Heilkraft von ganz oben
Alpenkräuter:
Seit jeher vertrauen Menschen auf die Heilmittel der Natur. Und besonders Bergkräuter strotzen nur so vor Wirkstoffen! stellt 13 Heilpflanzen vor, die bis hinauf in die felsigen Höhen wachsen – und unsere Hausapotheke bereichern
Verwendbar sind: Blätter Blüte Beeren
es unter anderem köstlichen Wundklee (siehe links), der in warmen gelben bis orange-roten Tönen vom Berg bis ins Tal wuchert. So eine Almwiese ist für das Vieh nicht nur äußerst schmackhaft, sondern auch wahnsinnig gesund: Schweizer Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Kühe, die Alpenkräuter fressen, mehr wichtige Omega-3-fettsäuren in Fleisch und Milch enthalten als gewöhnliches Rind. Dafür verantwortlich sind vor allem die Flavonoide und Gerbstoffe, die in den Alpenpflänzchen vorhanden sind. So ist auch davon auszugehen, dass die Produkte des Almviehs nicht nur besondere Aromen aufweisen, sondern auch gehaltvoller sind. Leider beansprucht der Mensch immer größere Teile der Natur, was es den zarten Alpenpflanzen schwieriger macht, ihren Lebensraum zu halten. Hinzu kommen gierige Sammler, die nicht nur für den Eigenbedarf, sondern Pilze und Kräuter im Überfluss ernten. Das hinterlässt sichtbare Spuren: Einige der kraftvollsten und bekanntesten Heilpflanzen sind mittlerweile vom Aussterben bedroht. Beispielsweise der Enzian, auch Magenwurz genannt, darf nur noch über die Apotheke bezogen werden. Über 30 Enzianarten gibt es in den Alpen, die allesamt geschützt sind und weder gepflückt noch ausgegraben werden dürfen. Viel zu selten anzutreffen ist außerdem das schöne Edelweiß, die wahrscheinlich symbolträchtigste aller Bergpflanzen. Durch exzessives Pflücken wurde es in manchen Regionen beinahe ausgerottet und steht in vielen Ländern unter Naturschutz. Ein sorgfältiger Umgang mit den Kostbarkeiten der Natur ist also unumgänglich, wenn wir uns auch weiterhin an der wunderbaren Alpenflora erfreuen wollen. Aus diesem Grund werden vielerorts geführte Kräuterwanderungen angeboten, die tiefere Einblicke in diese besondere Pflanzenwelt geben. Die Teilnehmer werden sensibilisiert, welche Heilpflanzen gepflückt