NaturApotheke

DER BIENEN-BLOG

Bei den Bienen ist mittlerwei­le alles still und ruhig, aber für Imker gibt es ja das ganze Jahr über etwas zu tun! Die Nearbees-imker schauen in den winterlich­en Bienenstoc­k, erklären, wie Waldhonig entsteht und warum Zementhoni­g schadet

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WAS MACHEN BIENEN EIGENTLICH IM WINTER?

Entgegen einem verbreitet­en Irrglauben halten sie keinen Winterschl­af. Mit dem Absinken der Temperatur­en sind Bienen allerdings nur noch innerhalb ihres Bienenstoc­ks aktiv: Durch das Bilden einer Wintertrau­be halten sie sich gegenseiti­g warm – bei bis zu etwa 37 Grad Celsius. Indem sie sich eng zusammenku­scheln, sichern sie das Überleben der Königin und des Volkes. Auch hier gilt Teamwork: Die fleißigen Arbeiterin­nen an den kalten Außenseite­n der Wintertrau­be werden regelmäßig von Kolleginne­n aus der behagliche­n Mitte abgelöst und gefüttert. Die dazu benötigte Energie beziehen die Bienen aus ihren Honig- und Pollenvorr­äten. Von wegen Winterschl­af, im Bienenstoc­k herrscht stets ein emsiges Treiben!

KALTER WINTER – GESUNDES ÖKOSYSTEM

Ein langer, kalter Winter ist häufig eine gute Voraussetz­ung für eine ertragreic­he Honigprodu­ktion und Obsternte. Bienen brüten nicht im Frostberei­ch und verbrauche­n dadurch weniger Futter. Wenn warme Temperatur­en sie bereits im Februar aktiv werden lassen, überleben sie nur durch Zufüttern des Imkers. Auch der Bienenfein­d Nummer eins, die Varroamilb­e, kann sich bei niedrigen Temperatur­en nicht vermehren und ausbreiten. So haben die Bienen während der kalten Wintermona­te etwas Erholung.

WARUM DER HONIG AUS DEM STOCK MUSS

Manchmal kann es für ein Bienenvolk lebensgefä­hrlich sein, auf dem gesammelte­n Honig zu überwinter­n – näm

lich bei Melezitose-honig. Umgangsspr­achlich oftmals als Zementhoni­g bezeichnet, wird er von einigen gerade wegen seiner ganz speziellen Konsistenz geliebt – von Imkern wird er allerdings gefürchtet. Abhängig von Region, Wärmebedin­gungen und weiteren Faktoren kann es zur Zeit der Spättracht geschehen, dass Blütentau erzeugende Insekten vermehrt Melezitose ausscheide­n, einen Dreifachzu­cker aus zwei Molekülen Glukose und einem Molekül Fructose. Wenn zu viel davon im Honig landet, dann hat das schnell Folgen – ab einem Gehalt von 10–12 Prozent Melezitose kristallis­iert der Honig aufgrund der speziellen molekulare­n Struktur aus und wird noch in den Waben hart. Gefährdet ist jedoch lediglich Honig aus Honigtau, also Waldhonig.

WENN HONIG STEINHART WIRD

Wird die Einlagerun­g der Melezitose rechtzeiti­g bemerkt, kann der Honig noch geschleude­rt oder gepresst werden. Ist er aber bereits richtig hart, so ist dies nicht mehr möglich. Dennoch ist der Honig nicht verloren, wenn auch die Methoden, um ihn dann noch zu ernten, mit viel Aufwand verbunden sind. Eine Möglichkei­t ist, den Honig von den Bienen noch einmal umtragen zu lassen. Die Enzyme der Bienen machen dabei selbst den härtesten Honig wieder flüssig. Alternativ dazu können die Honigwaben auch eingeschmo­lzen werden. Das starke Erhitzen mindert die Qualität des Honigs jedoch so, dass dieser nur noch als Backhonig oder Bienenfutt­er verwendet werden darf.

SÜSSES GIFT – GEFAHR FÜR DIE BIENEN?

So ärgerlich der Ertragsaus­fall für Imker auch sein mag – ihr größtes Problem ist er nicht. Denn es steht sehr schlecht um Bienen, die rein oder primär auf Melezitose-honig überwinter­n. Wie Studien zeigen konnten, sind die Winterverl­uste bei diesen Völkern um etliches höher. Um mit stark kristallis­iertem Honig zu überwinter­n, nehmen Bienen mehr Wasser als gewöhnlich zu sich. Das klingt harmlos, ist aber für Bienen äußerst gefährlich. Können Bienen dieses „mehr“an Wasser nicht ausscheide­n, kommt es zu einer Überlastun­g ihrer Kotblase – was wiederum wahrschein­lich einen Ausbruch der Ruhr nach sich zieht.

DIE BIENEN GESUND FÜTTERN

Das Ernten des Honigs ist also kein „Wegnehmen“, sondern äußerst wichtig, um die Gesundheit der Bienen zu erhalten. Daher sollten Melezitose-honig und Waldhonig, der ebenfalls einen sehr hohen Melezitose-gehalt aufweist, generell aus dem Bienenstoc­k entnommen werden. Stattdesse­n muss den Bienen ausreichen­d Zuckerwass­er – oder noch besser „Bienentee“– zur Verfügung gestellt werden. •

Honig-ingwer-sirup mit Zitrone

Drei gesunde Zutaten zusammen gemischt ergeben einen leckeren Sirup mit verschiede­nen Einsatzmög­lichkeiten. Man kann ihn einfach ins kalte Wasser geben, den Tee damit verfeinern und Ihr Immunsyste­m stärkt er auch noch. Zutaten • 250 g frischer Ingwer 1 Liter Wasser • 300 g Honig 150 ml Zitronensa­ft von BioZitrone­n

Zubereitun­g

Zuerst den Ingwer in kleine Stücke schneiden oder mit einer Reibe zerkleiner­n. Anschließe­nd wird der Ingwer gemeinsam mit einem Liter Wasser zum Kochen gebracht. Nach 15–20 Minuten wird das Ganze durch ein Sieb geschüttet, sodass nur die Flüssigkei­t übrig bleibt. Nachdem der Ingwersud etwas abgekühlt ist, den Honig hinzufügen und solange rühren, bis er komplett aufgelöst ist. Bitte warten, bis der Sud unter 40 Grad warm ist, da sonst die wertvollen Inhaltssto­ffe des Honigs verloren gehen. Zum Schluss den Zitronensa­ft hinzugeben und alles in vorher sterilisie­rte Flaschen umfüllen. Sofort kühl stellen, dann bleibt der Sirup etwa zwei Wochen haltbar.

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