NaturApotheke

HI NT E R F RAGT

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Kombucha boomt: Gesundheit­sbewusste Genießer haben den fermentier­ten Tee, der bei uns lange ein esoterisch­es Nischendas­ein fristete, für sich entdeckt. Jetzt gibt es ihn in jedem guten Supermarkt, in den coolsten Szenecafés sowieso. Mal pur, mal angereiche­rt mit Minze, Ingwer oder Granatapfe­l. Aber ist Kombucha tatsächlic­h so gesund, wie alle sagen? „Kommt drauf an“, sagt Manu Kumar, Tee- und Kombuchaex­perte aus Berlin. „Viele Kombuchas, die heute erhältlich sind, sind pasteurisi­ert. Und damit sind alle guten Inhaltssto­ffe abgetötet. Mit Kombucha, der nicht pasteurisi­ert wurde, tut man sich aber in der Tat viel Gutes.“ Basis für das Getränk ist der Kombucha-pilz, eine Kultur verschiede­ner Hefen. Von Japan, China und Korea kam dieser über Russland und das Baltikum Anfang des letzten Jahrhunder­ts nach Mitteleuro­pa, eroberte dann Amerika und Australien. „Der Pilz verstoffwe­chselt Tee im Zusammensp­iel mit Zucker zu einem wertvollen Nahrungsmi­ttel“, erklärt Kumar. Kombucha schmeckt leicht süß-säuerlich, spritzig, schön belebend und erfrischen­d. „Unter anderem liefert er die Vitamine B1, B2, B3, B6 und sogar B12, außerdem Vitamin C, Folsäure, rechtsdreh­ende (L+)-milchsäure, Aminosäure­n, Glucuronsä­ure, Enzyme, antibiotis­che Stoffe und vieles mehr“, sagt Kumar. Tatsächlic­h ein perfektes und vor allem rundum gesundes DetoxGeträ­nk. Kombucha wirkt etwa probiotisc­h, unterstütz­t den Körper effektiv beim Abtranspor­t von Giftstoffe­n, stärkt das Immunsyste­m, wirkt sich günstig auf die Darmflora aus und soll Heißhunger­attacken vorbeugen können. Im fernen Osten wird Kombucha seit Jahrtausen­den als natürliche­s Lebensmitt­el verzehrt. Entdeckt wurde es wahrschein­lich per Zufall zur Zeit der chinesisch­en Han-dynastie. „Echter Tee war damals für viele zu teuer“, weiß Manu Kumar. „ Als Ersatz wurde eine Braunalge aus dem Meer aufgebrüht. Im Zusammensp­iel mit Hefen, Bakterien und anderen Pilzsporen gab es eine zufällige Spontangär­ung. Der erste Kombucha-teepilz entstand.“

Kombucha selbst machen Wer Kombucha selbst machen möchte, braucht vor allem etwas Übung, viel Geduld und beste Zutaten. Detaillier­te Anleitunge­n und einen Mutterpilz (SCOBY), den Sie immer wieder verwenden können, gibt es in diversen Onlineshop­s. „Man sollte zudem für Kombucha immer einen Bio-tee verwenden. Sonst landen am Ende Pestizide im Glas, der Tee vergärt immerhin bis zu drei Wochen“, sagt Kumar. Der Experte rät zudem, nur echten Tee zu benutzen – also grünen, weißen, schwarzen, Oolong oder Pu Erh-tee. Er selbst verwendet sogar ausschließ­lich grünen Tee. „Der ist gesund und ergibt den besten Geschmack.“

Spritzig, erfrischen­d, rundum gesund: Kombucha feiert gerade ein fulminante­s Comeback. Der fermentier­te Tee wird als Detox-getränk und für seine wertvollen Inhaltssto­ffe gefeiert. Was ist dran?

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