Grüne Lunge
Etwas gewöhnungsbedürftig sind Algen schon – nicht nur für Badende, wenn sie einem plötzlich um die Beine streichen oder einen grünen Teppich bilden zwischen Strand und tieferem Wasser. Auch ihr Geschmack ist nicht jedermanns Sache. Wissenschaftlich betrachtet, sind sie aber eine geniale Erfindung der Natur: Ohne sie gäbe es kaum Leben in den Meeren. Denn Algen sind ein unersetzliches Nahrungsmittel für Krebse, Fische und Wale. Außerdem sind sie super Klimaschützer, indem sie Sauerstoff herstellen (Fotosynthese) und CO2 (Treibhausgas) binden. Forscher vermuten, dass es mehr als 400.000 Algenarten auf der Welt gibt. Bekannt sind bisher allerdings „nur“ etwa 80.000. Ein Großteil der Algen im Meer ist übrigens mit bloßem Auge gar nicht zu erkennen. Auch sind nicht alle Algen grün: Bei vielen Arten sorgen zusätzliche Pigmente für eine rötliche oder braune Farbe, die das (grüne) Chlorophyll überlagern.
Kulinarisch
und als Nahrungsergänzungsmittel erleben Algen bei uns einen wahren Superfood-hype – dank ihres hohen Gehalts an Chlorophyll, Proteinen, Mineralstoffen (z.b. Magnesium), Spurenelementen (z.b. Eisen) und Vitaminen (z.b. E, B12). Dabei sind Algen auf dem Teller in asiatischen Ländern längst selbstverständlich. Und dass Algen nicht unbedingt durch den Magen gehen müssen, um gesund zu sein, wusste bereits der französische Arzt Louis Bagot (1862-1941), der als Erfinder der „Thalasso-therapie“gilt. Dahinter stecken Kuranwendungen wie Bäder oder Packungen mit Schätzen aus dem Meer: Salzwasser, Schlick – und eben Algen.