Ein Herz für Bienen Wissenswertes aus dem Bienenstock
Endlich Frühling. Die ersten Sträucher locken mit ihren Pollen. Für Bienen wie Nearbees-imker beginnt nun eine arbeitsreiche Zeit. Und wir freuen uns über den ersten Honig des Jahres
Nach den Wintermonaten haben die ersten Sträucher bereits zu blühen begonnen. Besonders beliebt bei den Bienen sind Haselsträucher und Weidenkätzchen. Ab März folgen dann Wiesenblumen wie der Löwenzahn.
WAS MACHEN DIE BIENEN?
Die Bienen kommen mit neuem Elan aus dem Winter. Die Königin wird bald beginnen, wieder fleißig zu legen und das diesjährige Brutnest aufzubauen. Die Bienenpopulation wächst dann kontinuierlich, damit sie bei der ersten Tracht in voller Stärke Nektar eintragen kann. Beim ersten guten Wetter machen die Bienen ihren Reinigungsflug, um die Kotblase zu leeren. Auch im Stock gibt es jede Menge zu tun: Die neue Brut pflegen und einen Frühjahrsputz machen. Um die Brut zu ernähren, sammeln die Bienen dann auch schon Pollen und Wasser. Starken Völkern macht wechselhaftes Wetter zwischen den warmen Tagen weniger aus, als man meinen könnte.
Wichtig ist lediglich, dass sie für sich und ihre Brut genügend Futter haben und keinen Hunger leiden müssen.
WAS MACHT DER IMKER?
War der Winter sehr mild und waren die Bienen deshalb sehr aktiv, haben sie viel Futter verbraucht. Dann muss der Imker unbedingt prüfen, ob seine Völker noch genügend Futter haben. Das Futter muss noch bis Ende April reichen, knapp zehn Kilogramm Futter sollte man noch einrechnen. Hat ein Volk zu wenig Futter, werden die Futterwaben direkt an die Bienentraube gehängt. Hat der Imker keine Futterwaben mehr, füttert er einfach mit flüssigem Futtersirup in einer Futtertasche oder im hohen Boden nach. Ansonsten lässt er die Bienen bei den kalten Temperaturen noch ein bisschen in Ruhe, da jeder Eingriff den Wärmehaushalt stört – erst ab etwa 15 Grad Celsius beginnt das Imkern. Solange es Frost geben kann, lässt der Imker die Mäusegitter auf jeden Fall weiterhin dran, denn auch die Mäuse friert es noch. Falls er plant, mit seinen Bienen in eine Tracht zu wandern oder sie sonst zu verstellen, wird der Imker jetzt den örtlichen Bienensachverständigen (BSV) kontaktieren, damit er seine Völker untersucht und ihm ein Gesundheitszeugnis ausstellt. Wichtig ist nun auch, dass er sich für die arbeitsreiche Zeit ab April vorbereitet. Auf dem Programm steht jetzt: Rähmchen drahten, Mittelwände besorgen und einlöten sowie alle Geräte prüfen und eventuell reparieren. Auch in den kommenden Wochen wird er die Futtervorräte seiner Bienen im Blick behalten, da noch nicht ausreichend Nektar in der Natur für sie vorhanden ist.
Zutaten
• 150 g Zucker • 1 EL Vanillezucker • 3 EL Honig + zusätzlich Honig für die fertigen Muffins • 3 Eier • 75 ml Milch • 200 g Mehl • ½ TL Backpulver • 100 g geschmolzene Butter
Zubereitung
1. Zucker, Vanillezucker, Honig, Eier und 40 ml Milch zu einer schaumigen Masse rühren. Mehl und Backpulver durch ein feines Sieb in die Masse geben. 2. Restliche Milch und die noch warme, geschmolzene Butter zugeben und alles so lange zusammenrühren, bis ein glatter Teig entsteht. 3. Teig in die Muffin-förmchen füllen und im vorgeheizten Backofen bei etwa 200 Grad Celsius 13–15 Minuten backen. Nach dem Abkühlen noch ein wenig Honig über die Muffins träufeln.
UNSERE HONIGPFLANZEN: LÖWENZAHN
Sorten reinen Löwenzahnhonig zu kaufen, ist gar nicht einfach. Denn Bienen fliegen auf der Suche nach Nektar und Pollen immer die attraktivsten Trachtpflanzen an. Löwenzahn gehört leider nur selten zu den Auserkorenen, da die großflächigen Blüten einen Urwald aus Pollenstängeln für die fleißigen Bienen darstellen. Hier Nektar zu sammeln, ist echte Schwerstarbeit. Aus diesem Grund können heimische Imker nur geringe Mengen echten Löwenzahnblütenhonigs ernten und anbieten. Das ist schade – denn Löwenzahnblütenhonig besitzt ein einzigartiges Aroma, das von kräftigscharf bis dezent-mild variieren kann. Echter Löwenzahnblütenhonig hat eine helle, goldgelbe Farbe.
HONIG AUS DEM ALLGÄU
Zwischen April und Juli verwandeln sich die Berg- und Wiesenhänge im Allgäu in ein gelb leuchtendes Meer aus Löwenzahnblüten. Die dort heimischen Bienen fliegen die Felder nach dem langen Winter nur zu gern an, da Löwenzahn große Mengen Nektar und Pollen zu bieten hat. Ein toller Bonus: Ansässige Imker*innen können reichlich sortenreinen Löwenzahnblütenhonig ernten. Je nachdem, welche und wie viele Anteile anderer Trachtpflanzen im Honig enthalten sind, schmeckt er mal mehr, mal weniger nach Löwenzahn – eben ein echtes Naturprodukt!
LÖWENZAHNHONIG SCHMECKT UND TUT GUT
Löwenzahn ist seit Langem als Heilpflanze bekannt (siehe auch Seite 124). Echter Löwenzahnhonig enthält gesunde Inhaltsstoffe wie Natrium, Eisen, Calcium, Magnesium und einen hohen Anteil an Traubenzucker. Darüber hinaus wird dem Honig eine stoffwechselanregende Wirkung zugeschrieben. So soll Löwenzahnblütenhonig Nieren- und Leberaktivitäten stimulieren, den Blutzuckerspiegel ausgleichen helfen, die Drüsenaktivität anregen, verdauungsfördernd wirken und bei rheumatischen Beschwerden unterstützen. Damit ist Löwenzahnblütenhonig – und Honig generell – ein wohlschmeckendes Extra für einen gesunden Lebensstil.