Déjà-vu oder echt?
selbst mochte offensichtlich solche Vergleiche zwischen Schach und Kunst. So nannte er seinerseits Schachkomposition gern die »mathematische Poesie«.
Heute stellen wir zwei Klett'sche Proben davon vor. Beide sind Matt in zwei Zügen.
Se7#2. Dh1#]2. Kc61... Dg5#;2. Ke51...[ e5 Dh61.
Sc7#2. De4#)]2.( Sxb2#2. Lb51... Sf4#;2. Kxd31...[ Kb5 Lf71. Mit den modernen medialen Sprachbildern ist das schon so eine Sache. Man ahnt zwar häufig, was gemeint ist, aber man wundert sich, warum das Herz des Verfassers so hartnäckig gerade an diesem Vergleich hängt. Zumal der nicht selten abwegig und nicht weniger selten auch falsch ist.
Die »Blaupause« ist beispielsweise nicht totzukriegen. Noch vor 20 Jahren spielte dieser terminus technicus im Deutschen metaphorisch keine Rolle – bis er als Rückübertragung aus dem Englischen (blueprint) wieder ins Deutsche kam. Doch er wird im Deutschen fast immer falsch benutzt, denn »Blaupause« (dt. Kopierpatent von 1917) ist ja eigentlich die Kopie einer Grundidee, nicht diese selbst.
Ähnlich verhält es sich etwa mit »Schnittmengen« oder dem »Nullsummenspiel«. Dicht daneben ist in der Metaphorik auch vorbei. Irgendwie gehört auch das Déjà-vu-Erlebnis in diese Reihe. Bezeichnet es doch ursprünglich das psychopathologische Phänomen einer qualitativen Gedächtnisstörung.
Bei unserem heutigen Denkspiel geht es um die Frage ob nur Déjà-vu - Erlebnis oder tatsächliche Wiederholung: Ein Wanderer macht sich bei
Mit Wanderpause für ein Logikrätsel
Sonnenaufgang zum Berggipfel auf. Gemächlich, mal schneller, mal weniger schnell, ab und an mit Pausen. Bei Sonnenuntergang ist er oben und übernachtet dort. Bei Sonnenaufgang macht er sich auf demselben Weg bergabwärts. Auch in ganz unregelmäßigem Tempo, und er ist bei Sonnenuntergang wieder unten am Ausgangspunkt seiner Wanderung angelangt. Kann es sein, dass er bei der Tour abwärts zu einer bestimmten Uhrzeit genau an einer Wegstelle war, an der er zur gleichen Uhrzeit bei der Aufwärtstour am Vortag auch gewesen ist? Wenn Ja, warum, wenn Nein warum nicht?
Ihre Lösungen schicken Sie uns bitte per Post (Kennwort »Denkspiel«) oder als Mail an spielplatz@nd-online.de. Einsendeschluss ist Mittwoch, der 29. Oktober. Absender nicht vergessen, denn wir losen stets einen Buchpreis aus!