NEUJAHRSORAKEL
KOLUMBIEN: Glücksorakel mit Kartoffeln
Aus Kolumbien und Peru stammt der Brauch des Kartoffelorakels in der Silvesternacht. Erforderlich sind dafür drei Kartoffeln. Eine davon schälen Sie ganz, eine zur Hälfte und die dritte gar nicht. Vor dem Zubettgehen in der Silvesternacht werden die drei Kartoffeln gleichzeitig zusammen unters Bett gerollt. Am Neujahrsmorgen gilt es dann gleich nach dem Aufstehen, nach den Kartoffeln Ausschau zu halten: Die Kartoffel, die Sie dabei als Erstes zu fassen bekommen, steht für das Glück des neuen Jahres. Die ganz geschälte Kartoffel verheißt eher geringen Erfolg, die halb geschälte ein Mittelmaß an Erfolg. Die ungeschälte Kartoffel hingegen verspricht viel Erfolg und Glück im neuen Jahr.
BULGARIEN: Glückshiebe mit Kornelkirschenrute
Kinder sammeln in Bulgarien an Silvester Äste der Kornelkirsche, die im Winter schon anfängt auszutreiben. Die daraus geflochtenen Ruten, Surwatschka genannt, schmücken sie dann mit allerlei bunten Bändern, Nüssen, Papierschmuck, getrockneten Früchten et cetera. Die Kornelkirsche gilt als zäh und als widerstandsfähiger Baum, und diese Qualitäten wie auch Glück, Reichtum und Wohlbefinden sollen durch die sanften Hiebe der Kinder auf Rücken oder Schultern von Menschen auf sie übergehen. Als Dank gibt es Süßigkeiten oder ein bisschen Geld. Früher war die Zeit dieses Brauches zwischen Weihnachten und dem 6. Januar, heute wird er nur noch an Silvester und am Neujahrstag ausgeübt.
SPANIEN: Glückstrauben um Mitternacht
Wenn die Glocken an Silvester um Mitternacht läuten, essen die Spanier zu jedem Glockenschlag eine weiße Glücksweintraube. Man muss schnell kauen, um dabeizubleiben. Denn wenn man nach dem letzten Glockenschlag mit dem Kauen nicht fertig ist, soll das Pech bringen. Die feinen Früchte genießen und sich etwas Schönes wünschen, geht trotzdem immer...
ECUADOR: Altes Übel ins Feuer werfen
In Ecuador nutzen die Menschen den letzten Tag des alten Jahres (Año viejo) auch dazu, Schlechtes aus dem vergangenen Jahr loszuwerden. Zu diesem Zweck fertigen sie aus alten Kleidungsstücken sehr große Puppen, die sie mit Sägemehl und Papier ausstopfen. Für die Monigotes (Hampelmänner) setzt es nicht selten noch eine ordentliche Tracht Prügel, bevor sie um Mitternacht den Flammen übergeben werden, wodurch die Menschen alles Übel des vergangenen Jahres hinter sich lassen.
BRASILIEN: Strandritual in Weiß
An Silvester kleiden sich die Menschen oftmals weiß, gehen an den Strand und ehren die Meeresgöttin Yemanjá. Dazu legen sie Opfergaben für Yemanjá wie etwa Blumen oder Süßigkeiten in kleine Boote, die die Atlantikwellen forttragen. Danach nehmen die Menschen selbst ein Bad in den Wellen des Ozeans. Zu essen gibt es an Silvester traditionell einen
Linseneintopf, die Feijoada. Je mehr Linsen man isst, desto mehr sollen die Finanzen aufgestockt werden.
ISRAEL: Mit süßen Äpfeln ins neue Jahr
Zu Rosch ha-schana, dem jüdischen Neujahrsfest, essen die Menschen gern in Honig eingelegte Äpfel. Der Tradition nach soll das neue Jahr dadurch Süße mit sich bringen. Wie auch das chinesische Neujahrsfest wird Rosch ha-schana jedes Jahr an einem anderen Tag gefeiert.
MYANMAR: Reinigen mit Wasser
Bei dem buddhistischen Fest Thingyan wird der Jahresbeginn mit einer Wasserschlacht gefeiert. Dabei bespritzen sich die Menschen gegenseitig mit Wasser. Gefeiert wird in Myanmar am Neujahrstag Mitte April. Dann herrschen dort häufig Temperaturen von über 30 Grad Celsius. Traditionell steht das Wasser für die Reinigung und es bringt den Menschen auch erfrischende Abkühlung.