NaturApotheke

Hinterfrag­t

- NATASCHA HAAG

Das Internet ist in unserer Zeit nicht nur ein Ort der Wunder, sondern ebenfalls ein Ort der Kuriosität­en geworden. Aus eben dieser Ecke stammt ein neuer Trend der Plattform Youtube. Dort tauchen unter der Bezeichnun­g „ASMR“verschiede­nste Videos auf und werden millionenf­ach geklickt. Der Inhalt ist ungewöhnli­ch: Manche der Akteure streicheln, klopfen oder kratzen scheinbar wahllos auf Gegenständ­en, in anderen stellt eine junge Frau einen Friseurbes­uch mit der Kamera nach, wieder andere lesen aus Büchern vor. Eines haben jedoch alle Videos gemein: Die Protagonis­ten säuseln, flüstern und wispern ganz leise in das Mikrofon, alle erzeugten Geräusche sind sanft und leise, kaum hörbar ohne Kopfhörer. Doch wozu das Ganze? Genannt werden die Videos Asmr-videos, die Abkürzung steht für „Autonomous Sensory Meridian Response“– viele Worte, die versuchen, ein entspannte­s, warmes und kribbelnde­s Gefühl im Körper zu beschreibe­n, die sogenannte­n „Tingles“. Diese sollen sich ähnlich einer angenehmen Gänsehaut im Körper verbreiten, sich vom Kopf über den Rücken und Bauch, manchmal sogar durch den gesamten Körper erstrecken, allein ausgelöst durch die zarten Geräusche.

ASMR IN DER FORSCHUNG

Zwar ist das Phänomen ASMR nicht unbekannt, das Thema aber noch neu in der Forschung. Seit der Trend im Internet explodiert ist, ist das Interesse einiger Wissenscha­ftler daran gewachsen. So konnte nachgewies­en werden, dass viele der Konsumente­n besser einschlafe­n und weniger gestresst sind, da ihr Puls sinkt. Patienten mit chronische­n Schmerzen erzählen gar von einer Linderung der Symptome.

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