Fit ins Frühjahr dank Wildkräutern
Jetzt beginnt die Wildkräuterzeit. Die ersten Pflanzen des Frühjahrs haben eine besondere Kraft. Unser Spaziergang führt Sie zu den Wildkräutern, die den Stoffwechsel aktivieren, neue Energien geben und dabei die Frühjahrsmüdigkeit vertreiben
Der Winter ist überstanden, die Vögel singen und die Natur erwacht aus dem Winterschlaf. Die Sonnenstrahlen gewinnen an Kraft und die ersten Pflanzen treiben an geschützten Stellen aus der Erde. Überall finden sich Frühlingszeichen und wir laden Sie ein hinauszugehen und die Natur mit ihren Frühlingskräutern zu erkunden. Trotz aller Frühlingsfreude fühlen wir uns noch nicht ganz aus dem Winterschlaf erwacht und sehnen uns nach mehr Leichtigkeit und Vitalität. Ähnlich wie sich in Wohnräumen im Winter Staub ansetzt, lagert unser Körper durch Bewegungsmangel und vitalstoffarme Ernährung Stoffwechselabbauprodukte im Bindegewebe ein.
DIE KRAFT DER FRÜHLINGSKRÄUTER GENIESSEN
Wildkräuter enthalten viele stoffwechselanregende Vitalstoffe, Vitamine und Mineralien, die unser Körper gerade jetzt nach dem Winter so dringend braucht. Die Wiese, der Wald und der Wegesrand, aber auch der eigene Garten bringen viele verschiedene, häufig anzutreffende Kräuter hervor. Zahlreich vorkommende Exemplare dürfen wir auch in der Natur achtsam pflücken, ohne die Art zu gefährden. Wir nehmen maximal ein Fünftel aus einem Bestand.
WIE SAMMELN WIR WILDKRÄUTER?
Wer Kräuter zum Verzehr sammelt, sollte diese sicher kennen und bestimmen können. Geschützte und seltene Pflanzen lassen wir stehen und in Naturschutzgebieten wird grundsätzlich nichts mitgenommen. Meiden Sie zum Sammeln die klassische Hundemeile des Ortes oder Feldränder von konventionell bewirtschafteten Feldern. Auch Straßenränder sind wegen der erhöhten Schwermetallbelastung durch Abgase oder Reifenabrieb nicht empfehlenswert. Abgelegene Waldränder, die an Wiesen angrenzen, wenig intensiv genutzte Weiden, Böschungen, ein Fluss oder Bachläufe und Gräben oder angrenzende Bioflächen bieten sich zur Wildkräuterernte an.
SORTENREINES SAMMELN ERLEICHTERT SPÄTERE ARBEITSSCHRITTE
Wir verwenden am besten einen Weidenkorb oder eine Baumwolltasche. Zusätzlich packen wir folgende Utensilien für unseren Spaziergang mit ein: eine Lupe, ein botanisches Bestimmungsbuch, eine kleine Schere oder ein Messer. Zum Essen sollten die Blätter und die Blüten makellos sein und appetitlich aussehen. Alle Pflanzen werden vor dem Verzehr entsprechend gewaschen. Blüten verlieren durch das Wässern wertvolle Aromen sowie Inhaltsstoffe und werden oft unansehnlich. Was hier Vorrang hat, sollte jeder selbstverantwortlich für sich entscheiden. Zu bedenken ist, dass Wildkräuter im Vergleich zu agrarwirtschaftlich produzierten Kräutern und Gemüse ein Vielfaches an Inhaltsstoffen besitzen. Daher müssen wir uns erst langsam an die wilde Kost gewöhnen. Eine Überdosierung kann sonst leicht zu Durchfall führen. Am besten beginnen wir mit ganz kleinen Mengen und steigern diese langsam. Damit die vielen Inhaltsstoffe gut vertragen werden, empfehlen wir, zusätzlich reichlich Wasser zu trinken.
Tipp: Zeckenschutz und Sonnenschutz beim Sammeln in der Natur nicht vergessen!
Nun sind wir bestens ausgerüstet und es kann losgehen. An einem milden Vormittag machen wir uns auf den Weg und lassen die letzten Häuser und Höfe des Dorfes hinter uns zurück. Ein Feldweg führt uns zu einer Wiese, die je nach Kalenderwoche reiche Ernte verspricht. Und tatsächlich blühen dort schon die ersten Gänseblümchen.
FAZIT
Es ist nur ein kleiner Spaziergang durch unsere Artenvielfalt, den wir beschreiben werden. In ihrem Reichtum bietet die Natur uns viele Pflanzen, die wir essen können oder die uns auf die eine oder andere Art als Heilmittel dienen. Was nicht heißt, dass wir ohne Sachverstand an die Pflanzen herangehen sollen. Ein Bestimmungsbuch zu besitzen, macht einen noch lange nicht zum Kräuterexperten. Ähnlich wie beim Sammeln von Pilzen lässt man sich die Pflanzen etwa bei einer Kräuterwanderung zeigen und genau erklären. Und man beginnt beim Ernten mit einigen wenigen Pflanzen, die man wirklich sicher kennt, damit es nicht zu Verwechslungen mit giftigen Arten kommt. Wir empfehlen Ihnen, dass Sie sich ein Stück Weg suchen, das Sie immer wieder begehen. Studieren Sie die Pflanzen im Laufe des Jahres. Wie sehen diese in den unterschiedlichen Stadien ihres Wachstums aus, welche Früchte tragen sie, wie verwelkt eine Pflanze und was bleibt im Winter von ihr übrig. Auch Standort und Nachbarschaftsbeziehungen geben uns Aufschluss über die Art.