NaturApotheke

Extra-tipp

Übrigens ist die Erdbeere eine Mogelpacku­ng. Biologisch betrachtet ist sie eine Nuss, genauer eine Sammelnuss­frucht. Die eigentlich­en Früchte sind die kleinen grün-braunen Körner (Nüsschen) an der Oberfläche.

- Bruntje Thielke

Man mag denken, dass die alten Germanen nicht vor vielen Dingen Angst hatten – aber Erdbeeren waren ihnen nicht geheuer. Das Pflücken wilder Früchte galt als riskant. Und fielen Beeren zu Boden, durften sie nicht aufgehoben werden. Sie galten als Nahrung für die Geister und mit denen wollten es sich unsere kriegerisc­hen Vorfahren nicht verscherze­n. Bauern verfüttert­en später in der Walpurgisn­acht Erdbeerstä­ngel an ihr Vieh – zum Schutz gegen böse Mächte. Ihre Heilkraft wurde schon im Mittelalte­r geschätzt: Kein Wunder, enthalten sie doch viele bioaktive Substanzen wie Ferulasäur­e und Ellagsäure, die als Krebshemme­r gelten. Sie unterstütz­en auch beim Vorbeugen von Thrombosen und Infarkten. Frische Erdbeeren sind also nicht nur besonders lecker, sondern auch sehr gesund. Werdende Mütter sollten ruhig häufiger zugreifen, denn Erdbeeren punkten mit jeder Menge Folsäure (wichtig für die Blutbildun­g). Weltweit gibt es etwa 1000 Erdbeersor­ten – und es werden jedes Jahr mehr. Sie tragen klangvolle Namen wie „Symphony“, „Hummi Praliné“oder „Schöne Meißnerin“. Je nach Konsistenz und Geschmack eignen sie sich eher für Saft oder Konfitüre; frisch sind sie alle lecker. Die kleinen Albinobeer­en sind weiß und schmecken ähnlich wie Ananas. Die weißen Früche wurden 1860 erstmals gezüchtet und noch bis in die 30er Jahre in Gartenbüch­ern besonders empfohlen. Dann gerieten sie in Vergessenh­eit… Kein anderes Obst kann es in Sachen Ausstrahlu­ng mit der erotischer Erdbeere aufnehmen. alter deutscher Name Ihr „Brestling“wird auf Ähnlichkei­t mit weiblichen ihre Brustwarze­n zurückgefü­hrt. Und Klaus Kinski lechzte nach dem französisc­hen Dichter François Villon: „Ich wild nach deinem bin so Erdbeermun­d.“

123Um der Verschwend­ung entgegen zu wirken: Immerhin

82 Kilo Lebensmitt­el wirft jeder Deutsche im Schnitt jährlich weg. Um die Nährstoffe optimal schützen zu können: Speziell Vitamine sind empfindlic­h – Licht, Hitze und Feuchtigke­it machen ihnen zu schaffen. Daher sollten Früchte eher kühl, dunkel und luftdurchl­ässig gelagert werden. Doch es gibt Ausnahmen. Um den Geschmack voll genießen zu können: Früchte, die zu schnell reifen, büßen auch ihr Aroma ein.

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