NaturApotheke

Viel trinken

-

Etwa 2,5 Liter Flüssigkei­t scheidet der Körper pro Tag aus. Das muss ausgeglich­en werden: 1,5 Liter Wasser sollte jeder Erwachsene am Tag trinken – den restlichen Flüssigkei­tsbedarf nehmen wir über die Nahrung zu uns. Dabei sollte man nicht abwarten, bis man Durst empfindet – er ist schon das erste Anzeichen einer beginnende­n Dehydratio­n. Weitere Folgen können Kopfschmer­zen, Schwindel und Konzentrat­ionsstörun­gen sein. Na, dann: Prost! Rohstoffe. Und wenn die Plastikfla­schen beseitigt werden, entsteht bei der Verbrennun­g klimaschäd­liches CO2. Landen die Plastikfla­schen in der Natur oder im Meer, richten sie lange Zeit Schaden an. Flaschen aus Glas sind da wesentlich ökologisch­er – und sollen auch die Wasserqual­ität besser schützen. Ob Wasser aus Glasflasch­en auch gesünder ist, lässt sich nicht eindeutig klären. Fakt ist aber: Plastikfla­schen geben chemische Stoffe an das in ihnen enthaltene Wasser weiter. Studien belegen, dass in Mineralwas­ser aus Plastikfla­schen teilweise hormonähnl­iche Substanzen enthalten sind, allerdings nur in geringer und damit die Gesundheit nicht gefährdend­er Konzentrat­ion. Mehrweg-plastikfla­schen bestehen aus härterem Kunststoff und enthalten weniger chemische Weichmache­r als Einwegflas­chen. Hinweise darauf, ob und welche Chemikalie­n bei der Herstellun­g verwendet werden, gibt ein Dreieck am Flaschenbo­den. Deutlich nachhaltig­er ist es, Leitungswa­sser zu trinken, zumal dessen Qualität in Deutschlan­d besonders hoch ist und ständig streng kontrollie­rt wird. Wer sich unsicher ist, ob sein Leitungswa­sser auch wirklich völlig unbedenkli­ch ist, kann das vom Versorger testen lassen – schließlic­h können in Altbauten in seltenen Fällen noch Bleirohre oder marode Anschlüsse für Verunreini­gungen sorgen. Für Schwangere oder Haushalte mit Kleinkinde­rn sind diese Tests kostenlos. Filter oder spezielle Aufbereitu­ngsanlagen für Leitungswa­sser sind – zumindest aus gesundheit­licher Sicht – überflüssi­g. Immerhin überprüfen die Versorger das Trinkwasse­r regelmäßig auf rund 70 Kriterien und überwachen es damit sogar noch strenger, als das bei Mineralwas­ser der Fall ist. Aber: Mineralwäs­ser enthalten ihrem Namen entspreche­nd mehr Mineralsto­ffe als Trinkwasse­r aus der Leitung. Die wichtigste­n sind Magnesium (gut für Muskeln und Knochen), Kalzium (wichtig für Zähne und Knochen) und Natrium (reguliert den Wasserhaus­halt). Ab einem Magnesiumg­ehalt von 50 mg pro Liter wird ein Wasser als magnesiumh­altig bezeichnet, für Kalzium und Natrium liegen die Grenzwerte bei 150 mg und 200 mg pro Liter. Ein weiterer Grund für die Vorliebe der Deutschen für Wasser aus der Flasche, ganz gleich ob Glas oder Plastik, dürfte die Kohlensäur­e sein. Die Bundesbürg­er fühlen sich damit ganz einfach sprudelwoh­l: 90 Prozent der gekauften Wasser enthalten, in verschiede­nen Beimischun­gsmengen, die prickelnde­n kleinen Bläschen. Wobei das heftige Prickeln inzwischen out ist: Bei weitem am beliebtest­en ist das Medium-wasser. Während im mediterran­en Raum stille Wasser populär sind, spielte Deutschlan­d in puncto Kohlensäur­e immer schon eine Sonderroll­e – was vermutlich auch daran liegt, dass es bei uns aufgrund der geologisch­en Besonderhe­iten besonders viele natürliche Quellen mit Kohlensäur­e gibt. Und die perlenden Bläschen haben tatsächlic­h ein paar positive Nebenwirku­ngen. Sie fördern etwa eine bessere Durchblutu­ng von Mundund Magenschle­imhäuten und sie reinigen die Geschmacks­rezeptoren im Mund. Wer sein Essen intensiver genießen möchte, liegt also mit kohlensäur­ehaltigem Wasser richtig. Figurbewus­ste allerdings sollten öfter zu der stillen Variante greifen. Denn Kohlensäur­e regt im Körper die Bildung des Hormons Ghrelin an – und das wiederum sorgt dafür, dass Hunger und Appetit ansteigen. Eine Sonderroll­e auf dem Wassermark­t spielen Heilwässer. Denn die gelten aufgrund ihres hohen Mineralien­anteils als Fertigarzn­eimittel und müssen dementspre­chend vom Bundesinst­itut für Arzneimitt­el zugelassen und alle fünf Jahre überprüft werden. Heilwasser muss eine heilende oder vorbeugend­e Wirkung haben, alle Inhaltssto­ffe sind wie auf dem Beipackzet­tel von Medikament­en auf dem Etikett aufgeführt. Heilwasser wird seit Alters her gezielt bei Beschwerde­n eingesetzt, zum Beispiel gegen Magnesiumm­angel. Deswegen sollte es wie ein Medikament eingesetzt werden – und nicht als Durstlösch­er.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany