ZENTANGLE
Entspannung ist wichtig – und es gibt unzählige Möglichkeiten, diese herbeizuführen. Unter anderem mit Zeichnen und Ausmalen: Mandalas werden dafür geschätzt, nicht nur bei buddhistischen Mönchen meditative Zustände auszulösen. Ausmalbücher sind längst mehr als Beschäftigung für Kinder, sondern sollen auch Erwachsenen aus der Stressspirale helfen. Warum auch nicht? Beim Malen konzentrieren wir uns voll und ganz auf die Tätigkeit und vergessen für kurze Zeit den Alltag. Wir werden ruhiger und entspannen uns. Was schon als Kind gewirkt hat, funktioniert auch noch bis ins hohe Alter. Es gibt eine Zeichentechnik, die auch für ungeübte Zeichner leicht umsetzbar sein soll: Zentangle. Diese Technik wurde von dem ehemaligen Mönch Rick Roberts gemeinsam mit der Künstlerin Maria Thomas entwickelt. Bei Zentangle geht es darum, den Entspannungszustand durch einfache Kritzeleien zu erreichen. Haben Sie schon einmal während eines Telefonats oder Vortrags einfach drauflos gekritzelt? Währenddessen ist man konzentriert, aber doch entspannt. Diesen Zustand beschreibt das „Zen“. „Tangle“ist Englisch für „Gewirr“und steht für die verschiedenen Muster und Linien, die beim Kritzeln zustande kommen. Das Schöne am Zentangle: Vorkenntnisse oder Zeichentalent werden hier absolut nicht benötigt. Jeder kann die Technik umsetzen. Genauso wenig braucht es ein umfassendes Equipment. Es funktioniert tatsächlich schon mit einem Fineliner und einem Stück Papier, am besten in der Größe eines Bierdeckels. Zu Beginn werden nach Lust und Laune verschiedene Linien mit dem Fineliner auf das Papier gezeichnet. Auf diese Weise entstehen kleinere Flächen, die anschließend mit unterschiedlichen Mustern gefüllt werden. Diese Muster können ganz einfach sein und aus Kreisen, Punkten oder weiteren Linien bestehen – wichtig ist, ganz intuitiv zu zeichnen, ohne großartig darüber nachzudenken. Die wiederkehrenden Bewegungen entspannen uns, unsere Gedanken können fließen und wir kommen zur Ruhe. Es wird so lange gezeichnet, bis das Papier vollständig ausgefüllt ist. Natürlich kann das Bild jederzeit gedreht werden, auch Pausen sind erlaubt und das Ergebnis darf im Anschluss daran bunt angemalt werden. In den USA wird Zentangle schon länger praktiziert und sogar zu Therapiezwecken verwendet. Die Technik soll bei Depressionen und Konzentrationsstörungen helfen und verbessert zudem die Feinmotorik. Wie jedes Entspannungsritual wirkt sich eine Zentangle-session auch positiv auf unseren Schlaf aus.