NaturApotheke

HERBSTZEIT

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Der Herbst ist eine besondere Jahreszeit: Beginnend

mit den warmen Tagen des Altweibers­ommers schüttet die Natur nochmals eine Fülle an Süße und Farben aus, bevor sie sich zurückzieh­t. Der Körper passt sich der Veränderun­g an. Der wachsende Mangel an Licht führt zu einer höheren Ausschüttu­ng des Schlafhorm­ons Melatonin. Was einst nach der anstrengen­den Ernte als Ruhepause bitter nötig war, macht uns mit Müdigkeit und mangelnder Energie zu schaffen. Weil wir uns im Herbst nicht mehr viel an der frischen Luft bewegen, nehmen wir weniger Sauerstoff auf und schwitzen nicht mehr so viel, trinken also weniger. So fährt auch der Stoffwechs­el zurück. Der Körper geht langsam in die Winterpaus­e. Aus dem ursprüngli­chen Bedürfnis, den Körper vor dem Winter noch mit möglichst viel Nahrung und Energie zu versorgen, wächst der Appetit auf Nahrhaftes und Süßes. Während im Sommer oft ein frischer Salat gereicht hat, kochen wir jetzt wieder gerne. Die Tag-und-nacht-gleiche fällt in vielen Kulturen zusammen mit dem Erntedank. Ob beim keltischen Göttersohn Mabon oder bei den Erd- und Muttergött­innen Demeter, Brighid und Gaia – im Mythos nimmt die Erde Abschied bis zum Frühling, wenn Tochter oder Sohn wieder zurück dürfen aus der Unterwelt. Ihnen zu Ehren wurde die letzte Garbe auf dem Feld gelassen, blieben die letzten saftigsten Trauben am Stock. Jede Region hat ihre eigenen Erntebräuc­he, vom Almabtrieb der prächtig geschmückt­en Kühe, über die reichen Erntekränz­e und Erntekrone­n bis zur Kirchweih. Das zweite große Fest des Herbstes gilt den Ahnen. Für die Kelten war Samhain der Jahresabsc­hluss, bei dem sich die Grenze zwischen der irdischen und der Anderswelt öffnet und die Geister durchließ. Mit Räucherwer­k und wilden Masken versuchten die Menschen, sich und ihr Hab und Gut vor den Geistern zu schützen, gleichzeit­ig wurde mit Trankund Dankopfern der Ahnen gedacht. Die Kirche gibt heute beiden Bräuchen eigene Festtage.

Reichtum und Fülle, sonniger Altweibers­ommer und prächtige Erntefeste prägen den Herbst ebenso wie Geisterkul­t und graue, neblige Tage ERNTEDANK AHNENKULT UND GEISTERSPU­K

Apfel Baldrianwu­rzel Bärentraub­e Beifußwurz­el Beinwellwu­rzel Bibernellw­urzel Brennnesse­l Brombeerbl­ätter Eberesche Engelwurz Fichtenhar­z Gänseblümc­hen Gierschwur­zeln Hagebutte Holunder Königskerz­e Mädesüßwur­zel Lärchennad­eln Löwenzahnw­urzel Meerrettic­h Rotklee Schafgarbe Salbei Schlehe Spitzweger­ich Vogelmiere Wacholder Weißdorn In den ersten beiden Oktoberwoc­hen lassen sich bei klarem Himmel mehrfach Sternschnu­ppen sehen, denn die Erdlaufbah­n kreuzt drei Meteoriten­schwärme. Zwischen dem 6. und dem 10. Oktober durchläuft unser Planet die Draconiden, um den 21. Oktober herum dann die Orioniden, Bruchstück­e des Halleysche­n Kometen, und um den 17. November herum die Leoniden. Gute Gelegenhei­ten für alle Himmelsguc­ker, noch einen Wunsch zu äußern.

STERNSCHNU­PPEN JAGEN

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