Endlich gut schlafen
Wie wichtig erholsamer Schlaf ist, bemerken wir erst, wenn er sich nicht einstellen mag. Schlaflosigkeit hat viele Ursachen. Wir zeigen Ihnen, welche Konzepte und Heilpflanzen zu einer erholsamen Nachtruhe beitragen
Unsere Kräuter, Rezepturen und Konzepte lassen Sie wieder erholsam schlummern und erfrischt in den neuen Tag starten
Eine gute Schlafqualität hält uns frisch, gesund und gut gelaunt. Im Schlaf koppeln wir unser Bewusstsein weitgehend von der Umgebung ab, während wir uns sowohl körperlich als auch geistig regenerieren. Einschlafphasen, Traumphasen und Tiefschlafphasen wechseln sich immer wieder ab, während wir Erlebtes verarbeiten, Erlerntes festigen und Krankheiten abwehren. Das Gedächtnis und unsere Gefühlswelt profitieren vom Schlaf. Wie viele Stunden dafür erforderlich sind, ist individuell verschieden. Der Richtwert für Erwachsene liegt etwa bei sechs bis acht Stunden. Im Winter schlafen die meisten von uns etwas mehr als im Sommer, was vermutlich an der gesteigerten Produktion des Schlafhormons Melatonin liegt. Melatonin wird bei Dunkelheit vermehrt im Zwischenhirn gebildet und macht uns schläfrig. Mit zunehmendem Alter nehmen die Tiefschlafphasen dann ab. Dadurch wachen wir nachts häufiger auf und schlafen zunächst etwas weniger. Viele ältere Menschen gleichen dies durch ein Nickerchen am Nachmittag wieder aus.
SCHLAFSTÖRUNGEN ALS URSACHE ODER FOLGE EINER ERKRANKUNG
Handlungsbedarf entsteht, wenn wir ständig tagsüber müde und unkonzentriert sind. Dann leiden Lebensqualität und Gesundheit, das Unfallrisiko steigt. Die Ursachen für
eine behandlungsbedürftige Schlafstörung sind vielfältig und komplex. Es können psychische oder körperliche Gründe vorliegen. Am häufigsten entstehen Schlafstörungen durch Erschöpfung und Überlastung – mit steigender Tendenz. Auch Depressionen und psychische Probleme wie etwa Angststörungen können hier eine Rolle spielen. Zu den häufigsten körperlichen Ursachen zählen Schmerzen, Herzerkrankungen, Verdauungsstörungen oder das Restless-legs-syndrom. Diese Erkrankung geht mit Missempfindungen und verstärktem Bewegungsdrang der Beine und Füße einher. Hormonelle Störungen, wie sie in den Wechseljahren oder bei Schilddrüsenerkrankungen auftreten, führen ebenfalls häufig zu Schlafproblemen. Eine besonders gefährliche Situation entsteht durch die
Schlafapnoe, bei der Betroffene nachts immer wieder längere Atemaussetzer haben, selbst aber nichts davon merken. Tagsüber fühlt sich die Person immer sehr erschöpft und müde. Durch die Schlafapnoe steigt das Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall dramatisch an. Bei Verdacht wird die Diagnose in einem medizinischen Schlaflabor gestellt. Die Überweisung erfolgt in der Regel durch den Hausarzt.
GEFAHR DURCH SCHLAFMITTEL
Aus Unwissenheit oder Verzweiflung greifen viele Erwachsene zu Schlafmitteln, ohne zu bedenken, wie schnell dieser Weg in die Abhängigkeit führt. Bei medizinischen Problemen ist ein guter Arzt oder Heilpraktiker gefragt, der interdisziplinär denkt, Ursachen erforscht und den Patienten, wenn nötig, zu einem Kollegen schickt. Auch ein Therapeut hilft manchmal weiter, denn viele Betroffene haben aus Furcht vor einer weiteren schlaflosen Nacht schon Angst, ins Bett zu gehen. So entsteht ein Teufelskreislauf, den man etwa mit einer geeigneten Verhaltenstherapie und Entspannungstechniken unterbrechen kann.
