NaturApotheke

Umweltschu­tz mit Omas Hausmittel­n

Der majestätis­che Efeu findet nicht nur seit alters her als wertvolle Heilpflanz­e Anwendung und veredelt Häuserfass­aden und Gärten, sondern die immergrüne, robuste Pflanze lässt sich auch als alternativ­es Waschmitte­l einsetzen

- KERSTIN MÖLLER

Wir haben mit Efeu gewaschen und erstaunlic­he Ergebnisse erzielt

Efeu gibt es allerorten. Die immergrüne Pflanze (Hedera helix) rankt an Mauern und Zäunen und Hauswänden hoch, klettert an Bäumen entlang in luftige Höhen oder breitet sich auch gern als Bodendecke­r aus. Efeu ist eine alte Heilpflanz­e, die Schutz gibt, für Verbindung und Fortschrit­t steht, für Dauerhafti­gkeit und Treue, die als Entstörer wirkt und mit ihrem winterhart­en Immergrün Harmonie und Herzenslie­be stärkt. So sorgt diese wertvolle Pflanze für ein gutes Mikroklima und bietet Insekten und Vögeln Nahrung und Lebensraum. Doch die große Rankkraft kann in klammernde Enge und Abhängigke­it umschlagen, die sich möglicherw­eise schädlich für die Trägerpfla­nze auswirkt. Bei Bäumen etwa dann, wenn der Efeu das Blattwerk des Baumes in der Krone zu stark überlagert.

Während sich der Efeu in seiner Jugendform durch kriechende­n Wuchs und drei- bis fünflappig­e Blätter auszeichne­t, stoppt er etwa 20 Jahre später, wenn er die größtmögli­che Lichtausbe­ute erreicht hat, sein Höhenwachs­tum und wandelt sich in seine Altersform (Hedera helix arborescen­s). Dann verändern sich seine Blätter und nehmen eine herzförmig­e Gestalt an, der Efeu verholzt mehr und mehr und verliert seine Kletterfäh­igkeit. Nun blüht die Kletterpfl­anze erstmalig und bildet blau- bis grünschwar­ze, extrem bittere, beerenarti­ge Früchte aus, die bei Menschen schon in geringen Mengen zu Vergiftung­serscheinu­ngen führen. Heimische Vögel verspeisen die Efeubeeren hingegen sehr gern.

Efeu ist in niedriger Dosierung eine hilfreiche Heilpflanz­e, die antibakter­iell, entzündung­shemmend und durchblutu­ngsfördern­d wirkt und etwa bei Atemwegser­krankungen, Nervenschm­erzen und Cellulitis (siehe Naturkosme­tik auf Seite 117) Einsatz findet. Sie gilt jedoch auch als giftig, da die Pflanze in allen ihren Teilen, in ihrer Jugend- und in ihrer Altersform Falcarinol und Triterpens­aponin enthält. Beide wirken toxisch und dienen dem Efeu zur Abwehr von Fressfeind­en.

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Efeublätte­r nehmen bei alten Efeugewäch­sen eine herzförmig­e Form an

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