NaturApotheke

Teestunde Sieben Tees für starke Nerven und Gelassenhe­it

Klarer Kopf, Wohlgefühl im Bauch und ein frohes Herz: Sieben Tees für starke Nerven, Erholung, Klarheit und Menschlich­keit

- NADJA ZWECKER

Was ist Glück? Was macht mich glücklich? Kann ich das Glück machen? Es gibt viele Antworten auf diese Fragen. Hier ein paar Kräuteranr­egungen für eine gute Grundlage. Sicherlich hat Glück mit innerem Wohlgefühl zu tun und mit dem richtigen Maß von Anspannung und Entspannun­g – Leistung und Erholung. Unsere Impulse, Träume, Pläne ins Leben zu bringen, uns individuel­l auszudrück­en, ist für manche Menschen sehr wichtig und

Grundlage ihres Glückes. Aber auch ein gutes Verhältnis zur Umwelt, zur Familie, zu Freunden und Nachbarn trägt wesentlich zu unserem Glück bei. Damit wir in all diesen Bereichen gut klarkommen, brauchen wir ein gut funktionie­rendes Nervensyst­em. Bin ich genervt, dann fühle ich mich in mir nicht wohl, schimpfe meine Umgebung an und erschaffe bestimmt keine schönen Dinge. Doch „genervt sein“ist ein sehr individuel­les Empfinden, das viele Ursachen haben kann. Unsere

Nerven sitzen nicht nur in Gehirn und Rückenmark, sie durchziehe­n den ganzen Körper. So wirkt sich eine Nervenschw­äche auch nicht nur in der Hirnleistu­ng aus, sondern generell in allen Körperstru­kturen – als Erstes jedoch in unserer Empfindung­swelt. Das Nervensyst­em bildet den Übergang von unseren Gefühlen zur Körperlich­keit. Beides ist nicht mehr auseinande­rzuhalten, und so wirken Schwäche und Stärke gleicherma­ßen. Überarbeit­ung, Stress, Depression­en, seelische Belastunge­n, Sorgen, Ohnmachtsg­efühle et cetera bringen unsere Nerven aus ihrem sensiblen Gleichgewi­cht und können noch extremere Zustände nach sich ziehen.

DAS VIRTUELLE BRETT VORM KOPF

Ebenso kann sich ein übermäßige­r Konsum der virtuellen Medien auswirken. Zwar wird er heutzutage schon als „normal“angesehen (zumindest von der jungen Generation), doch die Wirkung ist noch wie in meiner Kindheit: Handy, PC, Fernsehen – all diese animierten Bilder ziehen uns weg von unserem Gefühl für uns selbst – sowohl im seelischen als auch im körperlich­en Bereich. Schon nach einer halben Stunde vorm Bildschirm wissen die Kinder nichts mehr mit sich anzufangen, haben keine Ideen oder Spielimpul­se und werden mürrisch bis aggressiv, wenn der Fernseher wieder abgeschalt­et wird. Wer lange am Rechner arbeitet, kennt das: Hat man sich endlich vom Bildschirm gelöst, fällt einem erst auf, dass Füße und Hände kalt geworden sind, man Hunger oder Durst verspürt, eigentlich schon seit einer halben Stunde dringend auf die Toilette muss und überhaupt viel zu müde ist … all das war zuvor – beim Blick in den Rechner – verblasst. Doch diese Art der Arbeit und Freizeitge­staltung belastet auf vielfältig­e Weise unser Nervensyst­em: Die überwiegen­d virtuellen Reize, die Erstarrung des Körpers, das Ausblenden von Gefühlen und Bedürfniss­en führen dazu, dass wir uns nicht mehr so gut spüren. Hinzu kommt eine Strahlenbe­lastung, die sich sehr versteckt und vielfältig ausdrücken kann – sich überwiegen­d aber in Symptomen des belasteten Nervensyst­ems wie Kopfschmer­zen, Schlafstör­ungen, Verdauungs­problemen, Launenhaft­igkeit usw. bemerkbar macht. Höchste Zeit also, unser Nervensyst­em zu unterstütz­en und einen Weg zum eigenen Glück zu bahnen…

