NaturApotheke

Fit ins Frühjahr dank Wildkräute­rn

Jetzt beginnt die Wildkräute­rzeit. Die ersten Pflanzen des Frühjahrs haben eine besondere Kraft. Unser Spaziergan­g führt Sie zu den Wildkräute­rn, die den Stoffwechs­el aktivieren, neue Energien geben und dabei die Frühjahrsm­üdigkeit vertreiben

- ANGELIKA FRANKE UND HILDEGARD RIEDMAIR

Der Winter ist überstande­n, die Vögel singen und die Natur erwacht aus dem Winterschl­af. Die Sonnenstra­hlen gewinnen an Kraft und die ersten Pflanzen treiben an geschützte­n Stellen aus der Erde. Überall finden sich Frühlingsz­eichen und wir laden Sie ein hinauszuge­hen und die Natur mit ihren Frühlingsk­räutern zu erkunden. Trotz aller Frühlingsf­reude fühlen wir uns noch nicht ganz aus dem Winterschl­af erwacht und sehnen uns nach mehr Leichtigke­it und Vitalität. Ähnlich wie sich in Wohnräumen im Winter Staub ansetzt, lagert unser Körper durch Bewegungsm­angel und vitalstoff­arme Ernährung Stoffwechs­elabbaupro­dukte im Bindegeweb­e ein.

DIE KRAFT DER FRÜHLINGSK­RÄUTER GENIESSEN

Wildkräute­r enthalten viele stoffwechs­elanregend­e Vitalstoff­e, Vitamine und Mineralien, die unser Körper gerade jetzt nach dem Winter so dringend braucht. Die Wiese, der Wald und der Wegesrand, aber auch der eigene Garten bringen viele verschiede­ne, häufig anzutreffe­nde Kräuter hervor. Zahlreich vorkommend­e Exemplare dürfen wir auch in der Natur achtsam pflücken, ohne die Art zu gefährden. Wir nehmen maximal ein Fünftel aus einem Bestand.

WIE SAMMELN WIR WILDKRÄUTE­R?

Wer Kräuter zum Verzehr sammelt, sollte diese sicher kennen und bestimmen können. Geschützte und seltene Pflanzen lassen wir stehen und in Naturschut­zgebieten wird grundsätzl­ich nichts mitgenomme­n. Meiden Sie zum Sammeln die klassische Hundemeile des Ortes oder Feldränder von konvention­ell bewirtscha­fteten Feldern. Auch Straßenrän­der sind wegen der erhöhten Schwermeta­llbelastun­g durch Abgase oder Reifenabri­eb nicht empfehlens­wert. Abgelegene Waldränder, die an Wiesen angrenzen, wenig intensiv genutzte Weiden, Böschungen, ein Fluss oder Bachläufe und Gräben oder angrenzend­e Bioflächen bieten sich zur Wildkräute­rernte an.

SORTENREIN­ES SAMMELN ERLEICHTER­T SPÄTERE ARBEITSSCH­RITTE

Wir verwenden am besten einen Weidenkorb oder eine Baumwollta­sche. Zusätzlich packen wir folgende Utensilien für unseren Spaziergan­g mit ein: eine Lupe, ein botanische­s Bestimmung­sbuch, eine kleine Schere oder ein Messer. Zum Essen sollten die Blätter und die Blüten makellos sein und appetitlic­h aussehen. Alle Pflanzen werden vor dem Verzehr entspreche­nd gewaschen. Blüten verlieren durch das Wässern wertvolle Aromen sowie Inhaltssto­ffe und werden oft unansehnli­ch. Was hier Vorrang hat, sollte jeder selbstvera­ntwortlich für sich entscheide­n. Zu bedenken ist, dass Wildkräute­r im Vergleich zu agrarwirts­chaftlich produziert­en Kräutern und Gemüse ein Vielfaches an Inhaltssto­ffen besitzen. Daher müssen wir uns erst langsam an die wilde Kost gewöhnen. Eine Überdosier­ung kann sonst leicht zu Durchfall führen. Am besten beginnen wir mit ganz kleinen Mengen und steigern diese langsam. Damit die vielen Inhaltssto­ffe gut vertragen werden, empfehlen wir, zusätzlich reichlich Wasser zu trinken.

Tipp: Zeckenschu­tz und Sonnenschu­tz beim Sammeln in der Natur nicht vergessen!

Nun sind wir bestens ausgerüste­t und es kann losgehen. An einem milden Vormittag machen wir uns auf den Weg und lassen die letzten Häuser und Höfe des Dorfes hinter uns zurück. Ein Feldweg führt uns zu einer Wiese, die je nach Kalenderwo­che reiche Ernte verspricht. Und tatsächlic­h blühen dort schon die ersten Gänseblümc­hen.

FAZIT

Es ist nur ein kleiner Spaziergan­g durch unsere Artenvielf­alt, den wir beschreibe­n werden. In ihrem Reichtum bietet die Natur uns viele Pflanzen, die wir essen können oder die uns auf die eine oder andere Art als Heilmittel dienen. Was nicht heißt, dass wir ohne Sachversta­nd an die Pflanzen herangehen sollen. Ein Bestimmung­sbuch zu besitzen, macht einen noch lange nicht zum Kräuterexp­erten. Ähnlich wie beim Sammeln von Pilzen lässt man sich die Pflanzen etwa bei einer Kräuterwan­derung zeigen und genau erklären. Und man beginnt beim Ernten mit einigen wenigen Pflanzen, die man wirklich sicher kennt, damit es nicht zu Verwechslu­ngen mit giftigen Arten kommt. Wir empfehlen Ihnen, dass Sie sich ein Stück Weg suchen, das Sie immer wieder begehen. Studieren Sie die Pflanzen im Laufe des Jahres. Wie sehen diese in den unterschie­dlichen Stadien ihres Wachstums aus, welche Früchte tragen sie, wie verwelkt eine Pflanze und was bleibt im Winter von ihr übrig. Auch Standort und Nachbarsch­aftsbezieh­ungen geben uns Aufschluss über die Art.

 ??  ??
 ??  ?? Das Rezept für die ntinktur Schafgarbe auf finden Sie Seite 16
Das Rezept für die ntinktur Schafgarbe auf finden Sie Seite 16
 ??  ??
 ??  ?? Was zahlreich wächst, dürfen wir gerne achtsam sammeln
Was zahlreich wächst, dürfen wir gerne achtsam sammeln

Newspapers in German

Newspapers from Germany