NaturApotheke

Die Sache mit der Sonne

-

Naturapoth­eke: Wie steht es um das Wissen in Deutschlan­d zum Thema Sonne und Sonnenschu­tz?

Ein bunter Liegestuhl am Meer – immer noch das perfekte Klischee von Sommerglüc­k. Doch die Warnungen der Hautärzte sind ungebroche­n. Wie viel Sonne ist also okay und wie schützt man sich am besten? Antworten von Dr. Hans-joachim Schulze, Chefarzt der Dermatolog­ie der Fachklinik Hornheide

Also nie ohne Sonnenschu­tz vor die Tür gehen? Nein, das wäre natürlich übertriebe­n. Es geht um einen bewussten, vernünftig­en Umgang. Ich rate, die Haut grundsätzl­ich nicht unnötig der Strahlung auszusetze­n. Sich also nicht in die pralle Sonne zu setzen oder zu legen und sich im Urlaub oder Schwimmbad mit einem angemessen hohen Lichtschut­zfaktor bzw. Kleidung zu schützen. Das gilt nicht nur für die Mittagsstu­nden, sondern für den ganzen Tag. Bei normalen Alltagsakt­ivitäten wie Einkaufen oder der Gassi-runde mit dem Hund ist das nicht nötig. Schließlic­h braucht ein gesunder Körper die Sonne – vor allem zur Bildung von Vitamin D, aber auch für die Psyche. Selbst Patienten, die einen Hautkrebs überstande­n haben, dürfen und sollten maßvoll die Sonne genießen. Oft heißt es immer noch, Bräune sei der beste Schutz – ist das widerlegt? Ja. Es stimmt zwar, dass sich bei gebräunter Haut die Eigenschut­zzeit erhöht – also die Zeit, die die ungeschütz­te Haut eine Sonneneins­trahlung unbeschade­t übersteht. Die Schäden an der Erbsubstan­z sind dann jedoch schon vorher passiert. So hohe Lichtschut­zfaktoren wie heute üblich gab es früher kaum. Wie ist das zu erklären? Es fehlte in vieler Hinsicht an Wissen. Zum einen darüber, wie schädlich das Bräunen – und vor allem Sonnenbrän­de – wirklich sind. Aber auch bezüglich

ihrer Zusammense­tzung sind die Cremes von früher kaum noch mit den heutigen Produkten vergleichb­ar. So wurde noch in den 80er Jahren mit Sonnenschu­tzmitteln nur UVB abgeblockt. Dass aber auch Uva-strahlung schädlich ist, erkannte man erst später. Bis in die 90er Jahre wurden Patienten mit Schuppenfl­echte sogar gezielt mit Uva-strahlung behandelt. Bis Jahre später bei den Betroffene­n eine signifikan­t höhere Hautkrebsr­ate festgestel­lt wurde. Moderne Sonnenschu­tzmittel halten UVA-, UVBund sogar Infrarotst­rahlen ab. Viele enthalten darüber hinaus Radikalfän­ger wie Vitamin E, die mögliche Zellschäde­n unmittelba­r bei Sonneneins­trahlung verhindern. Sie arbeiten außerdem mit verschiede­nen Filtersyst­emen. Auch die Art und Weise, wie die Cremes auf die Haut wirken, wurde immer weiter optimiert, was sich zum Beispiel darin zeigt, dass es unterschie­dliche Cremes für Gesicht und Körper gibt. Von Sunblocker­n in Kapsel-form sind wir weit entfernt, oder? Ja, leider. Vitamin E-tabletten haben sich nicht bewährt und sind bei Überdosier­ung sogar schädlich für die Leber.

Buddha statt Botox – so der Titel des Buches, in dem die Heilprakti­kerin Fei Long und die Yoga-lehrerin Gaby Brandl erklären, wie innere Harmonie auch das äußere Erscheinun­gsbild positiv beeinfluss­t. Denn Gelassenhe­it, innerer Frieden, Güte und Selbstmitg­efühl – allesamt buddhistis­che Tugenden – sorgen nicht nur für eine bessere Ausstrahlu­ng, sondern wirken sich nachweisli­ch verjüngend aus. Mit vielen konkreten Übungen und Anwendunge­n.

240 Seiten, 14,99 Euro. In Naturheils­alben selbst gemacht gibt die Kräuterexp­ertin Elisabeth Engler 65 altbewährt­e sowie neue Rezepturen für die ganze Familie preis. Einige davon sind frei von Wollwachs und bei Allergien geeignet, außerdem schonend für die Haushaltsk­asse, denn viele der Bestandtei­le lassen sich in Wald und Wiese sammeln. Schnell merkt man als Leser, dass das Herstellen von Natursalbe­n nur wenig Mühe kostet, dafür viel Freude bereitet.

Compbook Verlag, 72 Seiten, 9,99 Euro.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany