10 AbnehmMythen IM CHECK
Rund um das Thema Abnehmen kursieren viele Ratschläge. An einigen ist wirklich etwas dran, andere sind völliger Quatsch – und manchmal liegt die Wahrheit schlichtweg in der Mitte. Wir haben die zehn häufigsten Diät-mythen auf ihre Richtigkeit überprüft
Stress macht dick
Stimmt. Dauerstress schadet tatsächlich der Figur. Denn bei Stress wird vermehrt das Hormon Cortisol ausgeschüttet. Das schwächt auf Dauer nicht nur das Immunsystem und erhöht das Risiko für Diabetes und Herzkrankheiten. Cortisol bremst auch den Fettabbau, fördert die Bildung von neuem Fettgewebe und begünstigt Heißhungerattacken, indem es den Insulinspiegel beeinflusst.
Nur mit Sport man schlank wird
Stimmt nicht. Der wichtigste Faktor beim Abnehmen ist die Ernährung. Zudem überschätzen viele den Kalorienverbrauch beim Sport. Aber: Sport kann das Abnehmen natürlich unterstützen. Regelmäßige Bewegung kräftigt und strafft das Gewebe und baut Muskeln auf. Die verbrennen zusätzlich Fett. Außerdem verbessert Sport das Körpergefühl und motiviert, gesünder zu leben und zu essen.
Kohlenhydrate machen dick
Stimmt bedingt. Denn es kommt darauf an, welche Kohlenhydrate man zu sich nimmt. Generell gilt: Einfache Kohlenhydrate aus Weißmehlprodukten, weißem Reis und Pasta, Fertiggerichten, Süßigkeiten und Softdrinks machen tendenziell dick und fördern Heißhunger. Langkettige und komplexe Kohlenhydrate hingegen, etwa aus Vollkornprodukten und Gemüse, sind wichtige Energielieferanten, gute Sattmacher und durchaus gesund.
Hungern hilft beim Abnehmen
Stimmt nicht. Hungerkuren und strikte Crash-diäten, bei denen man nur sehr wenige Kalorien zu sich nimmt, machen vielleicht im ersten Moment schlanker. Jedoch verliert man vor allem Wasser und Muskelmasse. Außerdem fährt der Grundumsatz herunter. Ein Zustand, der bis zu einem Jahr anhalten kann. Die Folge: Isst man nach der Diät wieder mehr, kommt es oft zum Jojo-effekt, da man deutlich weniger Kalorien verbrennt als vor der Diät.
Ananas ist ein Fettkiller
Stimmt nicht. Immer wieder wird behauptet, dass das Enzym Bromelain, das in der Ananas steckt, Fettpolster zum Schmelzen bringt. Doch wissenschaftliche Belege dafür fehlen. Bromelain wird noch dazu bereits im Darm in kleinste Teile zerlegt. Also bevor es jemals im Fettgewebe wirken könnte.
Light-produkte sind schlecht für die Figur
Stimmt. Die Produkte werden damit beworben, weniger Zucker, Fett oder Kalorien zu enthalten. Oft sind sie aber Mogelpackungen – und teilweise richtige Dickmacher. Bei fettreduzierten Produkten etwa ist häufig der Zuckeranteil erhöht, mitunter sorgt das insgesamt sogar für mehr Kalorien als beim Originalprodukt. Ein Blick auf die Zutatenliste lohnt also. Light-getränke, die mit Süßstoffen angereichert wurden, sind auch nicht empfehlenswert, denn diese fördern Heißhunger. Einzig mit Light-varianten von Wurstwaren und Milchprodukten in der Naturvariante sparen Sie tatsächlich Kalorien.
Vegetarier nehmen schneller ab
Stimmt nicht. Zumindest nicht generell. Denn auch Vegetarier können sich ungesund ernähren und somit langfristige Gewichtsprobleme bekommen. Erste Studien deuten aber darauf hin, dass Menschen, die sich für eine sehr gesunde, pflanzenbasierte Ernährung ohne Fleisch entscheiden, schneller ihr Wunschgewicht erreichen, als würden sie weiter Fleisch essen. Denn in der Regel nimmt man dann weniger Kalorien zu sich.
Fett macht fett
Stimmt bedingt. Fett ist ein wichtiger Energielieferant und einer der drei Hauptnährstoffe. Ob es ungesund ist und dick macht, kommt auf die Art an: Gesättigte Fettsäuren aus Fast Food, Chips und Süßigkeiten sind in der Tat überflüssig und schlecht für die Figur. Doch es gibt auch „gute“Fette: Mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie die Omega-3-fettsäuren (sie stecken zum Beispiel in Avocado, Lachs und Leinöl) sind lebenswichtig für den Aufbau von Zellen. Unser Körper kann sie nicht selbst herstellen, in Maßen ist der Genuss von Produkten, die viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten, also durchaus zu empfehlen.
Diätshakes ungesund sind
Stimmt. Eine langfristige Ernährungsumstellung ist immer besser als eine Diät, bei der ganze Mahlzeiten durch Shakes ersetzt werden. Da man diese Form der Ernährung nicht dauerhaft durchhält, droht meist der JojoEffekt. Außerdem enthalten viele Diätshakes unnötige Zusatzstoffe, künstliche Aromen oder auch Zucker. Sie können für stark Übergewichtige ein Einstieg in eine Ernährungsumstellung sein – zum langfristigen Abnehmen eignen sich Diätshakes jedoch nicht.
Wer abends isst, nimmt zu
Stimmt bedingt. Wer über den Tag mehr Kalorien zu sich nimmt, als er verbrennt, nimmt zu. Es zählt die Kalorienbilanz – völlig unabhängig vom Zeitpunkt der Mahlzeiten. Wer abnehmen will, kann also abends essen, sollte aber dann möglichst auf Kohlenhydrate verzichten. Denn die hemmen tatsächlich die nächtliche Fettverbrennung. Essen Sie deshalb abends möglichst bunt und proteinreich.