Zecken-alarm?
7 Fakten, die Sie kennen sollten
Es gibt eine ganze Reihe von Viren und Bakterien, die von Zecken (ebenso wie von anderen Insekten) auf den Menschen übertragbar sind. Gefürchtet sind vor allem Infektionen mit dem FSME-VIRUS (Frühsommer-meningoenzephalitis) und mit Borrelien. FSME-VIREN können eine Entzündung der Hirnhäute verursachen. Die Lyme-borreliose ist eine bakterielle Erkrankung, die sich ganz unterschiedlich äußern kann, von leichten, grippeähnlichen Beschwerden bis zu Nervenausfällen und Lähmungen. Das Robert Koch-institut (RKI) gibt an, dass in Fsme-risikogebieten 0,1 bis 5 Prozent der Zecken FSME-VIREN in sich tragen. Wie viele Menschen tatsächlich erkranken, ist schwer zu sagen, da eine Infektion mit FSME meist so milde verläuft, dass sie nicht als solche erkannt wird. Borrelien können laut Erhebungen aus Deutschland und der Schweiz nach einem Zeckenstich bei 2,6 bis 5,6 Prozent der Betroffenen nachgewiesen werden. Krankheitssymptome entwickeln 0,3 bis 1,4 Prozent. Eine akute Borreliose wird mit Antibiotika therapiert. Gegen FSME gibt es keine Medikamente, die Behandlung richtet sich nach den Symptomen. Gegen Borreliose gibt es keinen Impfstoff, gegen FSME schon. Hier zahlen die Krankenkassen, wenn man in Risikogebieten lebt oder im Freien arbeitet (z.b. Landwirte, Förster). Gezahlt wird auch im Rahmen einer Reiseprophylaxe (z.b. Österreich, Osteuropa, Skandinavien). Für einen sicheren Schutz sind drei Impfungen nötig. Von März bis Oktober kann man die kleinen Blutsauger überall in Wäldern, Feldern und Gärten finden. Dass sich Zecken am liebsten von Ästen auf ihre „Opfer“fallen lassen, ist ein Mythos. Meistens halten sie sich in Bodennähe auf – deshalb gilt es, besonders Kinder nach dem Spielen im Freien gründlich abzusuchen. Zecken mögen es warm und weich. Haaransatz, das Gebiet hinter den Ohren, Ellenbeuge, Kniekehle und Schambereich sind bevorzugte Aufenthaltsorte. Gerade die jungen Zecken aber sind winzig klein, manchmal nur knapp einen Millimeter lang. Bei einem dunklen Punkt, der sich nicht wegwischen lässt, lieber einmal mit der Lupe nachsehen. Entfernt wird eine Zecke am besten mit einer (Zecken-)pinzette mit gebogener Spitze – einfach gerade herausziehen. Zeckenkarten (Apotheke) hebeln die Zecke ebenfalls heraus. Wenn die Zecke nicht ganz entfernt werden konnte oder die Stelle sich entzündet. Ebenfalls dann, wenn sich einige Zeit nach dem Stich eine ringförmige Röte um die Stelle bildet – das deutet auf eine Borreliose hin. Kommt es ein bis drei Wochen nach dem Stich zu einem fieberhaften Infekt, sollte der behandelnde Arzt über den Zeckenbiss informiert werden. Im Labor wird die Blutprobe dann gezielt auf FSME-VIREN und Borrelien untersucht. Weitere Informationen: www.rki.de