EINER, DER ALLES VERBINDET

In unserer heimischen Natur gibt es ein Pflanzenwe­sen, das dem Nervensyst­em sehr ähnlich ist. Es kriecht über den Boden oder klettert Bäume und Häuser hoch, verzweigt sich reich und bildet doch einen starken Hauptstran­g, es ist so beweglich in seiner Natur, dass es selbst seine Blattform variieren kann – von lanzett- und herzförmig bis siebenfach gelappt. Sein Blüten- und Samenstand erinnert manchmal an die Nervensyna­psen und gleichzeit­ig an ein kleines Sonnensyst­em.

Der Efeu wurde in früheren Zeiten hochverehr­t. Er galt als Vermittler zwischen den Welten, zwischen der Anderswelt, in der die Verstorben­en, Geister und Götter leben, und dem diesseitig­en, sichtbaren Reich. Wenn sich im Herbst an „Samhain“(Vorfahre des Allerheili­gen-festes) die Tore zwischen den Welten weit öffneten, wurde er als Führer und Beschützer, aber auch Verstärker der Wahrnehmun­g verehrt und eingesetzt. Der Efeu begleitet uns immergrün durch den Winter (siehe auch Naturapoth­eke 2/2020, ab Seite 108). Er hilft nicht nur der Lunge bei Husten und unterstütz­t unser Immunsyste­m (die beide mit Beweglichk­eit und Austausch oder Auseinande­rsetzung mit unserer Umwelt zu tun haben), sondern stärkt auch die Nerven und unsere Sinne. Er regt sie an und sorgt dafür, dass sie auch im Alter nicht degenerier­en. Efeu hält uns fit und flexibel und bewahrt unsere Lebenskraf­t. Aller

dings ist er auch leicht giftig, weshalb er gut dosiert sein muss, Schwangere und Kinder sollten lieber die Finger von ihm lassen. Als dunkelgrün-glänzende Erscheinun­g mit seiner bisweilen düsteren Ausstrahlu­ng ist er auch offensicht­lich kein Mittel für Kinder. Nehmen wir Efeu als Grundlage und führen ihn mit indischem Wassernabe­lkraut zusammen, das in seiner Art und Wirkung manche Ähnlichkei­t vorweist, sowie Taigawurze­l, deren Blütenund Samenstand auch dem des Efeus gleichen. Beide werden in ihrer Heimat als große Arzneien verehrt, die Kraft und Jugend bis ins hohe Alter erhalten sollen, und wie der Efeu stärken sie das Nerven- und Immunsyste­m.

Nachdem das Hirn nun angeschalt­et wurde, muss es am Abend auch wieder runterfahr­en, sonst nützt es am Ende alles nichts… Am besten eignen sich hierfür Apfelschal­en als Abendtee für die ganze Familie. Apfelschal­en regenerier­en das Nervensyst­em und fördern den gesunden Schlaf. Auch als erste Hilfe, bei nervlicher Überlastun­g: erstmal einen Apfel essen – oder schälen und den Tee trinken. Er schmeckt übrigens manchmal so süß wie Gummibärch­en…. Zusammen mit entspannen­dem Anis, stärkender Nelke und wärmendem Zimt lassen sich hier schöne Varianten finden, die Abwechslun­g und Wohlbefind­en für Erwachsene wie Kinder bringen. Wer seinen Nerven tagsüber zu viel abverlangt hat oder einfach der Typ ist, der schwer runterkomm­t, mischt sich noch beruhigend­e Baldrianwu­rzel und Hopfenblüt­en sowie regenerier­ende Passionsbl­ume, Haferstroh und Ringelblum­e dazu.

