Mit grüner Kraft
Gegen Infektionen
B is ins 20. Jahrhundert wurden Infektionen mit traditionellen Heilmitteln behandelt – und das seit Jahrtausenden. Bereits im Altertum, vor mehr als 4000 Jahren, nutzten die Menschen Hausmittel wie Honig, Zwiebel, Knoblauch oder auch Weihrauch und Myrrhe, um gefährliche Keime zu bekämpfen. In Griechenland und Indien wurden sogar bereits in der Antike Schimmelpilze bei Infektionen therapeutisch eingesetzt, schreiben die Autoren Dr. med. Eberhard J. Wormer und Stephen Harrod Buhner in ihrem Buch „Grüne Antibiotika“(s. S. 53). Trotzdem dauerte es mehrere tausend Jahre, bis Schimmelpilze zum Grundstein für eine der größten Errungenschaften der Medizin wurden: der Entdeckung von Penicillin. Als dessen Urvater gilt der schottische Medizinprofessor Alexander Fleming (1881-1955). Bevor er 1928 in den Urlaub fuhr, hatte er versehentlich eine Petrischale mit einer Bakterienkultur (Staphylokokken) offen stehen gelassen. Während seiner Abwesenheit wurde die Kultur von einem Schimmelpilz, „Penicillium chrysogenum“, befallen – und die Bakterien abgetötet. „Das Zeitalter der Antibiotika hatte begonnen: Vormals lebensbedrohliche bakterielle Infektionen und Erkrankungen konnten nun rasch und ohne Komplikationen geheilt werden“, schreiben Buhner und Dr. Wormer. Doch während die Revolution gefeiert und Alexander Fleming 1945 für seine Entdeckung mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, warnte bereits Fleming selbst vor der Gefahr von Resistenzen (s. Kasten rechts). Wie Recht er haben sollte! Heute gibt es etwa 8000 antibiotische Substanzen, von denen 80 für therapeutische Zwecke eingesetzt werden. Und die Medizin steht vor einem kaum noch kontrollierbaren Mega-problem durch multiresistente Keime, gegen die gängige Antibiotika machtlos sind. Schuld daran ist deren übermäßiger und oft unnötiger Einsatz, vor allem in der Massentierhaltung. Mindestens 25.000 Menschen sterben jährlich in Europa an den Folgen antibiotikaresistenter Infektionen, wissen die Autoren. Doch es könnte noch einen Ausweg geben: zurück zur Natur! „Flora und Fauna haben in Jahrmillionen komplexe Abwehrmechanismen entwickelt, die es den Pflanzen mit einer Mixtur aus Hunderten von Abwehrstoffen erlauben, ihr Überleben zu sichern“, schreiben Buhner und Dr. Wormer. Pflanzliche Antibiotika seien sogar bei Infektionen mit multiresistenten Keimen wirksam. In ihrem Buch „Grüne Antibiotika“erklären sie die Wirkmechanismen der rein pflanzlichen Stoffe. Naturapotheke stellt eine Auswahl an Mitteln daraus vor, die zur Behandlung gängiger Infektionen geeignet sind.
Die Erfindung moderner Antibiotika war eine medizinische Revolution – keine Frage. Doch die chemischen Präparate sind immer öfter machtlos gegen gefährliche Keime. Höchste Zeit, auf pflanzliche Alternativen zu setzen
nicht nötig wären. Inhalation
Thymian/kamille:
inhalieren. Tee
Honig/ingwer/piperin:
Wasser. Fertigarznei
wurzel:
1 Handvoll Kräuter in eine Schüssel geben und mit kochendem Wasser übergießen, zweimal täglich 10 Minuten 2 Esslöffel Ingwersaft, Saft von 1 Limettenviertel, 1 Prise Cayennepfeffer, 1 Esslöffel Honig, heißes
Kapuzinerkressenkraut/meerrettich
in Apotheken erhältlich als rezeptfreie Fertigarznei in Tablettenform.
nebenhöhlen-schleimhäute (Sinusitis). Fieber, Kopfschmerz und ein Krankheitsgefühl sind Begleiterscheinungen; Verursacher können sowohl Viren als auch Bakterien sein. Betroffene können es auch hier mit KräuterKraft versuchen, bevor sie zu chemischen Geschützen greifen. Inhalation