EU gibt mehr Geld im Kampf gegen Ebola
Eine Milliarde Euro auf Gipfel beschlossen
Brüssel. Im Kampf gegen die Ebola-Epidemie stockt die Europäische Union ihre Hilfe auf eine Milliarde Euro auf. Das teilte EURatspräsident Herman Van Rompuy mit. Derweil wurde erstmals in New York ein Arzt positiv auf das tödliche Virus getestet, der in Guinea Ebola-Patienten behandelt hatte. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kündigte für Dezember erste Tests mit einem Ebola-Impfstoff in den EpidemieGebieten Westafrikas an. Derweil kündigte Frankreich an, im Kampf gegen Ebola die Kontrollen auf Reisende »aller Verkehrsmittel« einschließlich des Seeverkehrs auszuweiten.
Von den bisher in Aussicht gestellten EU-Geldern über 600 Millionen Euro kommen 107 Millionen Euro aus Deutschland. Insbesondere Großbritanniens Premier David Cameron hatte sich für weitere Zusagen der EU im Kampf gegen Ebola eingesetzt. Die britische Regierung kündigte an, ihren Anteil von 156 Millionen Euro auf 256 Millionen Euro zu erhöhen. »Wir waren uns alle einig, dass dies eine außergewöhnliche Herausforderung ist«, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Nacht zum Freitag.
Nach WHO-Angaben haben sich in Westafrika knapp 10 000 Menschen mit dem Virus infiziert, fast 4900 von ihnen starben. »Diese ernüchternden Zahlen sprechen für sich selbst«, sagte EUKommissionschef José Manuel Barroso. Am Donnerstagabend hatte der Gipfel bereits den Zyprer Christos Stylianides, der in der neuen EU-Kommission für humanitäre Hilfe zuständig ist, zum Koordinator für Europas Engagement in der Krise in Westafrika ernannt. Er soll Europas Hilfe für die besonders von der Epidemie betroffenen Länder Liberia, Guinea und Sierra Leone aufeinander abstimmen.