Natur-ketchup
Bei manchen Sachen wissen wir genau, wie ungesund sie sind, und können trotzdem nicht widerstehen. Ketchup ist so eine. Dabei kann selbst gemachtes Ketchup richtig gut für die Gesundheit sein – und mit Aprikose, Hagebutte oder Kürbis abwechslungsreich und
Ohne viel Zucker ist die Tomatensauce richtig gesund: Probieren Sie doch mal
Der Neandertaler in uns ist schuld. Der brauchte zum Überleben viel Energie und hat uns selbst unzählige Generationen später noch seinen großen Appetit auf Süßes und Fettes vererbt – auch wenn wir längst nicht mehr jagen, auf Berge klettern und vor Bären davonrennen müssen. Und daher können wir süßen Fertigprodukten wie Ketchup so schlecht widerstehen. Dabei ist nur billiges Industrieketchup so ungesund. Ohne Zucker und künstliche Aromen ist eine Tomatensauße etwas richtig Gutes und von der Grundzutat Tomaten können wir gar nicht genug essen.
GUT GEMACHT STATT SCHLECHT GEKAUFT
Tomaten bestehen zum Großteil aus Wasser und gehören zu den besonders kalorienarmen Früchten. Trotzdem weisen sie einen beeindruckenden Gehalt an den Vitaminen A, B1, C, E und Niacin auf, an Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium, Calcium und Spurenelementen. Eine Besonderheit der Tomate ist das enthaltene Lycopin, ein Carotinoid, das sich im lateinischen Namen der Tomate wiederfindet (solanum lycopersicum) und für die schöne rote Farbe der Früchte verantwortlich ist. Mit dem Lycopin wehrt das Nachtschattengewächs die Uv-strahlen der Sonne sowie Fressfeinde ab. Auch der Mensch kann vom Lycopin profitieren, der Radikalenfänger soll unter anderem vor Herz-kreislauf-erkrankungen, Osteoporose, Sehverlust oder sogar vor Krebs schützen.
In Ketchup, Tomatensaft oder Tomatensauße kann das Lycopin seine Wirkung am besten entfalten, da die Zellwände durch das Pürieren zerstört sind. Da es hitzebeständig ist, geht dieses Carotinoid beim Kochen nicht verloren und kann zusammen mit dem in unseren Ketchup-rezepten enthaltenen Öl besonders gut vom menschlichen Organismus aufgenommen werden.
DIE WÜRZE MACHT DEN UNTERSCHIED
Wer Freude am Experimentieren hat, dem empfehlen wir eine ganz besondere Variante mit den Gewürzen der Hildegard von Bingen. Von der Heilkraft des Ingwer, Galgant, Bertram, der Muskatnuss und der Nelken war die Äbtissin so überzeugt, dass sie die Gewürze häufig als „Küchlein“verordnete. Dafür wurden die Gewürze zerstoßen oder gemahlen und in einen Teig aus Wasser mit Dinkel-, Weizenoder Bohnenmehl geknetet. Aus dem Teig wurde eine Rolle geformt, in Scheiben geschnitten und getrocknet. Die Küchlein sollten entweder morgens auf nüchternen Magen gegessen werden, zu den Mahlzeiten oder zu einem Glas Wein (siehe auch Astromedizin Seite 38ff). Für unsere Geschmacksnerven wären diese Küchlein eine echte Tortur – zu stark erscheint uns heute das Zusammenspiel der intensiven Gewürze. In einem Ketchup jedoch können wir die Schärfe von Ingwer, Bertram und Galgant mit den Aromen von Muskat und Nelke genießen und gleichzeitig Gutes für unseren Körper tun.