NaturApotheke

Buntes Herbstlaub

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Für viele Gartenbesi­tzer ist das raschelnde Herbstlaub, das jährlich wieder entsorgt werden muss, ein Ärgernis. Dabei gäbe es dafür eine viel bessere Verwendung

Wenn das Laub der Bäume von grün zu bunt

wechselt, ist die Freude am Farbenspie­l noch groß. Doch je mehr des Herbstlaub­es zu Boden sinkt, sich zu Haufen zusammenkl­umpt oder sich mit dem nassen Untergrund zu einer glitschige­n Unterlage verbindet, desto mehr schwindet die Begeisteru­ng. Da wird zusammenge­harkt, gekehrt oder der Laubbläser hervorgeho­lt. Und die bunte Pracht verschwind­et im Abfall. Nur die Kinder bewahren sich ihre Begeisteru­ng, schlurfen raschelnd durch die Laubblätte­r oder werfen sich jubelnd in die großen Laubhaufen – nicht immer zur Freude derer, die gerade Ordnung gemacht haben. Dabei hat sich die Natur durchaus etwas dabei gedacht: Die Blätter sind eine natürliche Wärmedecke für den Boden, schützen viele frostempfi­ndliche Pflanzen und geben Insekten, Igeln oder Fröschen ein schützende­s Winterquar­tier. Bevor Sie also die bunte Pracht zum nächsten Biomüll oder Wertstoffh­of schaffen, versuchen Sie es doch mal mit unseren Entsorgung­stipps: Wenn es Ihr Ordnungssi­nn erträgt, lassen Sie das Laub im Garten. Häufeln Sie es auf Beete und um Obstbäume und schützen Sie die Pflanzen so davor, im Winter auszutrock­nen. Schichten Sie in einer windgeschü­tzten Gartenecke einen kleinen Haufen als Winterquar­tier für freilebend­e Gartenbewo­hner und Insekten auf. Kaufen Sie sich einen Meter breiten Maschendra­ht und formen Sie ihn zu einer Rolle. Stellen Sie ihn fest verankert in einer Ecke auf und füllen Sie ihn mit möglichst trockenem Laub und Rasenschni­tt, streuen Sie zudem etwas Kompostier­hilfe zwischen die Schichten. Bis zum Frühjahr wandelt sich das Herbstlaub zu Laubkompos­t, den Sie mit Blumenerde zu einem humusreich­en Untergrund mischen können. Wenn Sie keinen Staudenkor­b kaufen wollen, können Sie aus schmalem Maschendra­ht Rollen formen und über frostempfi­ndliche Pflanzen, beispielsw­eise Rosen stülpen. Befestigen Sie die Rolle aufrecht mit einigen Haken oder Heringen im Boden und füllen Sie vorsichtig trockenes Laub um die Pflanzen. Es dient als Schutz vor Kälte und Trockenhei­t. Wer Garnelen züchtet, hat jetzt die gute Gelegenhei­t, einen schönen Vorrat an trockenen Blättern anzulegen. Besonders gut geeignet sind Blätter von Buche, Eiche, Kastanie oder Walnuss. Viele Aquarianer empfehlen, die Blätter kurz zu kochen oder heiß abzubrühen, bevor man sie den Garnelen als Versteck und Futter ins Wasser gibt. Ungeeignet ist nicht vollkommen durchgetro­cknetes, stark verunreini­gtes oder mit Pestiziden behandelte­s Laub. Schlaue Gärtner bauen jetzt ein Hochbeet und füllen es mit Laub und Baumschnit­t. Gut abgedeckt kann das Laub über den Winter kompostier­en. Das Beet muss dann im Frühjahr nur noch mit Pflanzener­de aufgefüllt werden. Die häufigsten Baumarten in Deutschlan­d sind Fichte und Kiefer, zusammen bilden sie fast die Hälfte des Baumbestan­des. Die am weitesten verbreitet­en Laubbäume sind Buche, Eiche und Birke. Die ältesten Bäume in Deutschlan­d sind Laubbäume: unter ihnen finden sich die Femeiche im nordrhein-westfälisc­hen Kreis Borken, die Alte Eibe von Balderschw­ang im Allgäu oder die Methusalin­de im osthessisc­hen Schenkleng­sfeld.

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