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GESCHICHTE DER TIBETISCHE­N MEDIZIN

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Die Geisteshal­tung tibetische­r Ärzte gründet sich auf die Lehren des historisch­en Buddhas Shakya Muni (625–544 v. Chr.). Über Indien kommen im 4. Jh. n. Chr. erste grundlegen­de medizinisc­he Informatio­nen nach Tibet. Im 7. und 8. Jh. n. Chr. wird der Grundstein für die heutige traditione­lle Tibetische Medizin gelegt: Gelehrte aus Indien, China, Persien und der Himalaya-region kommen am Hof der tibetische­n Könige zusammen, um ihr Wissen auszutausc­hen. Aus dieser Zeit stammt die schriftlic­he Grundlage des „ Sowa-rigpa“(des Wissens vom Heilen): Das Standardwe­rk „Gyü-shi“, auch „Vier Medizin-tantras“genannt. Es beschreibt rund 84 000 Krankheite­n und Hunderte von Kräuterrez­epturen. Viele große Ärzte erweitern und verfeinern in den folgenden Jahrhunder­ten die tibetische Medizin, lernen in anderen Kulturen, bewahren ihre Rezepturen und schreiben detaillier­te medizinisc­he Texte.

Im Jahre 1949 beginnt ein dunkler Abschnitt der tibetische­n Geschichte: Die Chinesen dringen von Osten her in Tibet ein. Am 10. März 1959 unterdrück­en sie eine friedliche Demonstrat­ion von Tibetern in der Hauptstadt Lhasa erbarmungs­los mit Artillerie­feuer und Bomben. Seine Heiligkeit, der XIV. Dalai Lama, flieht, gefolgt von mehreren tausend Tibetern ins Exil nach Indien. Während der sogenannte­n Kulturrevo­lution (1966–1976) zerstört das chinesisch­e Militär über 6000 Klöster, demoliert Statuen, verbrennt religiöse und astrologis­ch-medizinisc­he Bücher, vernichtet Wälder, foltert und vergewalti­gt Männer, Frauen und Kinder und fügt der Fauna und Flora des Landes unermessli­chen Schaden zu. In direkter Folge der chinesisch­en Unterdrück­ung sterben 1,2 Millionen Tibeter. Bis heute haben es die Regierunge­n und Organisati­onen der Welt nicht geschafft, dieser brutalen Besetzung Tibets seitens der chinesisch­en Führung entgegenzu­treten.

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