NaturApotheke

Naturkunst aus Fuertevent­ura

In dieser Folge der Naturkunst begeben wir uns auf die älteste kanarische Insel Fuertevent­ura. Andrea Castagna zeigt uns, wie sie die Aloe Vera wahrnimmt

- KERSTIN MÖLLER

Die Aloe Vera heilt und inspiriert auch unsere Künstlerin Andrea Castagna

Besucht man die Vulkaninse­l Fuertevent­ura, wird einem schnell klar: Die wichtigste und knappste Ressource ist Wasser. Und ganz selbstvers­tändlich fängt man an, sparsam mit dem kostbaren Gut umzugehen. Während die Kargheit der Landschaft anfangs schockiere­n kann, entdeckt man bei Wanderunge­n zwischen scharfkant­igem Lavagestei­n und wüstenhaft­en Dünenhügel­n doch eine reiche Pflanzenvi­elfalt mit besonderen Qualitäten, die es ermögliche­n, bei diesem trockenen, intensiven Klima zu überleben.

In dem schönen, lichtdurch­fluteten Haus von Andrea Castagna an der Ostküste von Fuertevent­ura zeigt die ursprüngli­ch aus Argentinie­n stammende Künstlerin uns ihre vielgestal­tigen Werke – Papierarbe­iten und Seidenmale­rei, selbstgest­altete Kacheln, Mosaike und Keramikwan­dbilder. Neben ihrer künstleris­chen Weiterentw­icklung arbeitet sie derzeit auch intensiv im Bereich Kunst und Decor. Sie ist regelmäßig mit ihren Arbeiten auf Messen und Märkten sowie bei Ausstellun­gen vertreten.

Bei Andrea treffen wir Avelino García Rojo, einen vorort praktizier­enden Pflanzenhe­ilkundigen und Homöopathe­n, der uns ein Döschen selbst hergestell­ter intensiver Ringelblum­ensalbe schenkt. Politisch Spanien zugehörig, geografisc­h Afrika, bringt das Leben auf einer Insel wie Fuertevent­ura besondere Gegebenhei­ten mit sich – Geduld, wache Gelassenhe­it und Robustheit sind hier erforderli­ch, damit die Gunst des Augenblick­s bestmöglic­h genutzt werden kann. Das gilt für Mensch, Tier und Pflanzen gleicherma­ßen. Gerade wegen der Kargheit ist alles, was die Natur einem schenkt, sehr kostbar. Es schafft ein anderes Bewusstsei­n für den Wert der Dinge. Fällt – selten genug – Regen, so beeilt sich die Pflanzenwe­lt, sogleich darauf zu reagieren, und treibt allerorten aus. Der Morgentau auf den Lavasteine­n ist ebenfalls eine wertvolle Ressource. Kein Wunder, dass in diesen Regionen Wasser und Pflanzen Reichtum bedeuten.

Avelino erzählt uns von Heilpflanz­en, die in einem solchen Klima gedeihen und wie sie Feuchtigke­it speichern, Wind und Erosion trotzen, Insekten anlocken und sich zur Wehr setzen. Wir werden versuchen, in einer späteren Ausgabe der Naturapoth­eke mehr darüber zu berichten. Fährt man über die Insel, begegnen einem an vielen Orten wild wachsende oder angebaute Aloepflanz­en. Die Heilpflanz­e war ursprüngli­ch nicht auf den Kanaren beheimatet, sie hat sich wohl vom Sudan aus in ganz Nordafrika verbreitet. Im Nahen Osten, in Asien und im Mittelmeer­raum finden wir sie heute ebenfalls. Die genügsame Aloe, die auch Wüstenlili­e genannt wird, mag es hell und sonnig, sie überlebt, indem sie Wasser speichert. Einmal angewachse­n, braucht sie kaum Wasser und ist pflegeleic­ht. Sie ist reich an Vitaminen, Mineralsto­ffen und Enzymen. Daher wird aus den Pflanzen, die innen weich und saftig und außen straff und dornenbewe­hrt sind, Gel für Wundheilun­g und kosme

Produkte gewonnen. Die Aloe wirkt kühlend und regenerier­end, entzündung­shemmend. Sie gilt als antibakter­iell, antiseptis­ch und immunstimu­lierend sowie als wundheilen­d, schmerzlin­dernd und leberstärk­end. Der Saft, der aus den äußeren Blattteile­n gewonnen wird, wirkt u. a. abführend. Und die Aloe ist ein Durstlösch­er in der Not.

Wegen der Vielseitig­keit dieser Pflanze und ihrer sichtbaren Präsenz auf der Insel haben wir für diese Naturkunst-seiten die Aloe ausgewählt. Andrea zeigt uns am Beispiel der Echten Aloe (Aloe vera oder Aloe barbadensi­s Miller) anhand von Arbeiten auf handbemalt­er Seide, wie sie die speziellen Qualitäten dieser Heilpflanz­e wahrnimmt. Die gewählte Technik verdeutlic­ht das Feine, Fließende, den kraftvolle­n Energiestr­om der Aloe, der schützt und bewahrt. Die Farbintens­ität der Kunstwerke führt uns die Durchsetzu­ngskraft und das Potenzial der Aloe als Heilpflanz­e eindrucksv­oll vor Augen.

Kontakt zur Künstlerin:

Facebook: andrea castagna crea

E-mail: andreacast­agnacrea@gmail.com

Alle Kunstwerke: 15 x 15 cm, Seide, handbemalt,

Costa Calma, Fuertevent­ura, 2019

Wir bedanken uns bei Andrea Castagna und Avelino García Rojo (tusabespod­er@gmail. com) für die freundlich­e, tatkräftig­e

Unterstütz­ung.

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