Neue Serie: Faszien
Lange fristeten sie ein Aschenputteldasein, dann wurden die Faszien ein Star. Sie haben immense Bedeutung für unsere Mobilität und Lebensqualität. In unserer neuen Serie geht es um die Faszien und wie wir möglichst gut beweglich bleiben
Sie haben immense Bedeutung für unsere Mobilität und Lebensqualität. Wir zeigen, wie sie funktionieren und wie Sie sie beweglich halten
Der Körper zeigt uns, wie Teamarbeit funktioniert: Das Gehirn ist für den Informationsaustausch verantwortlich, die Knochen bilden das äußere Stützgerüst und unsere Gelenke sind zusammen mit Muskeln, Sehnen, Bändern, dem faszialen Netzwerk für unsere Beweglichkeit zuständig. Faszien formen unseren Körper maßgeblich mit und ermöglichen unsere aufrechte Haltung. Ihre Form entsteht durch die Summe aller unserer Bewegungen. Könnten wir diesen „Ganzkörperanzug“anschauen, würden wir uns selbst erkennen – ein unverwechselbares Spiegelbild unserer jeweils individuellen Lebensbedingungen und Bewegungsgewohnheiten.
Faszien (von lateinisch Band, Bündel) bestehen aus einzelnen, miteinander verwobenen Fasern. Diese enthalten vor allem die Strukturproteine Kollagen und Elastin sowie Wasser und Zucker. Das Kollagen sorgt für die Reißfestigkeit der Faszien, das Elastin macht sie geschmeidig und dehnbar. Dieser Aufbau verleiht unserem Körper sowohl Stabilität als auch Elastizität.
Die feinen, zähen, transparent bis milchig-weißen Fasern, Faserbündel, Häute und Stränge bilden unser körperweites Bindegewebsnetzwerk, sie umhüllen Organe, Muskeln, Knochen und selbst Nerven. Auf diese Weise ermöglichen die Faszien es zum einen, die einzelnen Körperbestandteile voneinander abzugrenzen, um Reibung zu verhindern, und zum anderen, den Körper als Ganzes zu verbinden, Energie zu speichern und eine möglichst hohe Kraftübertragung und Kraftweiterleitung zu gewährleisten. Sie sind ohne Anfang und ohne Ende, ein lebendiges Geflecht von einander überlagernden Fasern und Häuten, hauchdünn bis hin zu einigen Millimetern Stärke.
Im lebendigen Organismus können wir uns Faszien etwa so vorstellen wie regennasses, weiches Moos. Wird Fasziengewebe daraus entfernt, verändert sich die Konsistenz das Gewebes sehr schnell, es trocknet aus und wird fest. Wir kennen Faszien etwa aus der Küche. Wer zum Beispiel ein Rindersteak vor dem Braten pariert, also Sehnen, Silberhaut oder Fett entfernen will, merkt schnell, wie schwer das geht. Ein anderes Beispiel für dieses Prinzip wäre beispielsweise