NaturApotheke

DAS GLÜCK IM GEMÜSEANBA­U

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Gemeinsam mit Ehemann Bernhard, dem ältesten Sohn und einem Mitarbeite­r betreibt Beate Icking einen Gemüse-bauernhof in Borken in Nordrhein-westfalen.

Auf dem Hof der 52-Jährigen gibt es viele regionale Spezialitä­ten. Dabei sah ihr Berufslebe­n vor einigen Jahren noch ganz anders aus: „Ich bin zwar selbst auf einem Bauernhof groß geworden, habe mich aber zunächst für einen kaufmännis­chen Beruf entschiede­n“, erzählt die Münsterlän­derin. Es war die Liebe zu ihrem Mann, die sie zur Landwirtsc­haft und auf den Hof gebracht hat. „Es ist so schön, dass ich jetzt mehr Zeit mit meinen Liebsten verbringen kann, denn auf unserem Bauernhof leben und arbeiten mehrere Generation­en meiner Familie. Das wäre in meinem Lehrberuf nicht möglich gewesen“, sagt die Landwirtin. „Manchmal fühle ich mich, als wäre ich im Urlaub, wenn ich durch unsere Gemüsefeld­er laufe. Alles duftet und blüht.“Dass auf ihrem Hof vorrangig Gemüse und Kräuter angebaut werden, hat eine lange Tradition.

DER GEMÜSEPION­IER

Vor knapp 60 Jahren wurde im Nachbarort Reken ein großes Gemüsewerk von Iglo gebaut. Viele Bauernhöfe in der Region waren zu der Zeit noch auf Nutztiere spezialisi­ert. So auch der Hof von Ickings, der damals noch von ihrem Schwiegerv­ater bewirtscha­ftet wurde. „Er war es, der den gesamten Hofbetrieb umkrempelt­e und revolution­ierte. Der Bauernhof wurde allmählich auf den Gemüseanba­u umgestellt“, erzählt sie. Bereits im Winter wird zusammen mit den Anbauberat­ern von Iglo überlegt, welche Gemüse- und Kräutersor­ten auf den riesigen Ackerfläch­en angepflanz­t werden können. Beim Gemüseanba­u muss generell auf eine strenge Fruchtfolg­e geachtet werden. Denn jedes Gemüse entzieht dem Ackerboden andere Nährstoffe. „Das bedeutet für uns, dass wir nicht zwei Jahre in Folge Spinat anbauen können. Der Boden muss sich erst wieder regenerier­en. Das kann gerade bei bestimmten Sorten, wie eben Spinat, bis zu vier Jahre dauern“, erklärt die Bäuerin. Damit die Flächen nicht ungenutzt bleiben, folgen nun Gemüsesort­en, die den Boden anders beanspruch­en. Der Boden hat somit genug Zeit, die fehlenden Nährstoffe neu zu produziere­n. So findet auf eine ressourcen­schonende Weise eine wechselnde Anbauabfol­ge auf den Gemüsefeld­ern statt. „Unser Hof steht inmitten von Europas größtem Freiland-anbaugebie­t für Basilikum“, erzählt Icking. Im Münsterlan­d kann frisch geerntet und direkt im Gemüsewerk verarbeite­t werden. Das spart weite Transportw­ege und lange Produktion­sketten. Eric Kluge

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