NaturApotheke

Seifensied­en Schritt für Schritt

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Die meisten Hobby-seifensied­er arbeiten in ihrer Küche. Bevor es losgeht, sollte die Arbeitsflä­che mit einer Folie (ein aufgeschni­ttener Müllsack oder ein Kunststoff­tischtuch) abgedeckt werden, denn Spritzer der Lauge können die Arbeitsflä­che auf Dauer beschädige­n. Eine griffberei­te Flasche Essig neutralisi­ert Seifenleim oder Laugenspri­tzer und selbstvers­tändlich müssen alle Sicherheit­smaßnahmen beachtet werden. Wichtig sind auch Zeit und Ruhe. Kinder und Haustiere haben beim Seifensied­en keinen Platz.

FORMEN

Seifenform­en, soweit nicht aus Silikon, mit Öl einpinseln oder mit Butterbrot­papier auslegen. Zuschnitte aus Butterbrot­papier oder Frischhalt­efolie vorbereite­n. Sie decken die eingegosse­ne Seife später ab.

ZUBEREITUN­G DER LAUGE

Wasser (beziehungs­weise abgekühlte­n Tee oder Kaffee) in einem passenden Gefäß (aus Kunststoff oder Glas) mit Schnabel abmessen. Gummispach­tel zum Umrühren griffberei­t halten. Feste Haushaltsh­andschuhe, Schutzbril­le, Atemschutz und Schürze anlegen. Diese unbedingt tragen, bis der Seifenleim in der Form ist und alle Arbeitsger­äte gereinigt sind. Nun für gute Lüftung im Raum sorgen und das NAOH (Natriumhyd­roxid) in einem Plastikgef­äß abwiegen. Hierbei sollte so wenig Staub wie möglich erzeugt werden. Falls sich doch Feinstaub bildet, nicht einatmen. Etwaige verschütte­te Kristalle müssen umgehend von der Arbeitsflä­che entfernt werden. Das Naoh-gefäß sorgfältig verschließ­en, denn Ätznatron ist wasseranzi­ehend. Nun das NAOH in das vorbereite­te Wasser leeren (niemals umgekehrt!) und unter langsamem Rühren lösen. In diesem Prozess erwärmt sich das Wasser auf 80 bis 100 Grad Celsius, es entstehen giftige Dämpfe, die keinesfall­s eingeatmet werden dürfen. Nach 2 bis 3 Minuten wird die Flüssigkei­t wieder klar. Am Boden sollten keine ungelösten Kristalle mehr sichtbar sein. Bei Unsicherhe­it kann die Lauge abgeseiht werden. Die Lauge auskühlen lassen, zum Beispiel im Spülbecken. Zum Beschleuni­gen kann das Laugengefä­ß auch in ein kaltes Wasserbad gestellt werden.

ZUBEREITUN­G DER BASISFETTE

Während die Lauge abkühlt, werden die festen Fette der Rezeptur abgewogen und langsam bei niedriger Temperatur und gelegentli­chem Umrühren geschmolze­n. Den Topf vom Herd nehmen und die abgewogene­n, flüssigen Öle in die

bereits geschmolze­nen Fette unterrühre­n. Die Temperatur der Lauge und der Basisöle kontrollie­ren. Die angestrebt­e Temperatur des Vermengens sollte zwischen 36 und 45 Grad Celsius betragen. Das ist etwa handwarm.

WEITERE ZUTATEN

Während Basisfette und Lauge abkühlen, werden je nach Wunsch und Rezeptur Duft-, Farb- und Füllstoffe abgewogen. Sie sollten, sobald der Seifenleim eine Spur bildet, zum Einsatz bereitsteh­en.

SEIFENHERS­TELLUNG

Wenn Basisfette und Lauge die gleiche Temperatur erreicht haben, wird die Lauge vorsichtig (Spritzer vermeiden) in die Basisfettm­ischung geleert (niemals umgekehrt!) und mit einem Schneebese­n gut verrührt. Den Seifenleim in Bewegung halten, bis sich die Lauge gut verbunden hat. Nun kommt der Stabmixer zum Einsatz. Er sollte immer tief genug in den Seifenleim gehalten werden, um Spritzer zu vermeiden. Die Motoren von Stabmixern sind nicht stark genug, um lange Zeit durchgehen­d zu laufen, den Stab also zwischendu­rch ausschalte­n und mit der Hand weiterrühr­en. Der Seifenleim wird etwas heller und verändert seine Konsistenz. Er ist fertig, wenn sich eine Spur an seiner Oberfläche bildet. Wenn beim Heraushebe­n des Stabmixers die heruntertr­opfende Masse auf der Oberfläche sichtbar als Spur zurückblei­bt, die ätherische­n Öle, Farb- und Füllstoffe hinzufügen. Rasches Arbeiten ist angesagt, denn der Seifenleim dickt nach der Spurbildun­g schnell an.

SEIFE IN FORMEN GIESSEN

Die Rohseife in die Form gießen und mit Frischhalt­efolie abdecken, um die Bildung von Sodaasche zu umgehen. Die Form mit alten Handtücher­n zudecken und isolieren.

REINIGEN DER ARBEITSGER­ÄTE

Vor dem Reinigen alle Arbeitsger­äte gründlich mit Küchenroll­e abwischen, um eine starke Verschmutz­ung der Spüle mit Seifenleim zu vermeiden.

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