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Die besten Bedingungen dafür zu schaffen, dass Kin
der einen gesunden Start ins Leben haben, liegt uns allen sehr am Herzen. So können sie auch ungestört lernen, sich zu bewegen. Heute werden jedoch verstärkt Bewegungsauffälligkeiten bei Kindern festgestellt. Es muss nicht immer gleich AD(H)S sein, wenn Kinder hyperaktiv, zu verträumt oder zu impulsiv sind, Probleme mit der Selbstregulation oder mit bestimmten Bewegungen haben und es ihnen schwerfällt, sich zu konzentrieren. Wir sollten dabei auch an die frühen Reflexe denken. Die frühen Reflexe treten während der Schwangerschaft und der frühkindlichen Entwicklungsphase in einer festgelegten Reihenfolge auf. Dabei handelt es sich um unbewusste, stets gleich ablaufende, nicht veränderbare Reaktionen des Organismus auf konkrete Körper- oder Umweltreize hin. Sie lösen Bewegungen des Fötus aus, schützen ihn, dienen der Bewegungsentwicklung, helfen dem Baby bei der Geburt und bei seinen weiteren Entwicklungsschritten hin zur selbstbestimmten Bewegung. Im Zuge der Hirnreifung werden sie durch Halte- und Stellreaktionen abgelöst. Das Kind lernt, sich selbst bewusst und geplant zu bewegen. Die frühen Reflexe sind Teil ärztlicher Untersuchungen im Bereich vorgeburtlicher Diagnostik und bis zur Vorsorgeuntersuchung U6. Bislang wird aber meist davon ausgegangen, dass alle Reflexe sich von selbst hemmen. Dabei beeinflussen viele Faktoren den Ablauf von Reflexauftreten und Reflexhemmung (Hemmung = Ablösung oder Integration) und das feine, störanfällige System von Bewegungen, Häufigkeiten der Auslösung und Phasen, in denen die Reflexe ausgelöst werden müssen, damit sie später gehemmt werden können. Die frühen Reflexe sind von großer Tragweite, weil sie uns erste Ideen von Bewegungsqualitäten und -möglichkeiten eröffnen. Sie nehmen ihren Weg über das Stammhirn, die älteste Gehirnregion. Alle Reize von oder in das Mittel