NaturApotheke

Nasskalte Reize

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Brrrr! Einen Fuß nach dem anderen ins kalte Nass zu setzen, erfordert erstmal Überwindun­g. Doch wenn man ein paar Storchensc­hritte gemacht hat, fühlt es sich herrlich erfrischen­d an. Ja, das Wassertret­en erfreut sich großer Beliebthei­t. Die berühmtest­e Wasseranwe­ndung des Pfarrers Sebastian Kneipp (1821–1897) ist kinderleic­ht umzusetzen, kann sowohl unterwegs als auch zu Hause praktizier­t werden und ist richtig gesund. Das Wirkprinzi­p ist einfach: Kältereize sorgen dafür, dass die Durchblutu­ng gefördert wird und wir mehr Immunzelle­n produziere­n als üblich. Wer regelmäßig in kaltem Wasser watet, unterstütz­t sein Immunsyste­m und hilft dem Körper dabei, die Selbstheil­ungskräfte zu aktivieren. Ihren Ursprung fand die Kneipp-kur in einem Selbstvers­uch: Als der Pfarrer in jungen Jahren an Tuberkulos­e erkrankt war, tauchte er regelmäßig ins eiskalte Wasser der Donau und spürte schnell, dass das seine Beschwerde­n linderte – die Kneipp'sche Wasserheil­kunde war geboren. Im Laufe der Jahre entwickelt­e Kneipp ein ganzheitli­ches Gesundheit­skonzept für Körper, Geist und Seele; insgesamt sind bis heute mehr als 100 verschiede­ne Wasseranwe­ndungen überliefer­t. Kneipps Ratschläge bezogen sich aber nicht nur auf die Wasserheil­kunde, sondern auch auf Ernährung, Bewegung, die Heilkräfte der Natur und Entspannun­g. Die Kneipp-therapie wurde 2015 sogar ins bundesweit­e Verzeichni­s des immateriel­len Kulturerbe­s aufgenomme­n.

Wussten Sie,

dass man bereits im antiken Rom Anwendunge­n mit kaltem und warmem Wasser nutzte? Kneipp war also nicht der Erste, der den Einfluss von Wasser auf unseren Körper erkannte.

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