OFFEN SEIN UND INNEHALTEN

Nach diesem Schlaftrun­k wachen wir morgens (hoffentlic­h) erholt auf und das Erste, was uns in einen gelungenen Tag hineinhilf­t, ist ein kurzer Moment des Innehalten­s. Ein kurzer Moment Meditation, in dem wir uns spüren, den Raum um uns herum, und einfach nur da sind. Zu erforschen, wie so ein Moment des Innehalten­s sich im Tagesverla­uf auswirkt, lohnt sich! So wissen nicht nur die östlichen Traditione­n um diese heilsame Wirkung – auch bei uns reiften die Druiden, die weisen Frauen und Männer darüber heran, dass sie sich der Natur hingaben, diese außen und in sich beobachtet­en und schließlic­h das fanden, was über das eigene Selbst hinausgeht. Diese Offenheit für etwas Größeres als sie selbst belebte ihre Fähigkeite­n und ihr Glücksgefü­hl. Zu allen Zeiten gab es Zauberträn­ke, die solche Offenheit förderten und über das eigene Ego hinweghalf­en. Auch die Inspiratio­n kann sich viel leichter entfalten, wenn sie sich nicht erst durch harte „Ich-will-aber“-krusten hindurchbe­ißen muss. Wir probieren mit Pflanzen, die Meditation zu unterstütz­en und uns sanft und liebevoll daran zu erinnern, dass es eine wohlwollen­de Kraft im Universum gibt, die größer ist als wir….

WER DIE WAHL HAT, HAT DIE QUAL

Mit dieser Grundlage fällt es auch leichter, die richtigen Entscheidu­ngen zu treffen. Für manche Konstituti­onen ist dies eine schwierige Aufgabe. Besonders in der Pubertät, wenn mit zunehmende­m Alter und Heranreife­n immer mehr Möglichkei­ten der Lebensgest­altung auftauchen – sei es im Alltag oder in der Lebensplan­ung –, ist das Auswählen mitunter ein quälender Prozess. Ich weiß noch, wie ich als

Jugendlich­e manchmal handlungsu­nfähig wurde, weil ich einfach nicht wusste, wie ich mich entscheide­n sollte. Wenn sich die Fähigkeit, das Wichtige vom Unwichtige­n zu unterschei­den und den eigenen Weg zu finden, nicht gut herausbild­et, kann dies schon mal für Verzweiflu­ng sorgen. Zu viel Medienkons­um verstärkt solche Tendenzen noch.

DEN DIE ENGEL LIEBEN

Zum Glück gibt es hier Hilfe aus der Pflanzenwe­lt: Der Rosmarin gilt seit Urzeiten als Helfer für die richtige Entscheidu­ng. Als Sinnbild für die getroffene, richtige Wahl und die ewige Liebe wird er auch heute noch in Hochzeitsr­itualen verwendet. Er bekräftigt die Entscheidu­ng der Eheleute und führt sie als sanftes Aphrodisia­kum in ein gutes Körpergefü­hl und beständige Treue. Rosmarin hilft, bei starker Kopflastig­keit abzuschalt­en, klar zu sehen und das eigene Sein auf allen Ebenen wieder zu spüren. Mit seinen immergrüne­n Kräften und seinem belebenden Duft spendet er uns Erfrischun­g und neue Lebenskraf­t. Das verspricht auch schon sein Name: Ros (= Tau) und Mare (=Meer), der Tau des Meeres. Es heißt, dass die Engel den Rosmarin besonders lieben und wir sie mit seinem Duft nah zu uns rufen können. Ob wir sie nun wahrnehmen oder nicht, zumindest fördert Rosmarin auch hier die Öffnung für die vielen Ebenen des Seins – und weg von der platten Scheibe.

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Sie können unsere gen Teemischun bestellen. Infos auf unserem Blog
 ??  ?? Wie unsere Nerven in uns verbindet der Efeu alles in der Natur
Wie unsere Nerven in uns verbindet der Efeu alles in der Natur
 ??  ?? Die Haselnuss öffnet die Türen der Wahrnehmun­g nicht nur im Märchen
Die Haselnuss öffnet die Türen der Wahrnehmun­g nicht nur im Märchen
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Beifuß verbindet Himmel Emundquamu­s,erde sam ulpa plit es si quas int
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