Gänseblümchentee
Beginnt das Gänseblümchen zu blühen, stimmt es uns fröhlich und erweckt Frühlingsgefühle. Das kleine Blümchen verheißt uns stark und unschuldig den kommenden Sommer. Wie unglaublich schnell sich das Gänseblümchen regeneriert, weiß jeder, der morgens die Blumenwiese mäht und nachmittags dort wieder blühende Gänseblümchen vorfindet. Die kleine Wiesenschönheit kann bei trockener Luft kurzfristig bis minus 15 Grad ertragen, ohne Schaden zu nehmen. Die gelben Röhrenblüten in der Mitte schützt das Gänseblümchen, indem es abends mit den äußeren langen Zungenblüten das Köpfchen bedeckt. Am nächsten Morgen erstrahlt die winzige Blumenschönheit wieder in voller Pracht – außer es regnet, dann bleibt alles verschlossen. Als wir noch Kinder waren, kochten viele von uns eine Spielblumensuppe, heute, als Erwachsene, holen wir Maßliebchen wieder auf den Teller. Dabei pflücken wir nicht nur die dekorativen und leicht süßlich, nussig-herben Blütenköpfchen für die Neunkräutersuppe und den Frühlingsquark. Auch die spatelförmigen Blätter der Grundrosette passen perfekt in jeden Salat. Der Geschmack der winterharten Blätter erinnert ein wenig an Feldsalat.
Wirkung und Anwendungen
Das Gänseblümchen ist wegen seiner Inhaltsstoffe und seines Aussehens auch für Kinder gut geeignet. Alle, die nicht so recht essen wollen, können mit Bellis perennis, wie der botanische Name lautet, wieder mehr Appetit entwickeln. Zudem ist es sehr reich an Vitaminen und Mineralien. Es enthält wertvolle Öle, Inulin, Gerbstoffe, wenig Bitterstoffe und Schleimstoffe – also jede Menge Polyphenole, die für unsere Gesundheit so wichtig sind. Das Gänseblümchen wirkt stoffwechselanregend, kräftigend und blutbildend. Genau das, wonach unser Körper nach einem langen Winter verlangt. Gänseblümchen sind als Tee bei Erkältungskrankheiten mit Husten wirksam. Sie sind entzündungshemmend, zum Beispiel auch bei Hautleiden wie Akne und anderen Hautausschlägen. Hier kommt eine Abkochung zum Einsatz, mit der eine Auflage für die betroffene Stelle getränkt wird. Frische gequetschte Gänseblümchen kann man als Pflanzenbrei wie eine Art Pflaster auf Quetschungen und Prellungen geben. Als Tinktur zubereitet, kann man sie auch zu einer Heilsalbe weiterverarbeiten. Bellis Perennis hat eine ähnliche Wirkung wie die bekannte Arnica Montana (siehe Naturapotheke 01/2019, Seite 15), weswegen sie im Volksmund auch als kleine Schwester der Arnica bezeichnet wird. Im Frühling ist allerdings die beste Zeit, um mit dem frischen Gänseblümchen den Speiseplan zu bereichern.
Gänseblümchentee als Gesichtswasser bei gereizter Haut
Zutaten 1 El frische Gänseblümchen mit 1 Tasse (150 ml) heißem Wasser übergießen, 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen
Zubereitung
Absieben, kühl verwenden und täglich frisch zubereiten. Zweimal täglich damit das Gesicht abwaschen oder abtupfen