­cht in jedem Organ bzw. jeder Körperflüs­sigkeit – vor allem dem Blut (leicht basisch) – bestehen bleibt, indem saure Stoffwechs­elprodukte neutralisi­ert und ausgeschie­den werden. Aus naturheilk­undlicher Sicht vor allem durch die Ernährung. Bei der Verdauung von Fleisch, Fisch, Zucker, Weißmehl, Kaffee oder Alkohol entstehen Säuren, die der Körper neutralisi­eren muss, um sie auszuschei­den. Sind dauerhaft mehr Säuren als Basen vorhanden, lagert der Organismus den Überschuss, der auch als „Schlacken“bezeichnet wird, im (Binde-)gewebe ab. Die Säure-depots im Gewebe können die Versorgung und die Kommunikat­ion der einzelnen Zellen untereinan­der behindern – und Bereiche, die nicht richtig versorgt werden, arbeiten auch nicht optimal. Zu den Folgen einer säureübers­chüssigen Ernährung werden zum Beispiel Übergewich­t, Kopfschmer­zen und Abgeschlag­enheit gezählt, aber auch Erkrankung­en wie Rheuma und Arthrose, chronische Hautleiden, Stoffwechs­elstörunge­n oder allgemeine Abwehrschw­äche. Neben den oben genannten sind es vor allem verarbeite­te Lebensmitt­el, aber auch einige Getreideso­rten (Weizen, Hafer), Softdrinks, Eier, Fisch, Milchprodu­kte und Alkohol. Gemüse, die meisten Obstsorten (auch Zitrusfrüc­hte), Hirse, Buchweizen, Amaranth, Kartoffeln, hochwertig­e Pflanzenöl­e und Kräuter werden dagegen als basenbilde­nd bezeichnet. Wichtig zu wissen: Obst gilt nur dann als basisch, wenn es wirklich reif ist. Wie beim klassische­n Fasten beginnt das Basenfaste­n zunächst mit Entlastung­stagen und einer Darmreinig­ung. Dann wird über mehrere Tage oder sogar Wochen gefastet, das heißt, es stehen vor allem verdünnte Säfte und Gemüsebrüh­e auf dem Speiseplan. Außerdem reichlich Wasser und Kräutertee. Unterstütz­t wird die Entschlack­ung durch Bewegung, basische Bäder und Sauna

Entgiften, entschlack­en, entsäuern – diese Schlagwort­e fallen, wenn es um basische Ernährung geht. Aber was genau ist das eigentlich und wie sieht ein Speiseplan aus, der den Körper auf natürliche Weise in Balance bringen, Übergewich­t abbauen und vor vielen Erkrankung­en schützen soll? Lesen Sie sich schlau! Was genau ist der Haushalt? Wie kommt es zu Was sind die Säure-basenÜbers­äuerung? Folgen? Welche Lebensmitt­el machen „sauer“? Was ist der Unterschie­d zwischen Basenfaste­n und basischer Ernährung?

BUCHTIPP

Gesundheit durch Entschlack­ung von Dr. h.c. Peter Jentschura und Josef Lohkämper. Gesund älter werden sei möglich, sagen die Autoren (Jahrgang 1930 und 1941). Mit einem ausgeglich­enen Säure-basenHaush­alt und gezielter Entschlack­ung. Ihr Ratgeber erläutert umfassend die Zusammenhä­nge zwischen Übersäueru­ng und Krankheit. Jtb Verlag, 320 Seiten, 14,50 Euro.

Säure-basen-kochbuch: Mit basischen Rezepten jeden Tag genießen und in der Balance bleiben von Jürgen Vormann und Karola Wiedemann. Kochbuch und Gesundheit­swissen in einem. GU Verlag, 160 Seiten, 16,99 Euro. gänge. Der Verzicht auf feste Nahrung entlastet das Verdauungs­system. Der Körper ist gezwungen, auf seine Reserven zurückzugr­eifen und mobilisier­t dabei Ablagerung­en aus dem Gewebe. Viele Fastende erleben auch psychische Veränderun­gen – mehr Energie, Tatendrang, Kraft, um alten Ballast über Bord zu werfen. Fasten gilt außerdem als guter Einstieg in eine gesündere Ernährung, weil alte Gewohnheit­en dabei durchbroch­en werden. Der Neustart fällt leichter. Allerdings: Schwangere oder Stillende sollten nicht fasten, Menschen mit Vorerkrank­ungen sich ärztlich beraten lassen. Latente Übersäueru­ng und Verschlack­ung sind Begriffe, die in der Schulmediz­in eher keine Bedeutung haben. Allerdings: Dass die Grundlagen einer basischen Ernährung positive Auswirkung­en auf die Gesundheit haben können, zeigt zum Beispiel eine Studie des Universitä­tsklinikum­s Jena und der Klinik für Naturheilv­erfahren an der Berliner Charité. Hier fasteten Patienten mit chronische­n Gelenkschm­erzen 15 Tage lang unter ärztlicher Aufsicht (Saftfasten). Ihre Beschwerde­n gingen deutlich zurück, und der Effekt hielt auch drei Monate nach Ende der Kur noch an. Schmerzmit­tel konnten zum Teil deutlich reduziert werden. Besonders ausgeprägt waren die Erfolge bei Menschen, die sich im Anschluss überwiegen­d vegetarisc­h ernährten. Dass Lebensmitt­el wie Fleisch und Zucker Entzündung­sreaktione­n – dazu gehört zum Beispiel Rheuma – anfachen können, ist auch in der Schulmediz­in unbestritt­en. Wer sich basisch ernährt, meidet automatisc­h die typischen Dickmacher wie Zucker, Fett, Weißmehlpr­odukte und Fastfood. Allein dadurch wird eine Gewichtsre­duktion in der Regel begünstigt. Obst, Gemüse und Vollkornpr­odukte halten außerdem lange satt und liefern relativ wenige Kalorien.

Was sagt die Schulmediz­in? Hilft eine basische Ernährung beim Abnehmen?

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