DER SCHLAFPLATZ IST WICHTIG
Neben den Schlafstörungen, die krankheitsbedingt der Abklärung bedürfen, gibt es weitere Ursachen im Umfeld. Hier sind wir gut beraten, unsere Schlafgewohnheiten, den Schlafplatz und unsere Lebensbedingungen unter die Lupe zu nehmen. Es ist empfehlenswert, das Schlafzimmer nicht zum Arbeiten, sondern nur zum Schlafen zu nutzen. Auch ein Fernseher kann einen erholsamen Schlaf stören und hat somit im Schlafzimmer nichts verloren. Das liegt unter anderem an einer verminderten Melatonin-sekretion durch das blaue Bildschirmlicht. Bett und Matratze müssen bequem sein. Am besten probiert man verschiedene Varianten aus. Tauchen Schlafstörungen nur im eigenen Bett auf, obwohl wir bequem liegen und keine körperlichen Ursachen zu finden sind, empfehlen wir, einen Geobiologen hinzuzuziehen. Mag das wissenschaftlich nicht immer belegbar sein, eine Wasserader unter dem Bett kann eine Störung verursachen. Wird das Bett an eine passende Stelle gerückt, ist die Schlafstörung oft weg. Eine sehr häufige Störung im gemeinsamen Schlafzimmer ist das Schnarchen! Für Abhilfe sorgen hier Ohropax oder ein separates Schlafzimmer, wenn der Platz vorhanden ist.
RECHTZEITIG ZUR RUHE KOMMEN
Doch nicht nur im Schlafzimmer lauern die Fallstricke. Wer abends noch Lust auf Sport hat, sollte bedenken, dass Sport unsere Adrenalinausschüttung anregt und somit wach macht. Es braucht einige Stunden, bis wir wieder ruhig sind und schlafen gehen können. Das Gleiche gilt für lange Besprechungen und andere sehr aktive Tätigkeiten kurz vor dem Zubettgehen. Entspannungsübungen können hier ganz nützlich sein. Ein Glas Rotwein oder ein Bier für die erforderliche Bettschwere? Zum Einschlafen kann das helfen, doch durch den Alkoholabbau gerät der Körper in eine Entzugssituation und produziert etwa drei bis vier Stunden später Stresshormone, die uns aufwachen lassen. Die Folgen sind ein trockener Mund, Herzklopfen und Unruhezustände. Wer gut schlafen will, verzichtet auf Alkohol direkt vor dem Zubettgehen. Auch Kaffee, zu viel Zucker, schweres Essen, bestimmte Medikamente und andere Stimulantien können die Nachtruhe stören.
DER RHYTHMUS MACHT’S
Eine ganz wesentliche Ursache für Schlafprobleme ist fehlende Regelmäßigkeit. Wir unterliegen als Menschen den Zyklen der Natur mit den Jahreszeiten, den Sonnen- und Nachtstunden. Leben wir ständig gegen den natürlichen Rhythmus, so stellen sich oft Schlafstörungen ein. Betroffen
sind hier besonders Schichtarbeiter und Menschen, die viel um die Welt fliegen und Zeitverschiebungen ausgleichen müssen. Für eine gute Nachtruhe ist es grundsätzlich hilfreich, jeden Tag um die gleiche Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen. Wer verschiedene Schichten arbeitet, könnte zumindest eine Wochenregelmäßigkeit anstreben. Rituale helfen ebenfalls, zur Ruhe zu kommen. Regelmäßig ein kleiner Spaziergang vor der Nachtruhe, ein paar Minuten auf der Bank im Garten, eine Meditation, ruhige Musik oder ein schönes Buch können guten Schlaf unterstützen. Frühaufsteher oder Langschläfer zu sein, hängt ganz vom persönlichen Biorhythmus ab. Für Kinder sind Rituale beim Zubettgehen besonders wichtig. Zeit für eine Gute-nacht-geschichte, ein Kuscheltier und einen ruhigen Ausklang des Tages ist unverzichtbar. Hören Sie den Freuden und Sorgen Ihrer Kinder zu, da Unausgesprochenes oft zu innerer Unruhe führt.