Die Biosiegel auf einen Blick
Hier sehen Sie die wichtigsten deutschen Siegel für Lebensmittel, wer dahinter steckt, und ob Sie ihnen vertrauen können.
Bayerisches Biosiegel, Biokreis, Bioland, Biopark, Demeter, Ecoland, Ecovin, Gäa, Naturland: Sehr empfehlenswert – die Siegel der deutschen Anbauverbände setzen die höchsten ökologischen Maßstäbe. Demeter gilt als strengstes deutsches Biosiegel, seine Bauern verpflichten sich außerdem, Landwirtschaft nach den Regeln von Rudolf Steiner zu betreiben. Bioland ist mit rund 8100 angeschlossenen Landwirten der größte Verband in Deutschland, Naturland ist mit rund 4000 angeschlossenen Landwirten in Deutschland kleiner, aber in 60 Ländern aktiv. Alle Anbauverbände befolgen in etwa die gleichen strengen Richtlinien.
Biosiegel deutsch/eu: Empfehlenswert – Mindeststandard laut Eg-ökoverordnung. Das Eu-biosiegel muss auf allen vorverpackten Produkten stehen, die in der EU als Bioprodukte erzeugt und verbraucht werden. Es wird jährlich kontrolliert und darf nicht auf Produkten stehen, die weniger als 95 %
Biozutaten enthalten. An den ersten beiden Buchstaben des zugehörigen Codes lässt sich die Kontrollstelle erkennen. DE steht für Deutschland. Das sechseckige deutsche Biosiegel gibt es schon seit 2001, es darf mittlerweile nur noch zusammen mit dem Eu-biosiegel verwendet werden.
Markensiegel: Empfehlenswert – Mindeststandard laut Eg-ökoverordnung. Anbietersiegel werden zusammen mit dem Biosiegel der EU vergeben und erfüllen daher dessen Standards, manche gehen darüber hinaus. Anbietersiegel sind etwa: Alnatura, bio (Reformhaus), bio/gut bio (Aldi), Biobio (Plus/netto), Bio Greno, Bio Sonne (Norma), Rewe Bio, Naturgut, Naturkind, Prima Bio (Aldi), Real Bio...
Neuland (Deutscher Tierschutzbund, BUND, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft), Pro Weideland (Grünlandzentrum Niedersachsen): Empfehlenswert wegen artgerechter, umweltschonender Tierhaltung – nicht Bio.
Basic enkeltauglich, Bündnis für enkeltaugliche Landwirtschaft: Empfehlenswert – Unter dem Dach „Basic enkeltauglich“findet sich ein Zusammenschluss von Bürgerinitiativen und Unternehmen für biologische
Anbaumethoden und den Aufbau sowie Erhalt fruchtbaren Bodens.
V-label (VEBU): Empfehlenswerte Kennzeichnung vegetarischer Produkte, keine Käfighaltung, aber keine Biosiegel.
Bio und fair, fair+ (GEPA), Fairtrade, Hand in Hand (Rapunzel), Naturland fair: Empfehlenswert – fairer Handel und bessere Arbeitsbedingungen. Bei Bio und fair, Rapunzel und Naturland sind alle fair gekennzeichneten Produkte auch Bio, bei fair+ rund 75 %, bei Fairtrade etwa die Hälfte.
Stop Climate Change (Agrar- und Umwelttechnik Gmbh), Blauer Engel (Jury Umweltzeichen), Mehrweg (Mehrweg GBR): Empfehlenswert, da weniger Treibhausgase und Mehrwegflaschen umweltfreundlich sind – keine Biosiegel.
MSC, ASC, Friend of the Sea: Bedingt empfehlenswert – auch Fisch aus nachhaltiger Fischerei und Aquakultur sollte in Maßen gegessen werden, da fast alle Meere heute schon überfischt sind.
QS (Prüfsiegel der Ernährungswirtschaft für Lebensmittelsicherheit), Grüner Punkt (Abfallwirtschaft): Keine Aussage zu Nachhaltigkeit und keine Biosiegel.
Anmerkung: Empfehlungen laut NABU und BUND, siehe Quellen