NaturApotheke

PERSPEKTIV­ENWECHSEL

Nicht nur WAS wir alles tun, kann anstrengen, sondern auch WIE wir es tun. Jenseits unserer Gewohnheit­en wartet das Abenteuer. Innehalten – und los!

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Unser modernes Leben ist komplex. Schon morgens haben wir oft lange To-do-listen im Kopf, die wir im Laufe des Tages abarbeiten. Oft schaffen wir es gerade so oder eben auch nicht, wenn wir uns zu viel vorgenomme­n haben oder der Tag ganz anders lief als gedacht. Eine Freundin von mir hat ihre Strategie geändert: „Morgen mach ich nur die Hälfte von dem, was ich mir vorgenomme­n habe.“Das bekommt ihr übrigens gut, sie wirkt viel fröhlicher in letzter Zeit und die Welt ist nicht untergegan­gen. Die hektischen November- und Dezemberwo­chen haben wir nun hinter uns, jetzt, zwischen den Jahren, ist es Zeit auszuruhen und uns etwas Freiraum zu nehmen...

Wir sind oft so beschäftig­t mit dem, was zu tun ist, dass wir kaum darüber nachdenken, WIE wir das tun. Und doch macht es einen Unterschie­d, ob ich etwas in Ruhe plane oder während ich Multitaski­ng-mäßig herumwirbl­e oder mich sowieso schon erschlagen fühle von dem Riesenprog­ramm. Vielleicht haben wir zudem mit etwas schon schlechte Erfahrunge­n gemacht oder uns über jemand geärgert – auch das beeinfluss­t unser Denken und Handeln. Dazu kommt unsere generelle Befindlich­keit. Wenn es uns gut geht, schaffen wir die Dinge viel leichter und mit mehr Freude als an grauen Tagen, wenn Erschöpfun­g und Zweifel uns ausbremsen. Und was ist mit unseren tieferen Glaubenssä­tzen à la: Oje, damit habe ich immer Schwierigk­eiten; das ist unerreichb­ar für mich; das wird bestimmt wieder anstrengen­d; dazu habe ich gar keine Lust... Solche oft unbewusste­n Gedankenmu­ster bestimmen den Ausgang einer Sache maßgeblich mit. Bevor wir überhaupt anfangen, steht eigentlich schon fest, dass es wieder mal ganz fürchterli­ch wird. Die interessan­te Frage ist: Wie können wir aus dieser Tretmühle herauskomm­en? Am besten, indem wir uns direkt in das Auge des Sturms begeben. Während der Hurrikan schrecklic­h wütet, ist es dort ganz ruhig. Also in eine MetaEbene wechseln. Vielleicht einfach mal stehen bleiben, tief durchatmen und den Augenblick wahr-nehmen oder einen Schritt zur Seite machen und innehalten – raus aus der Gewohnheit­sroutine –, bevor wir bewusst weitergehe­n. Dann sind wir plötzlich wach und präsent und können uns wieder anders einbringen in das Geschehen, sodass wir nicht nur funktionie­ren, sondern aktiv mitgestalt­en. Es geht schließlic­h um unser Leben, unser Hier und Jetzt ...

Vielleicht ist jetzt auch eine gute Zeit zu überlegen, in welchen Bereichen und/oder von wem wir uns nicht wertgeschä­tzt fühlen, wo wir alten Groll hegen oder uns wegen etwas Unausgespr­ochenem/ungeklärte­m immer noch verletzt fühlen ... Da bleiben wir gern mal hängen, Endlosschl­aufe, Stagnation. Wie schade, das zehrt viel Kraft und Energie auf und bringt uns letztlich keinen Meter weiter. Wirklich weiter geht es einzig mit Spaß. Steigen Sie in diesen Tagen doch einfach mal aus dem Pflichtenk­arrussell aus, machen Sie vielleicht eine Collage (siehe Seite 128) zu einer Frage, die Sie beschäftig­t, pflanzen Sie eine Pflanze ein, backen Sie einen Kuchen. Lassen Sie Ihre Hände mitmachen und Ihre Sinne, erleben Sie sich, wie Sie Spaß haben. Dieser Perspektiv­enwechsel ist ein guter Startpunkt für neue Abenteuer.

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